Kleiner Hunger im Campingbus

Von Andreaskuehn @DE_Globetrotter

Ist es nicht viel angenehmer, das Grillen den Profis zu überlassen als im Herbst oder Frühjahr selbst am Grill zu frieren?

Mitunter ist genau das Campers Leid, was eigentlich dessen Freude sein sollte: Das, was Leib und Seele zusammen hält. Wir finden: Wer es tagtäglich auch beim Essen unterwegs so haben möchte wie daheim, sollte besser erst gar nicht auf Reisen gehen!

Fangfrische Austern zu verschmähen, wäre Frevel! Nur: Wirklich satt machen sie natürlich nicht.


Als eingefleischte Gegner aller zusammengenommenen „Camping-Rezepte“ schauen wir lieber in die Kochtöpfe und auf die Teller unserer Gastländer als stundenlang selbst zu kochen. Grundsätzlich ernähren uns tagsüber in Kontinentaleuropa die Bäcker und Fleischer des jeweiligen Aufenthaltsorts. Bis zum Abend wird bestenfalls Kaffee selbst gekocht. Am Tagesziel angekommen, bekommt der Cadac Grill selten zu tun.

Keine Regel ohne Ausnahme: Gelegentlich raffen sich auch Hobby-Köche wie wir mal auf, selbst zu brutzeln und zu kochen. Vor allem dann, wenn Fisch und andere Zutaten fangfrisch erhätlich sind.

Viel lieber suchen wir lokale Kneipen/Restaurants auf, möglichst in Laufnähe zu einem Stell- oder sonstigen Platz, wo wir anschließend auch nächtigen können.
Aber mitunter kommt der kleine Hunger zwischendurch genau dann, wenn tagsüber weit und breit kein Restaurant zu sehen ist. Denn der Magen knurrt gelegentlich auch jenseits der Zivilisation. Nicht selten ist auch fern der deutschen Lande eine urplötzliche Sehnsucht nach deftiger Hausmannskost nicht zu verleugnen.
Die ChemieLebensmittelindustrie bietet jede Menge mehr oder weniger schmeckender Fertigprodukte an. Es ist allerdings nicht unser Ding, Dosen zu erhitzen, Fertigsuppen mit heißem Wasser zu übergießen und irgendwelche Soßen aus dem Tetrapack über Nudeln zu geben.

Die fränkischen Bratwürstchen schlagen so manche Wurst, die anderswo frisch vom Grill kommt!

Die Alternative für den schnellen Hunger zwischendurch fanden wir vor Jahren bereits: Outdoor-Food in Franken. (Nein, es gibt kein Honorar für diesen Beitrag!!!) Die überschaubare Palette dessen, was dort im Fabrikverkauf und online angeboten wird, ist lecker. Es sind drei Faktoren, die für diese kleine Mahlzeit zwischendurch sprechen:
1. Geringes Gewicht, keine Kühlung erforderlich. Extrem lange Haltbarkeit. Preis angemessen.
2. Keine verschmutzten Töpfe. Sehr geringer Zeitaufwand. Die Foliebeutel werden in heißem Wasser erhitzt, nach zehn Minuten aufgeschnitten, fertig. Da wir Einweggeschirr dem Abwasch vorziehen, entfällt alles Weitere.
3. Die Qualität der Fleisch- und Wursterzeugnisse kann mit jeder (sehr) guten Metzger-Theke mithalten!
Loben will ich ausdrücklich die fränkischen Bratwürstchen, den Fleischkäse und das Kassler. Das gesamte Sortiment kann als Probierpaket bestellt werden.
Last but not least: Ein guter Tag fängt mit einem guten Frühstück an! Wenn das Wetter mal nicht so prickelnd ist, mögen wir morgendliche Frühstücks-„Arien“ beim (deutschen) Bäcker. (Viel) frischer und preiswerter schaffen wir das selbst auch nicht – und sparen uns die Arbeit dazu.