Kino oder Home Entertainment – Wohin geht die Reise?

Während ich hier so im Cafe sitze und darauf warte, dass meine neueste Video-Review hochgeladen wird, muss ich einmal mehr darüber nachdenken, wie sich die Unterhaltungswelt geändert hat. Ich habe mich selbst lange Zeit für den „Film-Nerd“ gehalten, verbringe aber tatsächlich weitaus mehr Zeit mit Serien. Ja, das Goldene Zeitalter der Fernsehserien hat auch mich gepackt. Von regulär-wöchentlich laufenden Shows bis hin zu Staffel-Veröffentlichungen von Netflix und sonstigen Streaming-Diensten. Ich erwarte sehnsüchtig jede neue Season des Marvel Universums auf Netflix, erfreue mich aber ebenso an Netflix-Originals wie „Unbreakable Kimmy Schmidt“ – total durchgeknallt und einfach nur gut.

Der Reiz ist klar. Ich kann viel mehr Zeit mit mir lieb gewonnenen Figuren verbringen. Nicht nur die obligatorischen 90-120 Minuten. Manche Filme versuchen sich auf fast 3 Stunden zu strecken, deswegen hatte ich trotzdem nicht mehr Spaß meine Zeit mit Batman und Superman zu verbringen. Ehrlich gesagt war eher das Gegenteil der Fall. Aber immerhin das Marvel Cinematic Universe hat es verstanden, die wohl erfolgreichste Serie in Kinoform zu produzieren. Seit „Iron Man“ dürfen wir den Figuren aus dem Marvel-Universum folgen und sie lieb gewinnen, wobei wir hier lediglich wenige Folgen pro Jahr bekommen. Die dann allerdings mit etwas mehr Budget ausgestattet sind. Und auch nach dem Infinity War und dem Ende der Phase 3 wird noch kein Ende sein. Das erfreut die Serien-Seele.

Aber eben auch hier ist merklich, dass Marvel den Serienkonsum bedient, wenn auch im Kinoformat. Ansonsten macht uns Netflix mehr denn je zur Couch Potatoe. Das muss aber nichts schlechtes sein, sofern wir unseren faulen Körper nebenher zumindest noch ein wenig in Bewegung versetzen. Vielleicht einfach rüber rollen zur Nintendo Wii, die manche sportliche Aktivität abverlangt. Aber zurück zu den Serienwelten. Diese halten eben nicht nur die wiederkehrenden Figuren bereit, sondern inzwischen auch Welten, in denen wir uns verlieren möchten.

Mein Highlight an „The Walking Dead“ sind nicht die inzwischen kaum noch auftauchenden Zombies oder die immens große Gruppe von Charakteren, die mir größtenteils auch egal geworden sind. Lasst sie sterben, ich habe da keine Probleme mit. Für mich ist es die Welt, die Gesellschaft und wie die sich entwickelt hat und nun organisiert. In irgendeiner Folge meinte Hauptfigur Rick einmal laut aufbrüllend „This is no democracy anymore!“ Es ist aber auch keine Anarchie, es ist alles ein bisschen und auch wieder nichts, je nach Gruppe auf die man trifft. Ebenso ließ Rick recht früh verlauten, dass man nur Zombies – oder Walker – töten werde, nicht aber Menschen. Dieser gute Vorsatz hat sich nun auch seit geraumer Zeit in Luft aufgelöst, weil die gesellschaftlichen Umstände dazu zwingen, sich auch gegen andere Überlebende durchzusetzen. Spannend wie hier die Postapokalypse gezeichnet wird.

Und auch um „Game of Thrones“ ist kaum ein Weg vorbei zu finden. Ich gestehe, hier mehrere Anläufe gebraucht zu haben um mit der Serie überhaupt erst warm zu werden. Ähnlich wie bei „The Walking Dead“ habe ich mich nie mit der entsprechenden Vorlage beschäftigt und bin jungfräulich an die Serie herangegangen. Irgendwann hab ich um die sexuellen Liebeleien und politischen Intrigen herum geschaut – ja, diese Aspekte finde ich tatsächlich langweilig – und konnte endlich die Welt zelebrieren. Ja, mir war es seriell zu lang, dass man in der ersten Folge schon White Walker zu sehen bekam, die dann erstmal überhaupt nicht mehr auftauchten. Aber mit zunehmender Folgen-Anzahl, habe ich auch immer mehr die Bedrohlichkeit wahrgenommen, die von diesen Wesen ausgeht, wenn sie weniger auftreten. „Game of Thrones“ nimmt sich Zeit und erzählt inzwischen doch wunderbar schön die Geschichte einer Welt und der armen Menschen und sonstigen Kreaturen, die sich in ihr bewegen. Es ist das „Herr der Ringe“ der Fernsehwelt.

Ich könnte diese frei in mir herum wirbelnden Gedanken endlos weiterspinnen, möchte an dieser Stelle aber auch euch zu Wort kommen lassen. Wo findet ihr euch wieder? Seid ihr immer noch begeisterte Kinogänger oder habt ihr euer Zuhause in den Serienwelten des Heimentertainment gefunden? Habt ihr Netflix, Amazon Prime oder ähnliche Dienste abonniert und halten sie euch von manchem Kinogang fern? Ich bin gespannt wie ihr die Sache seht, also springt unten in die Kommentare und hinterlasst eure Meinungen zum Thema.


wallpaper-1019588
Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt S3 – Deutscher Simuldub gestartet
wallpaper-1019588
A Journey Through Another World: Neue Trailer veröffentlicht
wallpaper-1019588
Die Ausbreitung von Tropenkrankheiten in Deutschland
wallpaper-1019588
2.5 Dimensional Seduction: Anime erscheint als 2-Cour-Serie + Teaser