Kleine Weltreise: Rituale wenn ein Baby zur Welt kommt

Egal wo auf der Welt, es ist immer ein Wunder, wenn ein kleiner Mensch das Licht der Welt erblickt. Was es da rund um den Globus für spezielle Rituale gibt, dazu entführen wir euch auf eine kleine Weltreise - wie die Welt feiert, wenn ein Baby zur Welt kommt :)

Kleine Weltreise: Rituale wenn ein Baby zur Welt kommt

Bildquelle: Anne Geddes


In Spanien und Italien gibt es einen ähnlichen Brauch: Hier bekommen die Babys rote Glückshemdchen, die entweder die Patentante oder die Schwiegermutter aussuchen darf.

In Frankreich werden dem Neugeborenen Zuckermandeln geschenkt: rosa für die Mädchen, hellblau für Jungs.


Kleine Japaner werden am zehnten Tag nach ihrer Geburt in die Gemeinschaft aufgenommen und im Shinto-Tempel gesegnet. Das passiert im engsten Familienkreis, die stolze Oma darf den Enkel im weißen Kimono tragen.

In Togo verlässt das Neugeborene sein Elternhaus sieben Tage nach der Geburt zum ersten Mal. Dafür schüttet man mit einer Kalebasse (ein getrockneter Flaschenkürbis, der als Gefäß dient) Wasser mit allen erdenklichen Kräutern über das Dach. Wenn es wieder herunterläuft, trägt man das Baby durch den Guss, um es auf die Eventualitäten des Lebens vorzubereiten.


Die Kayapo-Mütter in Brasilien "duschen" mit ihrem Mund das Neugeborene. So wärmen sie das Wasser und stellen gleichzeitig eine Verbindung zum Kind her. Auch bei Völkern in Afrika, Indonesien oder Ozeanien gibt es ähnliche Rituale.

In Indien soll ein "Rauchbad" das Neugeborene vor Geistern, aber auch vor Krankheiten schützen. Dabei werden die Kleinen über ein Feuer gehalten, dem häufig Weihrauch oder Harz hinzugegeben wird. Auch bei den Aboriginies in Australien und in afrikanischen Regionen gibt es diesen Brauch.


Die Himba in Namibia streichen ihre Babys mit roter Farbe ein. Das Ritual dient einerseits zum Schutz vor Sonne oder Insekten, hat aber auch eine symbolische Bedeutung: Die Farbe Rot steht in Afrika für die Mitte des Lebens - wenn die Neugeborenen rot bemalt werden, sind sie in die Welt der Lebenden aufgenommen.

Bei den Nso in Kamerun spielt die Plazenta eine wichtige Rolle: Sie wird auf der Türschwelle zur mütterlichen Küche verbrannt und zusammen mit der abgefallenen Nabelschnur im Familiengarten vergraben. Das schützt vor allerlei Unbill - außerdem soll so ein Teil des Kindes immer zu Hause bleiben, auch wenn es schon erwachsen ist.


Viele Völker sorgen mit besonderen Maßnahmen dafür, dass die Fontanelle des Neugeborenen gut geschützt ist. In Tibet zum Beispiel wird diese Stelle mit etwas Ruß und Butter bestrichen, in Neuguinea mit Erde.

Neugeborene in Afghanistan tragen in den ersten vierzig Tagen ein besticktes Band um den Kopf. Dadurch sollen sie eine große Stirn bekommen, die in einigen islamischen Kulturen für Würde und Intelligenz steht.


In Algerien wird das erste Hemdchen des Neugeborenen nicht gewaschen, sondern in sein Kopfkissen eingenäht. Der Schmutz schützt es vor bösen Geistern.

In Zentralafrika flechtet ein Heiler aus Kleidern der Eltern eine dünne Schnur, die das Neugeborene dann am Handgelenk trägt.


In China sammeln die Eltern Stoffstücke von wohlhabenden Familien. Aus diesen wird dann ein Kleidungsstück für das Baby genäht.

Goldene Ohrringe sollen Neugeborene in Indien vor Krankheiten und schlechten Einflüssen schützen. Das Ohrlochstechen ist ein feierliches Ritual, der Ohrring wird meist vom Onkel mütterlicherseits geschenkt.


Im Jemen sollen Bänder, die eng am Arm des Babys anliegen, verhindern, dass die bösen Geister das Herz des Kleinen erobern.

In Brasilien ist Gelb die Glücksfarbe für Neugeborene. Deshalb werden brasilianische Babys in gelben Stramplern aus dem Krankenhaus gebracht.


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