Klargestellt

Klargestellt(hpd) Vor weni­gen Tagen ver­öf­fent­lichte der Humanistische Pressedienst einen eupho­ri­schen Beitrag über die Gründung der Facebook-Gruppe “Generation Giordano”. Mit etwas Abstand betrach­tet, stellt sich die Frage, ob das Jubeln ange­mes­sen war.

Gedanken-, Rede- und Pressefreiheit sind hohe Werte, die durch das Grundgesetz geschützt sind. Grenzen wer­den die­sen Freiheiten jedoch immer dann gesetzt, wenn die Gefahr besteht, dass sie genutzt wer­den, um andere Rechte zu beschnei­den. Wenn ein sol­cher Verdacht besteht, wird der Verfassungsschutz tätig.

Seit eini­ger Zeit wird laut dar­über nach­ge­dacht, das islam­feind­li­che Blog Politically Incorrect (PI) durch den Verfassungsschutz beob­ach­ten zu las­sen. Nachdem drei große Tageszeitungen am 14. September die­sen Jahres Interna über die Autoren von PI und deren Vernetzung unter­ein­an­der und in rechts­po­pu­lis­ti­sche Parteien ver­öf­fent­lich­ten, wur­den andere Medien und eben auch der Verfassungsschutz auf­merk­sam.

Doch was hat das nun alles mit der Facebookgruppe “Generation Giordano” zu tun? Scheint die doch ein “Ableger” der Giordano Bruno Stiftung zu sein. Schon die Namensähnlichkeit mag zu die­sem Schluss füh­ren. Und auch, dass das Logo der Gruppe an das der Buskampagne erin­nert; erin­nern soll.

Doch genau das ist ein Fehlschluss, der – wie ich unter­stelle – bewußt kal­ku­liert wor­den ist. Nicht nur der Initiator der Gruppe ist ein ehe­ma­li­ger PI-Autor; es gibt auch einige Kommentatoren (des Blogs) und Mitglieder der Facebookgruppe, die PI nahe ste­hen. Im Blog des Gruppeninitiators steht noch immer der Aufruf, dass sich doch bitte PI-Kommentatoren beim Bloginhaber mel­den mögen. Auf diverse Artikel des Blogs, in dem zum Beispiel sozi­al­dar­wi­nis­ti­sche Thesen ver­tre­ten wer­den, mag ich nicht ein­mal genauer ein­ge­hen.

Worauf ich aber ein­ge­hen will: die Facebookgruppe “Generation Giordano” hat nichts mit der Giordano Bruno Stiftung zu tun, die andere Werte ver­tritt, als sie von PI ver­tre­ten und von den PI-Anhängern immer wie­der in die Gruppe getra­gen wer­den. Wo sich die GBS auf evolutionär-humanistische Werte beruft und Religionskritik auf objektiv-wissenschaftliche Weise betreibt, wer­den im PI-Umfeld Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Hautfarbe oder ande­rer Merkmale dif­fa­miert.

Hinzu kommt, dass es unlau­ter ist, die Energie und den Enthusiasmus von jun­gen und enga­gier­ten Menschen zu miss­brau­chen. Es ist schlicht und ergrei­fend unfair, sich dazu einer fal­schen Flagge zu bedie­nen.

Möglicherweise kann aus dem anfäng­li­chen Chaos der Gruppe nun etwas Konkretes wer­den; die ers­ten Ansätze dafür sind zu erken­nen. Doch ob das mit den nicht-humanistischen Wertvorstellungen von Leuten aus dem PI-Umfeld mach­bar ist, darf bezwei­felt wer­den.

Nic

Anmerkung: Ich ver­meide bewusst, auf PI oder das Blog des Gruppeninitiatoren zu ver­lin­ken. Wer Interesse daran hat, fin­det die­sen.
Beweise für die hier ange­spro­chene Nähe des Blogautors und Gruppeninitiators sowie diver­ser Kommentatoren mit PI – auch in der Facebookgruppe – lie­gen dem Autoren als Bildschirmfotos vor.

[geschrie­ben für und erst­ver­öf­fent­licht beim hpd]


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