Die Gedanken von Barbara Hendricks zur sozialen Wohnungsnot wären an sich ja lobenswert gewesen. Tatsächlich fehlt es an bezahlbarem Wohnraum. Aber trotzdem verraten ihre Ausführungen etwas darüber, wie die gängige Politik über die arbeitenden Menschen denkt oder mindestens wie sie sie gerne haben möchte. Sie hatte behauptet, dass Alleinstehende eh mehr oder weniger nur zum Schlafen nach Hause gingen. Simples Menschenbild: Er soll es kompakt und effektiv halten. Benötigt wenig Raum, viel Arbeit, zwischendrin ein bisschen Schlaf. Lebensqualität ist da kein Kriterium. Dormi et labora. Schlafe und arbeite. Lebe lieber monastisch. Ohne Ansprüche, ganz bescheiden. In den eigenen vier Schuhkartonwänden. 30 Quadratmeter reichen pro Person, glaubt die Ministerin. Rein funktionell betrachtet mag das zutreffen. Aber sind das Perspektiven? Lebt der Mensch also nur, damit er möglichst wenig Platz einnimmt?
Wer Menschen solche Aussichten achselzuckend als eine Normalität verkauft, mit der sie sich abzufinden haben, der braucht sich grundsätzlich doch gar nicht mehr zu wundern, wenn man ihn als verzichtbaren Interessensvertreter bewertet. Wenn man spöttisch auflacht, weil er meint, er müsse sich der Probleme der Bürger widmen. Wer so beweist, dass er vom Leben normaler Bürger keine Ahnung hat, der disqualifiziert sich und nährt Politikverdrossenheit und diese nihilistische Haltung, die dieser Tage in seltsame Alternativpolitik abbiegt, in der man sich aufgerieben zwischen Lügenpresse und Lügenpolitiker wähnt. Solche Aussagen führen dazu, dass Menschen sich bestätigt fühlen, wenn sie zu Alternativen abwandern, die ganz sicher nicht besser sind, die aber eben auch noch nicht über Jahre bewiesen haben, dass sie mindestens so weltfremd sind wie jene, die sich jetzt über Jahrzehnte etabliert haben und 30 Quadratmeter zu einem ausreichenden Lebensraum erklären.
45 Quadratmeter galt lange Zeit als Faustformel für den Wohnraum von alleinstehenden Langzeitarbeitslosen. Diese Zahl ist insofern überholt, dass Sozialgerichte die gängige Praxis, leistungsberechtigte Singles aus einer 47-Quadratmeter-Wohnung zu pressen, als nicht zulässig einstuften. Dennoch hielten Gerichte eine ungefähre Wohnraumgröße in diesem Rahmen für angemessen. Experten sagten, dass das zwar nicht viel sei, aber durchaus vertretbar. Nun also glaubt Hendricks, dass dieses Mindestmaß, dieser Existenzminimumswohnraum auch schon zu viel sei, weil der moderne Mensch heute, sofern Single und nicht in die Jahre gekommen, ja nur noch daheim pennt, nachdem er sich was in die Mikrowelle geschoben hat. Das ist vielleicht wirklich der traurige Alltag von Menschen, die leben um zu arbeiten, die mehr auf Arbeit und beim Pendeln sind, als in erholender Freizeit. Statt solchen Entwicklungen entgegenzuwirken, glaubt sie sich als pragmatische Politikerin, weil sie vor diesem Lebenstakt kapituliert und das Beste aus dem Schlechten machen möchte.
Bei einem Leben auf 30 Quadratmeter bleibt die Lebensqualität auf der Strecke. Wohin mit Gästen? Kann mal jemand übernachten? Man wohnt, isst, schläft in einem Raum. Ist das der Luxus einer Gesellschaft, die täglich reicher wird? Jeder gekaufte Putzeimer wird zum Problem. Wohin mit dem Teil? Klar, man kann so leben. Es ist funktionell. Ein erweitertes Hotelzimmer mit Küchenzeile. Aber wie soll man da sesshaft werden, zur Ruhe kommen, sich wohlfühlen? Man bewohnt, man haust nur, wo man eigentlich leben sollte.
Solche Wohnräume als wegweisend zu postulieren und gleich noch für einen Bau solcher Wohnboxen werben, das zeugt vom Einknicken der Politik vor dem, was sie Sachzwänge nennt. Statt diesen Zwängen den Puls zu fühlen, den Wohnraum stärker per gesetzlichen Eingriff zu verbilligen, den sozialen Wohnungsbau neu aufblühen zu lassen, ersinnt man pragmatische Lösungen wie jene, den teuren Wohnraum einfach zu minimieren, damit er eben nicht mehr ganz so teuer ist. Man reduziert ja schließlich auch das Hackfleisch für den falschen Hasen, wenn es nicht im Angebot ist, tut stattdessen etwas mehr Semmelbrösel hinein.
Im Grunde ist es doch so: Wenn die Vertreter der Politik so tun, als sei nichts dabei, fortwährend die Verschlechterung der Lebensverhältnisse der kleinen Leute als ganz normale Dynamik hinzustellen, die man einfach so zur Kenntnis nehmen muss und aus der man das Beste zu machen habe, dann muss man sich nicht wundern, dass die Menschen abwandern. Sei es nun auf die falsche Seite, zu politischen Gauleitern oder eben in einen Eskapismus von der Wahlurne. Insbesondere wenn diese Überbringer solcher pragmatischen Lösungsansätze aus einem Lager kommen, das vormals mal als Anwalt kleiner Leute galt. Wer nun diese kleinen Leute in noch kleinere Wohnungen stecken will, der meint es sicherlich nicht ansatzweise ernst mit dem sozialdemokratischen Neuaufbruch.
Wer Menschen solche Aussichten achselzuckend als eine Normalität verkauft, mit der sie sich abzufinden haben, der braucht sich grundsätzlich doch gar nicht mehr zu wundern, wenn man ihn als verzichtbaren Interessensvertreter bewertet. Wenn man spöttisch auflacht, weil er meint, er müsse sich der Probleme der Bürger widmen. Wer so beweist, dass er vom Leben normaler Bürger keine Ahnung hat, der disqualifiziert sich und nährt Politikverdrossenheit und diese nihilistische Haltung, die dieser Tage in seltsame Alternativpolitik abbiegt, in der man sich aufgerieben zwischen Lügenpresse und Lügenpolitiker wähnt. Solche Aussagen führen dazu, dass Menschen sich bestätigt fühlen, wenn sie zu Alternativen abwandern, die ganz sicher nicht besser sind, die aber eben auch noch nicht über Jahre bewiesen haben, dass sie mindestens so weltfremd sind wie jene, die sich jetzt über Jahrzehnte etabliert haben und 30 Quadratmeter zu einem ausreichenden Lebensraum erklären.
45 Quadratmeter galt lange Zeit als Faustformel für den Wohnraum von alleinstehenden Langzeitarbeitslosen. Diese Zahl ist insofern überholt, dass Sozialgerichte die gängige Praxis, leistungsberechtigte Singles aus einer 47-Quadratmeter-Wohnung zu pressen, als nicht zulässig einstuften. Dennoch hielten Gerichte eine ungefähre Wohnraumgröße in diesem Rahmen für angemessen. Experten sagten, dass das zwar nicht viel sei, aber durchaus vertretbar. Nun also glaubt Hendricks, dass dieses Mindestmaß, dieser Existenzminimumswohnraum auch schon zu viel sei, weil der moderne Mensch heute, sofern Single und nicht in die Jahre gekommen, ja nur noch daheim pennt, nachdem er sich was in die Mikrowelle geschoben hat. Das ist vielleicht wirklich der traurige Alltag von Menschen, die leben um zu arbeiten, die mehr auf Arbeit und beim Pendeln sind, als in erholender Freizeit. Statt solchen Entwicklungen entgegenzuwirken, glaubt sie sich als pragmatische Politikerin, weil sie vor diesem Lebenstakt kapituliert und das Beste aus dem Schlechten machen möchte.
Bei einem Leben auf 30 Quadratmeter bleibt die Lebensqualität auf der Strecke. Wohin mit Gästen? Kann mal jemand übernachten? Man wohnt, isst, schläft in einem Raum. Ist das der Luxus einer Gesellschaft, die täglich reicher wird? Jeder gekaufte Putzeimer wird zum Problem. Wohin mit dem Teil? Klar, man kann so leben. Es ist funktionell. Ein erweitertes Hotelzimmer mit Küchenzeile. Aber wie soll man da sesshaft werden, zur Ruhe kommen, sich wohlfühlen? Man bewohnt, man haust nur, wo man eigentlich leben sollte.
Solche Wohnräume als wegweisend zu postulieren und gleich noch für einen Bau solcher Wohnboxen werben, das zeugt vom Einknicken der Politik vor dem, was sie Sachzwänge nennt. Statt diesen Zwängen den Puls zu fühlen, den Wohnraum stärker per gesetzlichen Eingriff zu verbilligen, den sozialen Wohnungsbau neu aufblühen zu lassen, ersinnt man pragmatische Lösungen wie jene, den teuren Wohnraum einfach zu minimieren, damit er eben nicht mehr ganz so teuer ist. Man reduziert ja schließlich auch das Hackfleisch für den falschen Hasen, wenn es nicht im Angebot ist, tut stattdessen etwas mehr Semmelbrösel hinein.
Im Grunde ist es doch so: Wenn die Vertreter der Politik so tun, als sei nichts dabei, fortwährend die Verschlechterung der Lebensverhältnisse der kleinen Leute als ganz normale Dynamik hinzustellen, die man einfach so zur Kenntnis nehmen muss und aus der man das Beste zu machen habe, dann muss man sich nicht wundern, dass die Menschen abwandern. Sei es nun auf die falsche Seite, zu politischen Gauleitern oder eben in einen Eskapismus von der Wahlurne. Insbesondere wenn diese Überbringer solcher pragmatischen Lösungsansätze aus einem Lager kommen, das vormals mal als Anwalt kleiner Leute galt. Wer nun diese kleinen Leute in noch kleinere Wohnungen stecken will, der meint es sicherlich nicht ansatzweise ernst mit dem sozialdemokratischen Neuaufbruch.