Wer kennt sie nicht: Kermit, Miss Piggy, Fozzy, Gonzo, der Smörebrö (oder wie auch immer man ihn schreibt) und viele andere…
Selbst ich kenne sie alle, obwohl ich zum Einen nicht der Generation angehöre, die Die Muppets richtig erlebt hat, und zum Anderen, weil ich bisher relativ wenig Kontakt mit den knuffigen Stoffviechern hatte (bis auf Die Muppets Weihnachtsgeschichte und eine einzige Ausgabe der Show mit Sylvester Stallone habe ich nichts von denen bisher gesehen). Aber dennoch reizten mich die verschiedenen Trailer so sehr, dass ich einfach bis in die Unendlichkeit gehyped war. So sehr, dass er Rang 2 meiner Erwartungsrangliste für dieses Kinojahr errungen hat. Doch konnten mich Frosch und Schweinedame überzeugen oder sagten sich bei mir Fuchs und Hase »Gute Nacht« ?
Jahre später erfüllt sich dann endlich sein größter Traum: Gemeinsam mit seinem Bruder und dessen langjähriger Freundin Mary (Amy Adams) geht es nach L.A. zu den Muppet-Studios. Doch die Zähne der Zeit haben lange an den ehrwürdigen Hallen genagt. Die Muppets sind in alle Winde verstreut. Und nun will auch noch der Ölmilliardär Tex Richman (Chris Cooper) die Studios abreißen. Doch nicht mit Walter. Er setzt alles daran, um die alte Truppe der Muppets wieder auf die Beine zu stellen und die Studios zu retten!
Jack Black, Zach Galafianakis, Whoppi Goldberg, Selena Gomez, Jim Parsons, Emily Blunt, Neil Patrick Harris – sie alle bereichern mit ihren Cameos einen Film, in denen sie aber beileibe keine Stars sind. Die wahren Stars sind selbstverständlich die Handpuppen, die einst Jim Henson ins Leben gerufen hat.
Die Muppets – dreizehn Jahre nach ihrem letzten großen Kinoauftritt (Muppets aus dem All) kehren sie wieder auf die große Leinwand zurück. Und ohne Jason Segel, den Star aus How i met your mother oder Gullivers Reisen, wäre dies wahrscheinlich nicht möglich gewesen. Gemeinsam mit Nicholas Stoller (u.a. Gullivers Reisen oder Der Ja-Sager, Regisseur von Männertrip) schrieb er das Drehbuch des aktuellen Muppetabenteuers. Herausgekommen ist…
WOCKA WOCKA!
Faszinierend. Während ich letzte Woche bei Verblendung hohe Erwartungen hatte, die gelinde gesagt enttäuscht worden sind, habe ich nun bei Die Muppets hohe Erwartungen gehabt, die sogar übertroffen worden sind. Ein wirklich toller Film, den ich nur uneingeschränkt empfehlen kann, wenn man Die Muppets schon damals liebte oder noch nicht kennt. Wer vor Jahren nichts mit ihnen anfangen konnte, wird auch jetzt nicht missioniert werden können.
Schon jetzt – und dass trotz der Konkurrenz mit Ziemlich beste Freunde – haben wir hier wohl die Komödie des Jahres vor uns. Hier wird pointiert losgealbert ohne auf abwärtigen Körperfunktions- oder Fremdschämhumor zurückgreifen zu müssen. Manchmal blöd, manchmal sehr intelligent und vor allem sehr selbstironisch zog mich der Film in sofort seinen Bann. Muppet- und Disneytypisch wird natürlich auch einiges an musikalischen Einlagen präsentiert. Aber gerade weil sich der Film nicht ernst nimmt, stören sie kaum. Einziges Manko ist die Synchronisation der Songs. Sie ist – um es auf den Punkt zu bringen – scheiße.
Gestern wurden die Oscarnominierungen bekannt gegeben und Die Muppets wurden für ihren Song Man or muppet nominiert. Ich finde, zurecht. Dieses Stück bleibt im Kopf und bringt die Charaktere auch inhaltlich weiter (was ja bei vielen Disneyfilmen nicht der Fall ist).
Wie ihr schon merkt, komme ich nicht drumherum meinen Enthusiasmus mit vollen fünf Sternen zu symbolisieren. Natürlich besitzt der Film auch Schwächen und ist nicht soooo perfekt. Aber der Film ist Unterhaltung pur. Die Muppets rocken die Leinwand. Und wer hineingeht, wird sich sicher nicht der Magie der großen Show entziehen können. Ein Film ohne den Bombast und 3D-Schnickschnack. Aber mit Herz und Seele.