Klappt der Brückenbau zwischen Algarve und Andalusien?

Ban­gend schau­en die Tou­ris­mus-Ver­ant­wort­li­chen von Alcou­tim und San­lú­car de Gua­dia­na auf den Wet­ter­be­richt: Wird beim völ­ker­ver­bin­den­den Schmugg­ler-Fes­ti­val am Wochen­en­de der Brü­cken­bau zwi­schen Por­tu­gal und Spa­ni­en gelin­gen? Oder ver­we­hen Wind und Wet­ter den Plan der Ver­an­stal­ter, die Gäs­te den Grenz­fluss Gua­dia­na tro­cke­nen Fußes über eine schwim­men­de Pon­ton-Brü­cke über­que­ren zu las­sen?

Die Meteo­ro­lo­gen haben für das letz­te März-Wochen­en­de win­di­ges Schau­er­wet­ter ange­kün­digt. Am Frei­tag galt sogar Wet­ter-Warn­stu­fe Gelb. Für Sams­tag und Sonn­tag ist eine Regen­wahr­schein­lich­keit von 63 und 97 Pro­zent pro­gnos­ti­ziert - bei Tem­pe­ra­tu­ren um die 20 Grad Cel­si­us. Júlio Tomás Car­do­so vom Tou­ris­mus­amt in Alcou­tim arbei­tet, als wir ihn tref­fen, gedank­lich schon an Plan B. Der wür­de in Kraft tre­ten, wenn die mari­ti­me Behör­de AMN die mit Sei­len am Fluss­ufer ver­an­ker­te Brü­cke aus Sicher­heits­grün­den nicht für den Fuß­gän­ger­ver­kehr frei­ge­ben wür­de. Neben dem Wind sind auch die Gezei­ten zu berück­sich­ti­gen, die den Was­ser­stand und die Strö­mun­gen des Gua­dia­na stark beein­flus­sen.

Über den Event im ver­gan­ge­nen Jahr berich­te­ten wir unter der Über­schrift " Schmug­gel ver­bin­det Algar­ve mit Spa­ni­en".

Brückenbau mit schwimmenden Teilen

"Aber selbst wenn wir die teu­er auf­ge­bau­te Pon­ton-Brü­cke stun­den­wei­se nicht benutz­ten könn­ten, wür­de das Ani­ma­ti­ons­pro­gramm an bei­den Ufern auf jeden Fall wei­ter­lau­fen", beru­higt Car­do­so. Die Besu­cher erwar­ten täg­lich ein Kunst­hand­wer­ker-Markt, Musik vie­ler Stil­rich­tun­gen, Thea­ter- und Zir­kus-Auf­füh­run­gen, Stra­ßen­ani­ma­ti­on sowie Work­shops. Geför­dert wird das Gan­ze im drit­ten Jahr durch das Kul­tur­pro­gramm 365 Algar­ve.

Poli­ti­sche Pro­mi­nenz aus bei­den Län­dern hat sich dies­mal wie­der ange­sagt. Die Bür­ger­meis­ter aus San­lú­car de Gua­dia­na (400 Ein­woh­ner) und Alcou­tim (500 Ein­woh­ner) wol­len den Ver­ant­wort­li­chen ihre Idee einer neu­en, fes­ten Fuß­gän­ger­brü­cke zwi­schen bei­den Grenz­or­ten schmack­haft machen. Finanz­mi­nis­ter Mario Cen­te­no, des­sen Groß­va­ter aus einem Dorf aus der Gegend von Alcou­tim stammt, soll bereits Unter­stüt­zung im Kabi­nett für einen sol­chen Brü­cken­bau signa­li­siert haben, hört man.

"Das wird nicht ein­fach wer­den, den Brü­cken­bau-Plan umzu­set­zen", mut­maßt Car­do­so. Und wohl auch teu­er. Die aus­län­di­schen Besu­cher, mit denen er spricht, sind eher gegen eine sol­che Ver­än­de­rung des Land­schafts­bil­des. "Aber die sind ja auch nur zwei, drei Tage hier", wen­det der Tou­ris­mus-Fach­mann ein. Er selbst wohnt in der spa­ni­schen Nach­bar­ge­mein­de und muss jeden Tag den Fluss über­que­ren, um zur Arbeit im Rat­haus von Alcou­tim zu gelan­gen. Eine Umsetz­bar­keits­stu­die dürf­te min­des­tens ein, zwei Jah­re Arbeit erfor­dern, ver­mu­tet er.

Brückenbau mit fester Verbindung ist in Planung

Hoch genug muss sie auf jeden Fall wer­den, die Fuß­bän­ger­brü­cke, damit die vie­len Segel­schif­fe, die den Gua­dia­na hin­auf- und hin­un­ter­fah­ren, nicht den Mast umle­gen müs­sen. "Die meis­ten Was­ser­sport-Begeis­ter­ten kamen beim ers­ten Besuch ledig­lich als nor­ma­le Tou­ris­ten hier­hin", berich­tet Car­do­so. Man­cher habe sich dann ein Boot gekauft und träu­me von einer Atlan­tik-Über­que­rung. Der Gua­dia­na sei für sol­che der letz­te natür­li­che Hafen in Süd­eu­ro­pa. Von dem aus mach­ten sich man­che zum Bei­spiel auf den Weg in die Kari­bik oder nach Bra­si­li­en.

Die Lie­ge­ge­büh­ren in Alcou­tim sind zudem ver­gleichs­wei­se nied­rig. Und auch die Unbe­rührt­heit des Flus­ses und sei­ne Sau­ber­keit machen ihn für vie­le attrak­tiv. Wer mehr Ner­ven­kit­zel sucht, wird eben­falls bedient. Eine 720 Meter lan­ge Seil­bahn trägt Muti­ge von San­lú­car de Gua­dia­na in weni­ger als einer Minu­te über den Fluss ans Ufer von Alcou­tim. "Man schwebt 27 Meter über dem Was­ser und erreicht eine Geschwin­dig­keit von 18 Stun­den­ki­lo­me­tern", schwärmt Car­do­so.

Nach sei­nen Wor­ten lie­ben die Tou­ris­ten an der Ost-Algar­ve neben dem Brü­cken­bau-Fes­ti­val do Con­tra­ban­do, wie es hier genannt wird, auch die guten Wan­der- und Rad­fahr-Mög­lich­kei­ten sowie die Was­ser­sport-Ange­bo­te wie Kanu­fah­ren und Baden am Fluss­strand. " Alcou­tim - das ist eine ganz ande­re Art der Algar­ve, eigent­lich mehr Alen­te­jo als Algar­ve", erzählt der Tou­ris­mus-Fach­mann stolz. Hier­her kämen Urlau­ber, die Sehn­sucht nach der "authen­ti­schen, ursprüng­li­chen und natür­li­chen Algar­ve" hät­ten. Die Stadt­ver­wal­tung hat bei einer Befra­gung her­aus­ge­fun­den, dass ein hoher Anteil der Gäs­te acht Mal und häu­fi­ger an die gro­ße Ver­kehrs­ader des Südens, den Fluss Gua­dia­na, kommt.

Waren es im ers­ten Jahr des Schmugg­ler-Fes­ti­vals noch 10.000 Gäs­te, die gezählt wur­den, kamen die bei­den Städt­chen Alcou­tim und San­lú­car de Gua­dia­na 2018 schon auf mehr als dop­pelt so vie­le. Und in die­sem Jahr rech­nen die Ver­ant­wort­li­chen mit weit mehr Besu­chern. "Das wird nicht gera­de ein­fach wer­den, so vie­le Teil­neh­mer zu emp­fan­gen, aber sie sind alle will­kom­men bei uns", ver­si­chert Car­do­so.


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