Wie viel Fremde können wir noch in der Ferne erfahren? Wie viel lassen wir zu und wie viel sehen wir noch, wenn wir uns immer ähnlicher kleiden, sich Lebensstile überschneiden und wir in denselben westlichen Ketten einkaufen? Das Schöne ist, dass wir beides brauchen: Das Vertraute, um uns zurechtzufinden, und das Fremde, um zu staunen.
Während meiner Reise durch Schlesien und Südpolen ist mir das Stadtbild und die Atmosphäre besonders in Erinnerung geblieben. Die größeren Städte wie Breslau und Krakau haben einen Mittelpunkt, einen Marktplatz, einen großen freien Platz, umringt von Bauwerken mit restaurierten Fassaden. Ein Magnet, der tagsüber wie abends nicht nur die Touristen, sondern die Einheimischen und viele junge Menschen anzieht.
Wer hier draußen sitzt, unter den Sonnenschirmen einer Cocktailbar oder im Freien auf einem Gemäuer, spürt, dass er Teil von etwas Größerem ist. Ein Blick kann die Weite nicht einfangen, man dreht den Kopf und fühlt die Freiheit dieser Plätze. Und gleichzeitig stehen die Häuserreihen da und begrenzen, geben Sicherheit, dass die Weite nicht unendlich ist.