Gut so! Der Yardclub, die etwas kleinere Abteilung des „Kantine“ zu Köln, ist reichlich gefüllt und das aus gutem Grund: Die zweimaligen Gewinner der britischen Blues- Awards in der Kategorie „Beste Band“ und zusätzlich Gewinner in diversen Einzelkategorien stehen auf dem Programm und heute sogar leibhaftig auf der Bühne: King King.
Das sind Alan Nimmo (Gesang und Gitarre), Lindsay Coulson (Bass), Bob Fridzema (Keyboards) und Wayne Proctor (Drums).
Diese Band gehört zum Feinsten, das ich je auf Bühnen sehen konnte. Seitdem sie ca. vor einem Jahr ihr legendäres Deutschland- Debüt im Leverkusener Topos gaben, gefolgt vom Riesenerfolg bei den Auftritten beim Troisdorfer Bluesclub, in der Bluesgarage in Hannover, einigen weiteren Gigs in Deutschland und nicht zuletzt bei den Rother Bluestagen sind die Jungs um den Glasgower Gitarristen und Sänger Alan Nimmo auch hierzulande nicht mehr wegzudenken.
Nein, dem Charme dieser Band kann keiner widerstehen. Mitreißend wie ein Wirbelwind vom ersten Akkord an. Scharfe usgeklügelte Gitarrenriffs und – soli, pralle, exzellent gespielte Hammondsounds unterlegt von einer auf den Punkt stampfenden Rhythmussektion bestehend aus Bass und Schlagzeug und darüber die orkangewaltige Stimme von Alan Nimmo. Das ist der Stoff, aus dem King King gewebt sind.
Die Grundlagen dieses phänomenalen Konzerts bilden die beiden CDs der Band: „Take My Hand“ und „Standing In The Shadows“. Wer diese beiden Alben kennt, merkt, dass sich die Songs auf der Bühne längst von der Studiofassung entfernt und deutlich weiter entwickelt haben. Während der Konzerte bieten sich andere Freiräume, die die Musiker mit Spiel- und Experimentierfreude zu füllen wissen.
Highlight wie bei allen Konzerten, die ich bisher gesehen habe, war wieder einmal die Wahnsinnsversion von Eric Clapton’s „Old Love“. Zum Dahinschmelzen schön, gespickt mit mit einem himmlischen Gitarrensolo, in dem Alan Nimmo die Lautstärke bis zur Schmerzgrenze hinunter pegelt, ja, die Verstärkung schließlich ganz wegnimmt.
Seltsam, dass manche im Publikum diese Stille kaum ertragen können, sie wird mit Schreien und Rufen quittiert.
Bei diesem Konzert zündet jeder Funke und diese springen sofort aufs Publikum über. Von mir aus hätte dieser musikalische Sturm gut und gerne noch ein paar Stunden weitergehen können. Aber so ist dieser köstliche Spaß leider schon nach etwa100 Minuten und zwei Zugaben vorbei.
Doch der Appetit auf Mehr bleibt. Und darum die wohl gemeinte Empfehlung: Unbedingt nicht verpassen. Nächstes Jahr auch wieder in Good Old Germany!! MAN SIEHT SICH !!