Kleine Garmin Trainingslehre
Ich habe bereits mehrmals darüber gelesen, dass der Forerunner 610 die Firstbeat Trainingseffekt Funktion unterstützt. Es handelt sich dabei um eine komplett neue Funktion, die nach dem Training je nach Intensität einen Wert zwischen 1 und 5 benennt. Diese Werte sind auch im Handbuch erklärt und zeigen, wie intensiv man trainiert hat und geben bei erhöhter Belastung (Trainingseffekt 4 & 5) den Rat, dass man etwas mehr Erholung benötigt.
Der Wert berechnet sich aus den Informationen des Benutzerprofils, der Herzfrequenz, der maximalen Herzfrequenz, der Dauer und der Intensität.
Es wird darauf hingewiesen, dass der Wert zu Beginn der ersten Einheiten mit dem Forerunner sehr hoch erscheinen könnte, was sich aber einpendeln soll, sobald man mehrere Läufe mit ihm absolviert hat.
Die Herzfrequenz zeigt einem während des Trainings lediglich, wie intensiv es war, der Trainingseffektwert jedoch zeigt an, wie die aerobe Leistung sich verbessert. So hat ein Lauf mit einem Wert zwischen 1 und 1,9 eine allgemein positive Wirkung auf die Ausdauer; im Vergleich dazu verbessert ein Training mit einem Effekt zwischen 4 und 4,9 die aerobe Fitness beträchtlich, zeigt aber auch, dass man eine längere Regenerationszeit benötigt.
Mir ist klar, wie ich mein Training aufzubauen habe und wie man intensive und lockere Einheiten kombiniert. Wer länger trainiert, weiß zumeist, wie er sich einschzuschätzen hat und welche Erholungsphasen er braucht, aber dennoch ist so eine Zusatzfunktion für mich sehr hilfreich, denn eine zweite Meinung darüber, wie mein Körper reagiert, kann ja nicht schaden. Gerade für Anfänger finde ich diese Funktion aber noch viel sinnvoller, da sie meist nicht so viel Erfahrung mit der Trainingslehre haben. Natürlich kann ich nicht beurteilen, wie genau dieses System ist, aber die unterschiedlichen Informationen aus denen der Wert zusammengestellt wird, scheinen einen guten Richtwert zu ermitteln, der eben nicht nur die Herzfrequenz berücksichtigt.
Ich wollte es nun wissen, hatte gestern mein Intervalltraining absolviert und musste erst ein wenig um Internet suchen, bis ich den zugehörigen Eintrag in meinem Forerunner fand. Denn leider konnte ich auf Anhieb nichts in ihm selbst finden und auch Garmin Connect half mir nicht auf die Sprünge. Ich wusste zwar, dass ich irgendwo schon einmal etwas davon gelesen hatte, aber fand es nicht wieder. Das Handbuch ist wie immer eine Hilfe, aber nur dann, wenn man weiß, wie der richtige Begriff ist. ‘Training’ fand zu viele Einträge und ‘Effekt’ brachte gar nichts, denn die richtige Lösung ist: ‘Training Effect’. Vielleicht könnte man das so auch im Internet kommunizieren? Denn dort ist immer nur die Rede vom Trainingseffekt oder habe ich etwas überlesen? Ein Forum half mir aus – Handbuch S. 33 & 38. Dort wird zwar nicht erklärt, wo man den Wert nach dem Training abliest, aber das hole ich jetzt einfach nach.
Man muss nur über das Hauptmenü des Forerunner 610 das Protokoll des Trainings, für das man den Wert ablesen möchte, aufrufen, scrollt nach unten und wird das Kürzel TE finden. Dahinter verbirgt sich der Trainingseffekt, der bei mir für mein Intervalltraining mit 4,6 angeben ist.
Und so sieht das ganze dann auf dem Forerunner aus:
Das GPS System des Forerunner 610
Das GPS System des Forerunner 610 kann auch ausgeschaltet werden, so dass man ihn auch als „normale“ Fitnessuhr verwenden kann. Dies hat vor allem dann einen Vorteil, wenn man sich innerhalb eines Gebäudes aufhält, wenn man eine Sportart trainiert, die ohne Streckenanalyse auskommt.
Grundsätzlich lässt sich schon einmal sagen, dass die Satellitenortung auch in der Großstadt sehr fix geht, nur wenige Sekunden und schon kann es losgehen. Habe den Eindruck, dass es mit der 210er länger dauert, aber ein Vergleich wird es später genau zeigen. Außerdem steht noch ein Test mitten im Wald aus. Innerhalb geschlossener Räume, in denen auch mein Handy Empfangsprobleme hat, findet er bei mir keinen Satelliten und fragt direkt nach, ob ich ihn im Raum nutzen möchte. Dies gilt aber nicht für alle Räume, so dass es sinnvoll ist, zu wissen, wie man das GPS manuell ausschalten kann.
Wenn ich mich aber im Fitnesscenter befinde, wenn ich Volleyball oder Basketball spiele, wenn ich mit dem Kanu fahre, bietet sich die Option des Ausschaltens der GPS Funktion an, um den Forerunner als Pulsuhr zu verwenden. So kann ich auch danach meine eigene Statistik mit Garmin Connect weiterführen und zudem immer eine genaue Analyse meiner Trainingseinheiten erhalten.
Wer meinen Blog bereits kennt (auf dem ich natürlich auch über den Forerunner berichte), weiß, dass ich sehr häufig Yoga praktiziere. Nun ist Yoga nicht unbedingt eine Sportart, bei der man eine Pulsuhr benötigt, aber es ist gut zu wissen, dass ich die Möglichkeit dazu habe. Außerdem ist Power Yoga mehr als fordernd, so dass es auch interessant ist, eine Pulsanalyse durchzuführen. Für jeden Sportler ein Muss, der nach einer bestimmten Herzfrequenz trainieren und/oder der eine bestimmte Menge an Kalorien verbrennen möchte.
Hat man das GPS abgeschaltet, stehen einem keine Geschwindigkeits- und Distanzdaten zur Verfügung. Verfügt man über einen Laufsensor, sendet dieser die Daten an den Forerunner, was eine Alternative sein kann.
Die Umstellung des Forerunners bzw. das Ausschalten der GPS Funktion ist spielend leicht und intuitiv mit dem Touchscreen zu erledigen. Aber danach muss er gerade bei den jetzigen Temperaturen geputzt werden.
1. Schaltet man den Forerunner ein und möchte lostrainieren, sucht er automatisch nach einem Satelliten. Möchte man nun das GPS abstellen, drückt man auf die unteren drei blauen Linien, die einen zum Hauptmenü navigieren.
2. & 3. In dem Hauptmenü drückt man auf Einstell. (für Einstellungen) – unterer, linker Kasten und gelangt auf die Unterseite in der man alle möglichen Einstellungen konfigurieren kann.
4. Bis nach unten mit den Fingern scrollen und System wählen.
5. & 6. Innerhalb der Systemunterseite muss man bis zu GPS scrollen.
7. & 8. Man wählt nun GPS an und bestätigt dann, dass man ihn ausschalten möchte.
Schaltet man die Uhr abschließend aus und wieder an, ist das GPS System automatisch eingeschaltet und man kann so direkt auf die Laufstrecke.
Es würde mich freuen, wenn man durch die Listen durchscrollen könnte und es kein Anfang und Ende geben würde; sprich, wenn ich unten angelangt bin, sollte es einfach mit dem ersten Punkt weitergehen (ist das verständlich?).
Vibrationsfunktion
Wie bei meinem 210er habe ich auch beim neuen alle Signaltöne ausgeschaltet, finde ich nur störend und verlasse mich stattdessen lieber absolut auf den Vibrationsalarm. Selbst wenn ich Musik höre, informiert mich der Forerunner so zuverlässig je nach Wunsch über Zeit, Distanz, verbrauchte Kalorien und Herzfrequenz. Erreicht man sein Ziel, beispielsweise eine vorgegebene Distanz spürt man eine leichte Vibration, die mich dann auch immer schön zurückholt – wo auch immer ich wieder war.
Für die Rennradfahrer unter den Sportlern ist sicher auch der Vibrationsalarm für die Trittfrequenz hilfreich, allerdings wohl nur dann, wenn man keine Fahrradhalterung benutzt und den Garmin am Handgelenk trägt. Aber im Falle der Fahrradhalterung kann man ja auf den akustischen Alarm umsteigen.
Einen Nachteil hat die Alarmfunktion zu der auch die Vibration gehört – sie funktioniert nicht bei Intervall- und benutzerdefinierten Trainings. Für mich ist das nicht wirklich ein Problem – bei einem normalen Training erinnert mich mein Garmin wie ein guter Trainingspartner daran, dass wieder ein Kilometer vorüber ist. So lassen sich auch sehr gut kleine Fahrtspiele einbauen und auch Intervalle laufen. Legt man großen Wert auf den Vibrationsalarm für zum Beispiel die Herzfrequenz oder den Kalorienverbrauch sollte man eben ein normales Training absolvieren.
Möchte man ein Intervalltraining durchführen, meldet sich natürlich der Forerunner vorbildlich, wenn man ein Intervall abgeschlossen hat und wenn eine Pause beginnt oder endet. So ist ein reibungsloses Training, bei dem man sich voll und ganz auf das Laufen konzentrieren kann und sollte garantiert.