Was haben Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI und Final Destination miteinander zu tun? Gleicher Erfinder, werdet ihr vermutlich denken. Aber es ist interessanter.
Drehbuchautor Jeffrey Riddick kam, wie es seine Profession verlangte, irgendwann auf eine geniale Drehbuchidee und bot sie den Machern der genialen Mysteryserie an. Im Grunde ging es dabei um den Hauptplot (Tod wird betrogen und rächt sich), der alle fünf Final Destination-Filme dominierte. Doch die Folge wurde nie produziert.
James Wong, seines Zeichens einer der Produzenten der Serie, bekam das Drehbuch in die Hände und fand die Idee so gut, dass er Jeffrey Riddick bat, daraus einen Abendfüllenden Kinoblockbuster zu machen. Gemeinsam schufen sie ein Franchise, das sich immer wieder selbst kopiert. Ein Franchise, das man in Ansätzen gesehen haben sollte.
3D ist eigentlich ein Hype, der mir nicht so sehr zusagt. Nahezu jeder Film wird mit dem sagenhaften neuen Feature angekündigt und am Ende hat man Reissbrettarbeit. Da freut es mich, wenn wieder ein nativer 3D-Streifen über die Leinwand flimmert.
Natives 3D ist gedrehtes 3D. Alle anderen „konvertieren“ nur und das schlägt sich auch auf die Qualität aus. Filme wie Kampf der Titanen, Alice im Wunderland oder Die Legende von Aang bilden dabei das untere Ende der stereoskopischen Nahrungskette. Mit Avatar – Aufbruch nach Pandora fing alles an. James Cameron drehte den Film mit selbstentwickelten Kameras und fachte damit den Sturm an. Bisher ist die Riege der ehrlichen 3D-Botschafter allerdings überschaubar: James Cameron’s Sanctum, Resident Evil – Afterlife, Transformers III, Die drei Musketiere und nun Final Destination 5. Hier bekommt ihr wahres 3D, wenn ihr es denn unbedingt wollt.
Steve Quale ist ein anderes Regie-Kaliber als James Cameron, Paul W.S. Anderson oder Michael Bay. Und doch kam er in den Genuss des Cameron/Pace-Fusionskamerasystems. Was Vitamin B so alles erreichen kann.
Steve Quale hat vielleicht noch nicht dir großen Blockbuster gedreht, war aber mitverantwortlich bei einigen wirklich großen Filmen – als Regieassistent unter James Cameron (The Abyss), als Visual Effects Supervisor (Avatar – Aufbruch nach Pandora) oder Special Projects Coordinator (True Lies, Terminator II – Tag der Abrechnung). Ihr seht, sehr viel James Cameron in diesem Quale.
Doch das alles ist Schall und Rauch, wenn Final Destination 5 floppt. Und das tut er nicht.
Während Teil 3 dürftig war und ich somit vom Übel des brachial-zerissenen Teil 4 verschont blieb, wird der fünfte Ableger der Todesfilme überall hochgelobt. Zu recht, wie ich finde. Gekonnt schaffen es die Macher, das Franchise wieder zu seinen Wurzeln zu führen. Unerträgliche Spannung, morbide Todesarten und ein Plot, der diesen Namen zumindest verdient. Großer Kniff des Films ist – neben dem sehr guten 3D – sicherlich die erneute Mythologieänderung. Denn nun können sich die austauschbaren Jungschauspieler nicht mehr nur retten, indem sie die Zeichen deuten – sie müssen jetzt ein anderes Menschenleben opfern. Das bringt unheimlich Dynamik ist das fabelhafte und atmosphärische Finale. Allerdings wird dies mit den Schlussszenen auch ein klein wenig auf den Kopf gestellt, aber der Twist am Ende ist genial!
Überhaupt präsentiert sich der Film als Verbeugung vor den ursprünglichen Filmen. Das Intro, das von einem brachialen Score von Brian Tyler begleitet wird, wiederholt auf erstaunliche Weise nochmal einige Todesarten der ersten vier Filme. Und soviel sei verraten: es bleibt nicht das einzige Gimmick des Films, das auf seine Vorgänger hindeutet.
Andere Filme des Franchises:
Final Destination > 4 Sterne
Final Destination II > 3,5 Sterne
Final Destination III > 2 Sterne
Final Destination IV > keine Bewertung