Im Kino ist es wie im wahren Leben. Dunkel, siffig und voller Popkorn. Man erkennt also nichts, wünschte es würde anders duften, aber trotzdem gibt es da die kleinen Dinge im Leben, die es lebenswert machen. Aber dann ist da noch dieses helle, weiße Licht am Ende des Saales, was dir manchmal ganz neue Welten offenbart. Wunderbare, schreckliche oder interessante Geschichten aus fremden Welten oder Dimensionen, ganz wie der unseren. Und für einen kurzen Moment tauchen wir ab und entfliehen dem siffigen Kinosaal.
Doch alles ändert sich, als plötzlich seine Familie verschwunden ist und Will keine Hilfe (im Gegenteil) von der Polizei erhält Dann taucht plötzlich sein Vater auf. Und er offenbart Will seine wahre Identität als Agent des CIA.
Das Kino schafft es natürlich nicht, das Leben wirklich so einzufangen, wie es wirklich ist. Denn jedes Leben ist subjektiv betrachtet von jedem einzelnen Menschen. So ähnlich geht es auch dem Charakter von Henry Cavill, dem neuen Superman-Darsteller (2013 in Man of Steel unter der Regie von Zack Snyder). Er hat von seinem Leben ein klares Bild. Doch plötzlich tritt sein “wahrer” Vater hinter der Kinoleinwand hervor und entpuppt sich als das Unbekannte.
Warum schweife ich so ab? Kino ist für mich persönlich so etwas wie eine Flucht auf dem Hier und Jetzt. Und da braucht es keinen Megablockbuster wie The Avengers, da reichen noch die stinknormalen, gut gemachten Thriller, die nichts wirklich Neues machen, aber im Gesamtbild einfach stimmig sind. The Cold Light of Day ist solch ein Thriller. Er fängt langsam an und steigert sich. Die Geschichte ist zwar durchschaubar, aber gerade der sympathische Darsteller, als auch die wirklich schöne Kameraarbeit zog mich in seinen Bann. Und dann bin ich dann wieder bei meinem ersten Punkt: der Offenbarung einer anderen Welt.
Enttäuschung fühlt man bei dem Film eigentlich nur, wenn man wegen Bruce Willis rein geht. Sein Name steht auf Plakat, nach zwanzig Minuten ist aber auch alles vorbei. Wer dann noch nicht entnervt aus dem Kinosessel springt, wird mit einem soliden Thriller belohnt, der eben dieses Mal nicht mit einem Superduperhypermega-Agenten aufwartet, sondern mit einem Ottonormalbürger, der verzweifelt versucht seine Familie zu retten. Eine willkommene Abwechslung.