Kleines Fotografie 1mal1 – Naturfotografie in heimischen Gefilden

Von Friedrich

Atemberaubende Gebirgszüge, stimmungsvolle Gewässer, scheue Tiere. Die Natur steckt voller beeindruckender Fotomotive. Doch für Hobbyfotografen ist es nicht immer leicht, spektakuläre Naturmomente einzufangen. Mit der richtigen Ausrüstung und ein paar Tipps zur Bildkomposition lässt sich das jedoch ändern.

Makrofotografie – Kleine Details auf die sonst nicht geachtet werden

Blumen und Blüten – Details in Szene setzen

Die beeindruckenden Formen und Farben der Blüten bieten stetes eine gute Basis für spannende Fotos. Um Details scharf abzulichten, lohnt es sich dreckige Knie durch Hinhocken dem Kamera-Zoom vorzuziehen, um schärfere Ergebnisse zu erzielen. Durch die Nähe und weit geöffneter Blende verringert sich unserer Fokusbereich und ermöglicht einen verschwommenen Hintergrund, so dass die Blüte im Vordergrund noch besser zur Geltung kommt. Auch den Blitz sollte man in der Blumen-Fotografie besser vermeiden und stattdessen mit den natürlichen Licht-und Farbverhältnissen spielen. Dabei würde ich immer empfehlen besonders bei farbenstarken Motiven bei Sonnenlicht zu fotografieren, da Wolken das Bild eher Grau und Trist erscheinen lassen.
Gerade im stürmischen Herbst macht es Sinn einen weißen Zeichenkarton mitzunehmen mit dem wir das Objekt vor Windstößen schützen können. Außerdem kann eine weiße Oberfläche, mit etwas Übung, das Licht reflektieren und erleichtert so das Fotografieren von Blumen bei schlechten Lichtverhältnissen.

Sonnenblume bei Sonnenuntergang. Das rötliche Licht des Sonnenuntergangs harmoniert perfekt mit dem gelb-orange der Sonnenblume und lässt sich kombinieren.

Noch ein Beispiel: Bei bewölktem Himmel schimmert das blau-lila ein wenig zurückhaltend und unterstreicht damit den Charakter der Knospen.

Berge und Täler – Auf die Horizontlinie kommt es an
In der Landschaftsfotografie ist der Naturfotograf auf die natürlichen Lichtverhältnisse angewiesen. Für ein lebendiges Spiel von Licht und Schatten, das den Reiz von Landschaftsbildern ausmacht, sind die Morgenstunden und das Einsetzen der Dämmerung die beste Voraussetzung. Die Mittagssonne sorgt zwar für eine helle Ausleuchtung der gesamten Landschaft, aber durch den steilen Einfallswinkel der Sonnenstrahlen kommt es schnell zu harten Schatten.
Um eine hohe Tiefenschärfe zu erlangen, sollte das Objektiv eine Einstellung zwischen 18- und 55mm aufweisen. Auch die Horizontlinie spielt eine wichtige Rolle in der Bildkomposition von Landschaftsaufnahmen. Sie sollte, besonders in flacher Natur, möglichst sichtbar sein und etwa in der Mitte des Bildes verlaufen.
Diagonalen im Vordergrund, wie Wege oder Feldbegrenzungen sollten im Optimalfall nicht parallel zum Horizont liegen. Das Landschaftsfoto gewinnt zusätzlich an Tiefe, wenn es gelingt, den Vordergrund deutlich vom Hintergrund abzugrenzen. Da die Belichtungszeiten für Landschaftsaufnahmen je nach Lichtverhältnis variieren, empfiehlt es sich stets ein Stativ dabei zu haben, um verwackelten Fotos vorzubeugen.

Die Horizontallinie dient uns als Orientierung. Sollte sie einmal schief im Bild stehen kann sie meist leicht durch leichtes Drehen des Bildes begradigt werden.

Im Gegenlicht scheinen die Objekte schwarz. So lassen sich prima Profilbilder von Menschen oder anderen Gegenständen schiessen.

Fließendes Wasser – Die Belichtungszeit bestimmt den Fließeffekt
Bevor die Kamera gezückt wird, muss sich der Fotograf entscheiden, wie er das Gewässer auf seinen Naturfotos darstellen möchte. Möchte er das weiche, fließende Wasser betonen oder das Farbenspiel auf der spiegelglatten Wasseroberfläche einfangen?
Kraftvolle Wasserfälle und fließende Ströme lassen sich mit Hilfe langer Belichtungszeiten festhalten. Die Belichtungszeit sollte zwischen 0,25 und 4 Sekunden liegen, je nachdem wie intensiv die Wasserbewegung dargestellt werden soll. Je länger die Belichtungszeit ausgewählt wird, desto fließender erscheint das Wasser später auf dem fertigen Foto. Natürlich muss in diesem Fall ein Stativ verwendet werden, sonst wirkt bei einer solch hohen Belichtungszeit das gesamte Bild unscharf.
Auch spezielle Graufilter sind für Foto-Arbeiten mit Wasser hilfreich. Sie lassen weniger Licht durch und ermöglichen dadurch einen stärkeren Kontrast zwischen den Blautönen von Himmel und Gewässer.

Auch im Wind schwankende Gräser können bei zu langer Belichtungszeit verschwimmen.

Stille Wasseroberflächen – Die Blendeneinstellung macht den Unterschied
Um die stimmungsvolle Weite von stillen, spiegelglatten Seen oder des Meeres wiederzugeben, sollte ein spezielles Weitwinkelobjektiv eingesetzt werden und die Blendeneinstellung mindestens f/8 betragen. Die Weitläufigkeit des Fotos wird unterstrichen, indem die Horizontlinie im unteren Drittel des Bildes verläuft.
Das Glück auf ein glasklares Gewässer zu treffen, sollte unbedingt genutzt werden. Die schimmernden Steine auf dem Grund oder ein scheuer Fisch können dabei mit einem Polarisationsfilter noch besser eingefangen werden. Dieser minimiert die Reflexionen auf nicht-metallischen Oberflächen, wie z.B. Wasser oder Glas. Daher leistet er auch praktische Dienste, um klare Bilder aus Gondel- oder Flugzeugfenstern zu schießen, wenn sich ungewollt etwas in den Fensterscheiben reflektiert.

Das Gras im Vordergrund verstärkt den Eindruck einer weitläufigen Landschaft.

Wilde und zahme Tiere – spannende Bilder aus der Entfernung
Tiere in ihrem natürlichen Habitat abzubilden ist nicht ganz einfach – aber fasziniert dafür umso mehr. Die Kamera sollte immer auf Augenhöhe des Tieres platziert sein. Da viele Wildtiere sehr scheu sind, empfiehlt sich ein Teleobjektiv, das scharfe Aufnahmen auch aus der Ferne ermöglicht. Sind Tiere in Bewegung das Herzstück des Fotos, ist eine kurze Belichtungszeit notwendig, sowie ein lichtstarkes Objektiv mit Bildstabilisator.

An Schnecken lässt sich schonmal üben … . Spaß beiseite, auch alltägliche Tiere lassen sich in der Makro-Fotografie interessant darstellen.

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von rahmendirekt.de, dem Online-Shop für günstige Bilderrahmen.