Booyakasha!
Es ist viel passiert in der letzten Woche und das ist auch der Grund dafuer, weshalb ich erst jetzt schreibe. Ein kleiner Nachtrag noch zu Jerusalem, weil es naemlich auch dort durchaus Positives zu erleben gab, das erwaehnenswert ist: ich habe mir das dortige Zimmer u.a. mit einem messianischen Juden aus England geteilt und ihn selbstverfreilich in eine der drei messianischen Gemeinden in Stuttgart eingeladen.
Als wir dann wieder im Kibbuz waren, gab es zunaechst mal einige neue Gesichter zu bestaunen, darunter lustigerweise auch der Schwiegervater zweier meiner ehemalgen Klassenkameraden (ich kannte ihn vorher allerdings nicht), der nebenbei auch ehemaliger PBC'ler ist, vor nicht all zu langer Zeit aber die neue Partei AUF gegruendet hat (wer weiss, diesmal vielleicht sogar mit Programm...). Dieser nicht mehr ganz so junge Mann legt zwar einen germanischen Nationalstolz an den Tag, der mir persoenlich recht unangenehm ist, allerdings relativiert sich das in Anbetracht der uebermaechtigen Dominanz des Commonwealth bei der Ausgrabung etwas - letzten hielt ich beim Pottery Washing sogar eine Scherbe in der Hand, die exakt die Form von Texas hatte.
Um aber nun endlich auf die Ueberschrift zu kommen: die harte Arbeit in meinem "square" wurde diese Woche ueberaus reichlich belohnt. Wir hatten ungelogen so viele Funde, das wir nicht mehr wussten, wohin wir noch treten sollten. Und da ich einige der Kruegchen, die sowohl zur Aufbewahrung von Gewuerzen sowie Oelen als auch zum Schoepfen aus groesseren Gefaessen benutzt wurden, entdeckt hatte, verlieh mir Amid, unser Supervisor, diesen royalen Titel. Im uebrigen ist dieser junge Mann vor allem deshalb unterhaltsam, weil er der Illusion erliegt, Deutsch zu koennen. Erst vorgestern war er fest davon ueberzeugt, der englische Satz "collect the lose soil and dump it" hiesse auf deutsch "frichzen, frichzen, oll de soil verkakten".
Bemerkenswert ist neben der ueberwaeltigenden Menge an Funden auch, dass sich die Belege fuer das "Amos-Erdbeben" (vgl. Amos 1,1) am Tell haeufen und wir mittlerweile den ersten archaeologischen Beweis fuer Metallproduktion (Bronze und Eisen) bei den Philistern gefunden haben.
Im Moment bin ich allerdings wieder in Jerusalem und werde mich, gemeinsam mit zwei Australiern und einem Kanadier, in wenigen Minuten auf den Weg nach Bethlehem machen. Ich kann aber schon jetzt sagen, dass die Nacht hier ein absolutes Erlebnis war, weil wir naemlich kein Zimmer o.ae. hatten, sondern auf dem Dach eines Youth Hostels in der Altstadt (gegenueber der Erloeser- und Grabeskirche) uebernachteten, wo wir eine grandiose Sicht ueber ganz Jerusalem inkl. Oelberg genossen.
So weit von mir...
Heftigste Gruesse!
Magnus