Kirschblüten und rote Bohnen von Durian Sukegawa

Kirschblüten und rote Bohnen von Durian Sukegawa

Sentaro ist gescheitert: Er ist vorbestraft, er trinkt zu viel, und sein Traum, Schriftsteller zu werden, ist unerfüllt geblieben. Stattdessen arbeitet er in einem Imbiss, der Dorayaki verkauft: Pfannkuchen, die mit einem süßen Mus aus roten Bohnen gefüllt sind. Tag für Tag steht er in dem Laden mit dem Kirschbaum vor der Tür und bestreicht lustlos Gebäck mit Fertigpaste. Bis irgendwann die alte Tokue den Laden betritt. Die weise, aber sichtlich vom Leben gezeichnete Frau kocht die beste Bohnenpaste, die man sich nur denken kann. Auch deshalb verändert die Begegnung mit ihr alles, denn Tokue lehrt Sentaro ihre Kunst. Wenig später wird Wakana, ein Mädchen aus schwierigen Verhältnissen, zur Stammkundin des Imbisses und schließt Freundschaft mit Tokue und Sentaro. Doch die Welt meint es nicht gut mit den dreien ...

Kirschblüten und rote Bohnen von Durian Sukegawa

"Im Leben eines Menschen gibt es nie nur eine Farbe. Die Schattierungen können sich jederzeit ändern. Eigentlich ist das ganze Leben ein andauerndes Farbenspiel. Ich weiß das, weil ich bereits am Ende dieses Spiels angelangt bin." Seite 171

Manche Geschichten brauchen nur wenige Worte, um viel auszurücken - Durian Sukegawas "Kirschblüten und rote Bohnen" zählt zu dieser Kategorie. In einem kleinen, unscheinbaren Büchlein vereint er viele Themen, Momentaufnahmen und Hintergrundgedanken in einer kleinen Geschichte und zeichnet ein melancholisch-schönes Szenario, das nach Süßgebäck und Leben schmeckt. In einem Atemzug vereint er drei Generationen von Menschen in unterschiedlichen Kontexten und verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem facettenreichen und farbenfrohen Mosaik. Nebenbei werden Themen und Problematiken wie Schuld, Krankheit (ganz genau die Hansenkrankheit, Lepra), Gesellschaftsausschluss, und Freundschaft auf eine so selbstverständliche und verständnisvolle Art und Weise in das Geschehen eingeflochten, dass man das Gefühl bekommt, diese Geschichte könnte genauso passiert sein. Irgendwo in Japan. In einem kleinen Imbiss unter einem blühenden Kirschbaum.

Dabei wird man am Ende genauso aus der Geschichte geworfen, wie man Anfang hineingeschubst wird - "Kirschblüten und rote Bohnen" ist eine Ansammlung von Momentaufnahmen, ein lebensveränderndes Zusammentreffen dreier unterschiedlicher Menschen aus unterschiedlichen Milieus, die sich gegenseitig helfen und eine bizarre und wunderschöne Freundschaft schließen. Trotz dieses beinahe märchenhaft anmutenden Plotgerüsts ist die Geschichte niemals kitschig, sie liest sich ganz echt und ungeschönt und nennt die Dinge beim Namen. Trotzdem entbehrt sie nicht einer gewissen Poesie, die dem Buch eine sanfte und sehr besondere Atmosphäre verleiht. "Kirschblüten und rote Bohnen" singt in leisen Tönen, die dadurch umso eindringlicher beim Leser ankommen und ihm nicht nur Lust auf Dorayaki (jap., gefüllte Pfannkuchen) machen, sondern ihn auch bewegen und im Inneren zu erreichen wissen.

Kirschblüten und rote Bohnen von Durian Sukegawa

Besonders die Figuren und ihre Entwicklung steht dabei im Vordergrund, allen voran die von Sentaro, der im Laufe des Buches vom lustlosen und unmotivierten Dorayakibäcker zu einem Mensch mit Träumen und Zielen wird. Auch hier ist die Entwicklung der Figuren realistisch gehalten, mit all den Rückfällen, die es nun einmal gibt. Dadurch und durch die Ungeschöntheit der Geschichte liest sich das Buch unheimlich authentisch. Die Menschen werden so gezeichnet wie sind und wie sie sein können und auch wenn das Ende abrupt und unerwartet kommt, so scheint auch das irgendwie zu der Geschichte zu passen und fügt sich perfekt in das Gesamtbild. "Kirschblüten und rote Bohnen" ist eine leise und entschleunigende Geschichte, die Hoffnung und Mut macht, das Leben zu nehmen, wie es kommt und uns lehrt den kleinen Dingen im Leben unsere größte Aufmerksamkeit zu schenken.

Kirschblüten und rote Bohnen von Durian Sukegawa

n.B. Bohnenpaste, Nutella, Marmelade

Eier, Zucker, Honig und Wasser miteinander vermengen, dann gesiebtes Mehl, Backpulver und Salz vermischen und zu der Eiermasse geben. Solange verrühren bis keine Klümpchen mehr darin sind. Den Teig anschließend eine Stunde quellen lassen.

Den Teig noch einmal verrühren und in einer beschichteten Pfanne ohne Öl bei mittlerer Hitze ausbacken. Dafür immer zwei Esslöffel in die Mitte der Pfanne geben und warten bis sich oben Bläschen bilden, den Pfannkuchen dann wenden. Den kompletten Teig ausbacken.

Zum Schluss bestreicht man eine Pfannkuchenhälfte mit Anko (Roter Bohnenpaste) oder Nutella und Marmelade. Anschließend verschließt man die Füllung mit einem zweiten Pfannkuchen und drückt sie rundherum etwas fest. Die fertige Dorayaki kann man entweder direkt genießen oder im Kühlschrank zwei Tage lagern. So lange halten sie aber eindeutig nicht.

Kirschblüten und rote Bohnen von Durian Sukegawa


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