Kite Base
„Latent Whispers“
(Little Something)
„Treffen sich zwei Bassistinnen im Studio“ – so könnte auch ein platter Musikerwitz beginnen. In diesem Falle beginnt damit eine Geschichte, die durchaus das Zeug zur Erfolgsstory haben könnte. Zwar hatten sich Ayse Hassan und Kendra Frost, von denen hier die Rede ist, zunächst in die heimischen vier Wände zurückgezogen, durchaus noch unsicher, ob das, was sie da vorhatten, wirklich Sinn machte – so häufig hatte man schließlich von der Kombi Bass/Bass/Computer noch nicht gehört. Doch spätestens als sie ihrerNeubearbeitung des Nine-Inch-Nails-Songs „Something I Can Never Have“ von der Leine ließen war klar, daß mit einer Menge Zuspruch zu rechnen war, allen voran Trent Reznor himself. Es hat dann noch mal ein knappes Jahr und viele kleine Schritte, sprich Singles gebraucht, ehe das Debütalbum an den Start durfte, doch auch wenn die Hälfte der Stücke mehr oder weniger bekannt sind, ist das lang erwartete Komplettwerk nicht weniger reizvoll.
Der knirschende, elektrische LoFi-Post-Punk, den die beiden Damen da anbieten, besitzt alle Zutaten, um ein größeres Publikum anzusprechen – kühle, trockene Beats aus der Dose, feine New-Order-Hooks von ebenda und natürlich fette Bässe an allen Ecken, alles angenehm reduziert und sorgsam austariert. Stilistisch nahe beim Werk einer Schwester im Geiste – auch Warpaint-Bassistin Jenny Lee Lindberg hatte sich hatte sich 2015 mit ihrem Instrument selbstständig gemacht und das, wenn auch weit weniger elektronisch, genauso gut hinbekommen. Kite Base pflegen nicht nur einen dunklen, sondern auch sehr technoiden Klang, Frost, so liest man, kann sich für Drum’n Bass durchaus begeistern und auch Hassan hat in ihrem Brotjob bei den Savages durchaus schon einige Seitenwege ausprobiert.
Wer sich Stücke wie „Miracle Waves“, „Nineteen“ oder „Periphal Visions“ anhört, kann das auch gleich auf der Tanzfläche tun, so zwingend wippen und pumpen diese durch die Boxen, „Grids“ wiederum bringt mit seinen verzerrten Gitarren beider Vorliebe für den Industrial-Sound der 80er und 90er in Erinnerung. Nicht unerwähnt soll die karge, aber sehr elegante Optik des Debüts bleiben, Frost und Hassan eint der Gedanke, daß in einer so ungemein beschleunigten Zeit wie der heutigen Dinge wie Imagination und Phantasie deutlich zu kurz kommen, wenn nicht sogar durch den medialen Overflow regelrecht verkümmern – der kunstvolle Rückgriff auf die japanische Papierfalt-Tradition des Origami soll also Ästhetik, Vorstellungskraft und die Bedeutung der Einfachheit wieder auf den Schild heben. Ein Konzept, das mitsamt dem strukturierten Klangbild erstaunlich gut funktioniert. http://kiteba.se/
„Latent Whispers“
(Little Something)
„Treffen sich zwei Bassistinnen im Studio“ – so könnte auch ein platter Musikerwitz beginnen. In diesem Falle beginnt damit eine Geschichte, die durchaus das Zeug zur Erfolgsstory haben könnte. Zwar hatten sich Ayse Hassan und Kendra Frost, von denen hier die Rede ist, zunächst in die heimischen vier Wände zurückgezogen, durchaus noch unsicher, ob das, was sie da vorhatten, wirklich Sinn machte – so häufig hatte man schließlich von der Kombi Bass/Bass/Computer noch nicht gehört. Doch spätestens als sie ihrerNeubearbeitung des Nine-Inch-Nails-Songs „Something I Can Never Have“ von der Leine ließen war klar, daß mit einer Menge Zuspruch zu rechnen war, allen voran Trent Reznor himself. Es hat dann noch mal ein knappes Jahr und viele kleine Schritte, sprich Singles gebraucht, ehe das Debütalbum an den Start durfte, doch auch wenn die Hälfte der Stücke mehr oder weniger bekannt sind, ist das lang erwartete Komplettwerk nicht weniger reizvoll.
Der knirschende, elektrische LoFi-Post-Punk, den die beiden Damen da anbieten, besitzt alle Zutaten, um ein größeres Publikum anzusprechen – kühle, trockene Beats aus der Dose, feine New-Order-Hooks von ebenda und natürlich fette Bässe an allen Ecken, alles angenehm reduziert und sorgsam austariert. Stilistisch nahe beim Werk einer Schwester im Geiste – auch Warpaint-Bassistin Jenny Lee Lindberg hatte sich hatte sich 2015 mit ihrem Instrument selbstständig gemacht und das, wenn auch weit weniger elektronisch, genauso gut hinbekommen. Kite Base pflegen nicht nur einen dunklen, sondern auch sehr technoiden Klang, Frost, so liest man, kann sich für Drum’n Bass durchaus begeistern und auch Hassan hat in ihrem Brotjob bei den Savages durchaus schon einige Seitenwege ausprobiert.
Wer sich Stücke wie „Miracle Waves“, „Nineteen“ oder „Periphal Visions“ anhört, kann das auch gleich auf der Tanzfläche tun, so zwingend wippen und pumpen diese durch die Boxen, „Grids“ wiederum bringt mit seinen verzerrten Gitarren beider Vorliebe für den Industrial-Sound der 80er und 90er in Erinnerung. Nicht unerwähnt soll die karge, aber sehr elegante Optik des Debüts bleiben, Frost und Hassan eint der Gedanke, daß in einer so ungemein beschleunigten Zeit wie der heutigen Dinge wie Imagination und Phantasie deutlich zu kurz kommen, wenn nicht sogar durch den medialen Overflow regelrecht verkümmern – der kunstvolle Rückgriff auf die japanische Papierfalt-Tradition des Origami soll also Ästhetik, Vorstellungskraft und die Bedeutung der Einfachheit wieder auf den Schild heben. Ein Konzept, das mitsamt dem strukturierten Klangbild erstaunlich gut funktioniert. http://kiteba.se/