Klein hat es getan

Von Guidorohm

Klein hat es getan. Er steht mit hängenden Schultern vor den Polizisten. Er spricht leise. Er sucht nach den richtigen Worten für seine Tat. Was soll man in einem solchen Moment schon sagen? Ich habe sie mit einem Beil erschlagen. Ich habe ihren Kopf wie eine Nuss geknackt. Da lief etwas raus. Nie hätte ich gedacht, dass es in einem Kopf so aussieht. Er spricht ruhig und besonnen. Die Polzisten starren ihn an. Was will der denn von uns, denken sie. Sie werden nach ihm packen, sie werden ihn einsperren, denn Klein hat einen Mord begangen, den weder er noch die Polizisten je begreifen werden. Es kam halt über mich, sagt er. Einfach so. Sie wollte mich verlassen. Nach so vielen Jahren. Das geht doch nicht. Da konnte ich doch nicht tatenlos zusehen. Also bin ich in die Werkstatt runter, ich habe mir nämlich im Keller eine eingerichtet, dort hängt ein Beil an der Hand, ich habe die Kinder immer davor gewarnt, fasst das Beil nicht an, das Beil ist scharf, ihr könnt euch schneiden, ich habe das Beil genommen und bin nach oben zu ihr gegangen, sie hat mich gar nicht kommen sehen, sie saß in ihrem Sessel, hat sich die Nachrichten angesehen, so als wäre gar nichts vorher geschehen, ich fand das unerträglich, also habe ich das Beil geschwungen und es in ihren Kopf gerammt, ihren schönen Kopf, der nun gar nicht mehr so schön ist, der Kopf, den nun kein Fremder küssen wird, der nun unter der Erde ruhen wird, ich bin hier, nehmen Sie mich ruhig fest, denn ich bin ein Mörder. Das alles hat Klein gesagt. Er hat die Hände gehoben. Bitte sehr, meine Herren, verhaften Sie mich.