Was haben Catwoman und die Weiße Königin mit Zwei an einem Tag zu tun? Wenig, außer dass die Hauptdarstellerin Anne Hathaway die beiden ersten Rollen mimt/e und nun in der neuen Romanze die Hauptrolle spielt. Ich habe es einfach nur als Einstieg genommen, weil mir kein anderer Einstieg einfiel. Schreibblockade, ihr versteht schon. Eigentlich mag ich Anne Hathaway gar nicht mal so und auch die ersten Setbilder von ihr als Catwoman in The Dark Knight Rises lassen mich mehr frösteln als warm werden. Kann ich mich dadurch wirklich auf diese Liebesgeschichte zweier Freunde einlassen?
Emma (Anne Hathaway) und Dexter (Jim Sturgess) lernen sich beim Abschluss ihres Studiums kennen. Eine – mehr oder weniger – geglückte Liebesnacht später ist der Anfang gelegt für eine langjährige Freundschaft. Während sie in London versucht über die Runden zu kommen, entwickelt er sich zu einam angesehenen TV-Moderator. Aber das Schicksal hat andere Pläne mit ihnen vor.
Zwei an einem Tag ist eine wundervolle Liebesgeschichte. Der gleichnamige Bestseller von David Nicholls unterscheidet sich zwar nicht durch eine ausgeklügelte Geschichte von anderen Klassikern der Zunft, aber der Erzählstil sucht seinesgleichen. Das Leben der beiden Hauptcharaktere wird immer nur am 15. Juli eines Jahres erzählt, dem Tag ihrer ersten Begegnung. Wer nun befürchtet (wie ich es tat), dass dadurch im Film der Erzählfluss hakt, kann beruhigt sein. Obwohl immer ein Jahr oder mehrere zwischen den erzählten Tagen vergehen, ist der Film rund und flüssig geworden. Dies ist ein Verdienst der dänischen Regisseurin Lone Scherfig, die es wirklich sehr gut hinbekommt, den Erzählstil des Buches nachzuempfinden.
Und noch etwas macht Zwei an einem Tag außergewöhnlich. Hathaway und Sturgess spielen ihre Rollen bravurös. Ich bin mit dem Charakter Dexter in keinster Weise warm geworden, weil seine Entwicklung hin zum Arsch und zurück nicht unbedingt nachvollziehbar ist, aber durch Jim Sturgess‘ Schauspiel habe ich trotzdem am Ende des Films mit ihm gefühlt. Nur wenige Schauspieler bekommen es hin, die Schwächen ihres Charakters einfach zu überspielen. Auch Hathaway ist klasse und nervte mich persönlich nicht so extrem, wie beispielsweise in Plötzlich Prinzessin oder Der Teufel trägt Prada. Das liegt aber hier auch Großteilig am Charakter, den mit Emma konnte ich von Anfang an mitfühlen. Ist wohl die Schriftstellersolidarität.
Leider leidet unter dem grandiosen Spiel der Hauptdarsteller ein wenig der Rest des Castes. Zwar nutzt Patrica Clarkson als Dexters Mutter ihre wenige Screentime wirklich gut, aber Rafe Spall oder Romola Garai kommen trotz wichtiger Charaktere ein wenig zu kurz.
Zwei an einem Tag ist großes Kino und eine gelungene Verfilmung eines Bestsellers. Wichtig bei Romanzen sind immer die Darsteller und hier trumpft man einfach auf. Das Ende ist deprimierend, entlässt aber dennoch den Zuschauer mit guten Gefühlen. Denn dieser Film kann das schwierige Thema Liebe in all seinen Facetten aufgreifen. Dafür lohnt sich die Kinokarte!