Klangkarussell – Netzwerk

Alben Klangkarussell-©-Universal-Bella-Lieberberg

Veröffentlicht am 2. September 2014 | von Lisa Schneider

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Klangkarussell – Netzwerk

Klangkarussell – Netzwerk Lisa Schneider

Wertung

Summary: Lang ersehnt und endlich gut – feine Elektronik

4

Electronic


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Was wäre der vergangene Sommer letzten Jahres ohne den Klangkarussell’schen Sonnentanz gewesen? Mit seinem Grillenzirpen, den freundlichen Gitarren und der Tralala-Attitüde, die uns das „sun don’t shine“ in den Ohren und vor allem auch in den Tanzbeinen hängen hat lassen, muss so erst einmal von jemandem nachgemacht werden.

Haters mögen hier den Streit darüber erneut entfachen, inwiefern sich Adrian Held und Tobias Rieser bei ihrem Riesenhit an alten Samples und schon allzu bekannten Elektro-Jazz Elementen bedient haben – an dieser Stelle sei aber Distanz gewahrt und die Frage nach dem Wie der nach dem Glücksgefühl, das dieses Stück vielerorts (auch international!) ausgelöst hat, unterstellt.

Zurück zum Album also. Mit Gezirpe und Claps steigen wir hier ruhig ein, Eistee aus der Dose ist das erste Stück und bereitet gemächlich vor, was da noch so kommen mag. Easy-going geht es hier voererst gemächlich zur Sache, die Kickdrum steht bereit. Und schon sind wir auch bei Netzwerk, dem namensgebenden Track des Albums, angelangt: Eine schöne poppig-flotte Nummer ist hier entstanden, die durchwegs als der zweite große Streich des Duos aufgehen könnte – bzw. das eigentlich schon ist. Klangkarussell – und das wird sich bei den folgenden Tracks noch zeigen – distanzieren sich von einer gewollt experimentellen Attitüde, um ihre Sonnentänzer nicht zu verschrecken. Es soll ein einladendes Album sein, keines der großen Experimente sondern vielmehr ein solches, das das alte Erfolgsrezept variiert, ohne gleichgültig werden zu wollen.

UK-Star Adam Freeland, der mit diesem Hit schon Anfang 2000 große Erfolge verzeichnet wurde, wird nun auf We want your soul gefeatured. Fast achteinhalb Minuten dauert diese verschnörkselt produzierte Beachparty-Technoscheibe, die so etwas wie den Ausreißer des gesamten Debüts darstellt. Über Sonnentanz brauchen wir uns an dieser Stelle den Mund nicht mehr fusselig zu reden- die Großartigkeit dieser schlichten Melodie, die zum munteren Kopfnicken in höchsten Chillout-Klängen einlädt, ist sicher schon jedem mehr als nur ein Begriff. Großartig an dieser Stelle auch Celebrate, ein brummend-wabernder Mix aus Freude am Leben, dem schon bekannten Clapping und einem eingängigen Beatgemisch.

In jedem Fall kann man zufrieden sein. Netzwerk ist ein geglücktes Debutalbum, das hält, was versprochen wurde. Natürlich kreist die hauptsächliche Aufmerksamkeit um die beiden schon genannten Hitsingles Sonnentanz und Netzwerk – aber das geht ja schon alleine deshalb in Ordnung, weil sie es auch so verdient haben. Wichtig ist nur, und das ist in diesem Fall gegeben, dass der Rest des Albums nicht total davon abfällt. Klangkarussell beweisen an dieser Stelle ihr Gespür für die richtigen Samples, für Arrangement und gutgestimmte, nicht auf Effekthascherei abgezielte Produktion. Es muss ja kein ganzes Album voller Sonnentänze sein, denn das Gesamtpaket an sich ist stimmig.

Klangkarussell – Netzwerk, Vertigo/Universal Music, www.klangkarussell.com

Tags:4 von 5ElectronicKlangkarussellUniversal MusicVertigo


Über den Autor

Klangkarussell – Netzwerk

Lisa Schneider Aufgabenbereich selbst definiert als: Groupie, nichtsdestotrotz. Findet „Schrecklich amüsant aber in Zukunft ohne mich“ (David Foster Wallace) immer wieder treffend.



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