Angelehnt an mein Minimalismus Projekt 2016, und weil ich das sowieso 1-2x im Jahr mache, möchte ich heute mal meine Tipps zum Ausmisten des Kleiderschranks mit euch teilen. Die letzten Jahre über habe ich, in meinen Augen, das Ausmisten und Aussortieren perfektioniert. Ich konnte mich aber auch immer schon gut von Dingen trennen, daher fällt mir das grundsätzlich leichter als vielleicht einigen von euch. In Anlehnung an die März Monatsaufgabe meines Projektes und an das Buch Magic Cleaning von Marie Kondo welches ich gerade lese, starten wir heute also damit den Kleiderschrank aus zu sortieren. Ich bin nämlich das typische Phänomen Frau, dass vor einem proppenvollem Kleiderschrank steht und trotzdem nichts zum anziehen hat. Und warum, weil ich zu viele Dinge horte die zu groß oder zu klein sind oder auch nicht mehr meinem Geschmack entsprechen. Trotz regelmäßigem Aussortieren, gibt es Teile die schleppen sich von Mal zu Mal weiter und trotzdem trage ich sie nie. Ich greife immer und immer wieder auf die gleichen Teile zurück, welche sich über die Zeit zu meinen Lieblingsstücker heraus kristallisiert haben. Alles andere könnte nämlich weg. Und diesen Schritt wage ich nun zum aller ersten Mal überhaupt und versuche in die Richtung Capsule Wardrobe zu gehen und möchte nur noch Lieblingsstücke in meinem Kleiderschrank haben. Da ich letztlich eh immer zu den gleichen Dingen greife, sollte es mir nicht all zu schwer fallen.
Einen großen Nachteil den ich habe, ist meine doch recht kleine Wohnung, die nicht all zu viele Möglichkeiten des freien Stauraums bietet. Somit muss ich meinen Wäschekorb, mein Bügeleisen und auch meinen Staubsauger ebenfalls im Kleiderschrank verstauen. Meine Kettlebell für den Sport wird ebenfalls dort untergebracht, da ich sonst keinen Platz dafür habe. Diese Dinge nehmen von Haus aus natürlich schon einmal viel Platz weg. Und wie ihr sehen könnt, war das ganze letztlich einfach nur noch ein riesen Gestopfe. Ich versuchte zwar trotzdem immer alles ordentlich sortiert oder gefaltet zu haben, aber bei der Menge auf kleinem Platz war das alles doch nicht so einfach und letztlich sah es einfach immer, immer unordentlich aus.
01. Den richtigen Tag wählenGanz wichtig finde ich es, dass man sich den richtigen Tag aussucht. Hals über Kopf Entscheidungen wie zB Abends nach einem 10 Stunden Tag enden meist nicht wirklich gut. Man ist schon geschafft, nicht mehr wirklich fit und das richtige aussortieren des Kleiderschranks nimmt mehr Zeit in Anspruch als man denkt. Man muss Zeit daüfr haben und sich diese auch einteilen. Am besten ist es natürlich das Projekt an einem Samstag, Sonntag oder an einem freien Tag zu starten. Macht euch ein gutes Frühstück und dann legt los. Meiner Meinung nach ist es völlig ok zu sagen, dass zB nächste oder übernächste Woche Samstag Zeit dafür ist. So habt ihr auch Zeit euch noch ein wenig Gedanken zu machen, wie das Kleiderschrank Projekt angegangen werden soll und euch entsprechende Hilfsmittel zu zu legen. Wie erwähnt, sind Hals über Kopf Aktionen meistens nicht so zielführend, deshalb finde ich diesen Tag zu planen sinnvoller. Aber machen sollte man es dann natürlich schon, auch wenn der Termin noch ein paar Tage in der Zukunft liegt, das ist klar!
02. Hilfsmittel parat habenUm richtig aussortieren zu können, braucht man einerseits Müllsäcke in die sich die Klamotten stapeln lassen. Empfehlenswert für Teile bei denen ihr euch unsicher seit, aber schon länger nicht mehr getragen habt, wären zB auch Boxen oder Kisten. Wenn ihr ein Teil habt, bei dem ihr noch nicht bereit seit es weg zu geben oder unsicher seit, könnt ihr es erstmal in eine Kiste oder Box legen und diese zB im Keller verstauen. Solltet ihr das Teil nicht vermissen, könnt ich nach ein paar Wochen/Monaten diese Box komplett entsorgen oder weggeben. Wenn ihr euch Kisten/Boxen und Müllsäcke gleich parat legt, dann fällt es euch einfacher die Dinge sofort in die entsprechenden Behälter zu sortieren.
03. Kleiderschrank leer räumen & reinigen
Zunächst wird der Kleiderschrank komplett leer geräumt. Am besten ihr legt alles auf euer Bett oder eine andere große Fläche die bei euch in Frage kommt. Es bietet sich an, auf dem Bett gleich ein wenig zu sortieren und Stapel zu Tops, Shirts, Pullover, Hosen etc zu bilden und nicht alles Querbeet auf das Bett zu werfen. Das hilft zumindest ein klein wenig dabei den Überblick zu behalten. Wenn der Kleiderschrank leer ist, dann wird erstmal ordentlich durchgewischt. Denn wann hat man schon einmal die Zeit und Lust den Kleiderschrank von innen zu putzen ?! Wenn ihr keine Reinigungsfanatiker seit, werdet ihr das wahrscheinlich sonst nie tun. Da eignet sich so eine Ausmistaktion bestens dazu.
04. Überblick über die Möglichkeiten schaffen
Nachdem ordentlich gewischt wurde, ist es an der Zeit zu überlegen, wie die Kleidung einsortiert werden soll. Möchtet ihr vielleicht ein neues oder anderes System anstreben ? Welche Kleidung wird aufgehangen oder zusammen gelegt. Pullover lieber oben, unten, links oder rechts einräumen usw. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten die eurer Kleiderschrank bietet. Verschafft euch Überblick und überlegt, wie ihr sortieren möchtet und welche Möglichkeiten euer Schrank für euch offen hat.
05. Kleidung einräumen & jedes Teil in die Hand nehmen
Ein ganz wichtiger Punkt ist, jedes Teil einmal in die Hand zu nehmen. Ihr kommt sowieso nicht drum herum, denn wenn ordentlich eingeräumt werden soll (und das haben wir ja schließlich vor), dann wird jedes Teil nochmals neu gefaltet und fein säuberlich eingeordnet. Welches Ordnungssystem ihr in eurem Kleiderschrank haben wollt, ist euch überlassen. Ihr könnt zB nach Farben sortieren und nach Funktion der Kleidung.
06. Entscheidungen treffen & rigoros sein
Rigoros Dinge aus zu sortieren muss gelernt sein. Einige können sich gut von Dingen trennen, andere eher weniger. Der Part der Trennung von Dingen ist beim Kleiderschrank aussortieren das schwierigste und das, was am meisten Kraft und Anstrengung kostet. Letztlich haben wir alle es sicherlich perfektioniert uns gewisse Ausreden einfallen zu lassen, warum wir etwas bestimmtes unbedingt brauchen und haben wollen oder wie in diesem Fall, warum es nicht aussortiert werden kann. An einigen Stücken hängt vielleicht auch noch eine emotionale Bindung (zB der Pulli des/eines Freundes) oder es handelt sich um Erinnerungsstücke (zB das Abschlussball Kleid). In wie weit ihr aussortiert und wie kleinlich ihr dabei seit, ist natürlich euch selbst überlassen. Wenn ihr zB euer Abschlussball Kleid aus nostalgischen Gründen behalten möchtet, dann tut das! Hebt es auf, aber nicht in eurem Kleiderschrank. Das wäre ein typisches Teil, was in eine Box/Kiste kann, welche ich unter Punkt 02 angesprochen habe. Wenn ihr ein Teil unbedingt behalten wollt, es selbst aber nicht mehr tragt, packt es weg und verstaut es gut aufgeräumt im Keller oder wo anders. Im Kleiderschrank bringt so etwas nur unnötigen Ballast mit sich.
Bei jedem neuen Teil, welches ihr vom Bett (oder eurer Ablagefläche) in die Hand nehmt und nicht sofort eine Entscheidung treffen könnt, überlegt euch folgendes:
- wann hatte ich das Teil zum letzten Mal an ?
- wie oft hatte ich das Teil an ?
- passt es mir überhaupt noch ? (wenn nein, dann sofort weg!)
- gefällt mir dieses Teil überhaupt noch und entspricht es meinem Stil ?
- hat das Teil irgendwelche Mäkel, Löcher, Risse, eingezogene Fäden usw ?
- wie würde ich es zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt kombinieren ? Passen viele andere Teile dazu ? (wichtiger Punkt!)
Nachdem ihr diese Punkte ehrlich durchgegangen seid, sollte es euch entweder leicht fallen dieses Teil aus zu sortieren oder es darf bleiben. Ihr könnt es auch erstmal in eure "Vielleicht Box/Kiste" geben und es in den Keller räumen. Wenn ihr es nicht vermisst, dann weg damit!