Kindheitserinnerungen: Alte Spiele neu entdeckt

Von Die Angelones @DieAngelones

Auf der ganzen Welt und zu allen Zeiten haben Kinder mit Murmeln gespielt!

Ihr wisst, wie sehr wir alte Spiele lieben – Spiele aus vergangenen Zeiten, die leider Gefahr laufen, in Vergessenheit zu geraten. Wie ihr ebenfalls wisst, schauen wir uns meist in Brockenhäusern danach um, doch für einmal sind wir an einem ganz anderen Ort fündig geworden: im Sibler in Zürich. Dies ist nicht weiter erstaunlich, weil der Design Artikel Shop, über welchen wir euch auch schon berichtet haben, für sein ganz besonderes Sortiment bekannt ist. Nebst 1001 Ideen für den Haushalt bietet Sibler viele originelle Ideen für Geschenke für Kinder: Von traditionellen Holzspielsachen über Bücher bis hin zu unkonventionellen Party-Artikeln – oder eben: alte Spiele in neuer Aufmachung!

Die Spiele, die wir zum Ausprobieren gewählt haben, sind einfach, überall und jederzeit spielbar und halten die Kinder körperlich und geistig in Bewegung. Ausserdem bereiten die Spiele nicht nur Kindern viel Spass, sondern auch Eltern oder Grosseltern, die beim Schenken oder beim Mitspielen die guten alten Zeiten wieder aufleben lassen und ihren Kindern oder Enkeln zeigen können, wie sie selber früher gespielt und sich die Zeit vertrieben haben.

Die Spiele sind so einfach und kommen derart ohne Brimborium aus, dass Kinder anfänglich durchaus skeptisch-überrascht reagieren können und wissen wollen: “Was sollen wir mit dieser Schnur oder mit diesem Gummizug genau machen?” Umso mehr lohnt es sich, diese simple Alternative zu ausgeklügelten Computergames auszuprobieren. Nicht zuletzt, um damit auch ein Stück Tradition und Kultur weiterleben zu lassen!

Auch der römische Kaiser Augustus soll immer Murmeln bei sich gehabt haben!

Als Erstes habe ich unseren Buben das Murmelspiel gezeigt. Natürlich haben sie bereits davor allerhand Glasmurmeln gesehen, aber nicht solche: Die im Spielset enthaltenen Murmeln sind so bunt und schön gemacht, dass man sie am liebsten nicht mehr aus den Händen geben möchte!

Heute weiss man, dass Kinder bereits in der Antike mit Murmeln spielten, damals waren sie aus Stein und Ton gefertigt. Das Murmelwerfen oder Murmelzielen ist dann auch das bekanntestes Spiel, das Kinder seit jeher mit Murmeln spielen: Der erste Spieler wirft eine Murmel beliebig weit. Der zweite versucht, die Murmel mit seiner eigenen zu treffen bzw. wegzustossen. Schafft er das, gewinnt er die erste Runde und macht nun seinerseits einen Wurf. Schafft er es aber nicht, so nimmt sich der erste Spiele seiner Murmel zurück und versucht seinerseits die Murmel des Kameraden zu treffen. So geht es hin und her bis ein Spieler 3 Runden gewonnen hat.

Gelenkwurf, Daumenschuss, schnippen oder gar schieben?

Mit Murmeln kann man aber zum Beispiel auch das spannende Murmel-Tic-Tac-Toe spielen. Auf einem 3×3 Felder grossen Spielfeld legen die beiden Spieler abwechselnd ihre Murmeln. Der Spieler, der als erstes drei seiner Murmeln in eine Reihe, Spalte oder eine der beiden Hauptdiagonalen legen kann, gewinnt.

Weitere Murmelspielvarianten findet ihr als Spieltipps im Murmelspiel-Set oder aber auch im Webmagazin Zzzebra für Kinder.

Tic-Tac-Toe gibts auch auf dem Computer. So machts aber mehr Spass!

Als nächstes haben wir die Hüpfkästchen-Spiele unter die Lupe genommen. Das Set enthält nebst Kreiden und einem Puck aus Holz zum Glück auch Spieltipps. Denn ich muss ehrlich zugeben: An weitere Spielvarianten nebst dem Klassiker Himmel-und-Hölle-Spiel konnte ich mich nicht mehr erinnern…

Etwas Kreide, eine Strasse und einen Stein: Mehr brauchts nicht!

Sofort haben wir 20 Nacheinander gespielt. Dafür malt man mit Kreide ein grosses Rechteck auf den Boden und unterteilt es in 20 Felder, die man mit den Zahlen von 1 bis 20 versieht. Aufeinanderfolgende Zahlen dürfen nicht nebeneinander, aber auch nicht zu weit voneinander entfernt liegen. Nun müssen die Zahlen in der richtigen Reihenfolge gehüpft werden. Das Hüpfspiel ist lustig, vor allem, wenn es so rasant und ambitioniert gespielt wird, wie es unsere Buben gemacht haben:

Für ganz viel Spass braucht es manchmal nur ganz wenig!

Nebst den Spieltipps im Set findet ihr auf dem Webmagazin Zzzebra für Kinder ebenfalls zahlreiche weitere Hüpfspielideen. Wir haben zudem zwei weitere Kreidespiele gespielt, die zwar ohne Hüpfen auskommen, aber genau so actiongeladen sind:

Um das Kreidequadrat zu spielen, braucht man 3 Steine pro Spieler. Jeder Spieler wirft von der Startlinie aus etwa 5 Meter Entfernung seine drei Steine und zählt die erzielten Punkte zusammen. Trifft man ein Zahlenfeld, so erhält man die darin vermerkte Punktzahl. Trifft man eine Linie zwischen zwei Zahlenfeldern, darf man beide Zahlen zusammenzählen, trifft man die Mitte sogar alle vier Zahlen. Nach mehreren Durchläufen vergleicht man die Punktzahl. Das Kind mit den meisten Punkten gewinnt.

Beim Bodendart wird für einmal die Zielscheibe auf den Boden gemalt und statt mit Pfeilen mit Steinen geworfen und die Höchstpunktzahl zu erzielen versucht. Genau wie beim klassischen Dartspiel ist auch bei dieser Spielvariante höchste Präzision gefragt!

Witzige Farbtupfer auf grauem Untergrund

Beim Vorstellen des Gummitwist-Spiels stiess ich bei unseren Buben hingegen auf etwas weniger Begeisterung…

Gummitwist: Offenbar nur Mädchensache…

Dabei ist Gummitwist DAS Spiel meiner Kindheit! Um es zu spielen, braucht es ein langes Gummiband, das an den Enden zusammengeknotet wird. Das Gummiband wird um die Knöchel zweier Kinder gespannt, das dritte Kind springt dann vorgegebene Figuren. Grundsätzlich darf ein Kind so lange springen, bis es einen Fehler macht. Dann ist sein Durchgang beendet und das nächste Kind ist an der Reihe.

Unsere Buben fanden dieses Hüpfspiel nicht spannend und auch mein (über)motiviertes Vorzeigen konnte sie nicht umstimmen. Im Gegenteil…

Jedenfalls findet man auch in diesem Spielset viele Springvariationen, weitere gibts wiederum auf dem Webmagazin Zzzebra für Kinder.

Hau-Ruck-Donald-Duck-Micky-Maus-Rein-Raus!

Ein Highlight stellte das letzte Spiel dar, das wir zusammen mit Nonna wieder aufleben lassen mussten, da ich mich selber nicht mehr an alle Figuren erinnern konnte: Das Fadenspiel!

Und jetzt?

Das Fadenspiel ist ein Geschicklichkeitsspiel für eine oder mehrere Personen. Dabei werden mit einer geschlossenen Kordel Figuren geknüpft. Die Spieltipps im Set zeigen viele Möglichkeiten für Fadenspiele, die man alleine spielen kann. Auch auf dem Webmagazin Zzzebra für Kinder findet ihr Ideen für Figuren, die man alleine umsetzen kann.

Wir haben zunächst nur das sogenannte Abnehmspiel für zwei Spieler geübt. In dieser in Europa bekanntesten Form des Fadenspiels geht es darum, aus einem bestimmten Anfangsbild neue Figuren zu entwickeln, indem die Kordel vom Mitspieler abgenommen und auf die eigenen Hände aufgenommen wird. Vor allem unser Grosser hatte seine wahre Freude daran, dieses Spiel mit Nonna zu spielen:

Die im Retro-Look aufgemachten Kinderspielklassiker sind nicht nur für die lange Sommerferienzeit ein Hit, sondern stellen auch ganz lässige und sinnvolle kleine, preisgünstige Geschenke und Mitbringsel für alle Arten von Kinderfesten dar.

Diese alten Kinderspielklassiker dürfen nicht vergessen gehen!

Kennt ihr eines oder mehrere dieser alten Kinderspiele? Wie gefallen euch die neuen Aufmachungen?

Dieser Beitrag basiert auf einer Zusammenarbeit mit Sibler – mehr Infos zu den vorgestellten Produkten findet ihr unter www.sibler.ch, wo ihr sie auch online beziehen könnt.

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