Noch beschwichtigen lokale Bundestagsabgeordnete aufgeregte Bürgermeister in deutschen Garnisonsstädte: Es sei noch gar nicht entschieden, was die Bundeswehr-Verkleinerung an konkreten Standortschliessungen mit sich bringe. Die Realität sieht ganz anders aus. Natürlich kursieren längst Schließungslisten auf den entsprechenden Etagen der Hardthöhe. Manche sind noch unter Verschluß, aus anderen sickern schon die ersten Nachrichten durch, wie zum Beispiel zu Schleswig-Holstein, wo der Norddeutsche Rundfunk gestern bereits klare Informationen gibt:
Bundeswehrstandort Lütjenburg wird aufgelöstBisher üben Soldaten in Lütjenburg den Umgang mit dem "Gepard"-Panzer. (Archivbild)In Schleswig Holstein gibt es derzeit noch zwei Heeresverbände: die Panzeraufklärer in Eutin (Kreis Ostholstein) und die Heeresflugabwehr in Lütjenburg (Kreis Plön). Um beide Standorte steht es nicht gut. Ihnen droht im Zuge der anstehenden Bundeswehrreform die Auflösung. Im Fall des Flugabwehrlehrregiments 6 in Lütjenburg hat Guttenberg die Auflösung nun offiziell bestätigt. Bis zum kommenden Sommer nimmt die Lütjenburger Einheit noch Infantrieaufgaben wahr, dann soll auch damit Schluss sein. Derzeit prüfe man bereits, wieviele Lütjenburger Soldaten an den Bundeswehrstandort Husum (Kreis Nordfriesland) verlegt werden könnten. Die Rede ist von etwa 160 Mann.Das Aus für die Flugabwehrpanzer vom Typ "Gepard" war bereits im vergangenen März gekommen. Jetzt stehen die Panzer in den Garagen der Schill-Kaserne und warten darauf, in den nächsten Wochen abgeholt zu werden. Zur Verschrottung oder für einen Weiterverkauf - das ist noch offen. Klar ist: Die Heeresflugabwehr wird aufgelöst. Ihre Aufgabe übernimmt künftig die Luftwaffe in Husum.