Gerne hätt ich Klavierspielen gelernt, nur war meine Schnupperstunde alles andere als das, was ich mir unter Klavierspielen so vorgestellt hatte. Insofern hab ich das direkt abgebrochen. Auch auf der Gitarre kann ich zwar klimpern, aber nicht mehr. Aber Blockflöte, die kann ich spielen.
Gelernt hab ich es bei Herrn Fischer, der war mit seiner mobilen Musikschule auf den Dörfern unterwegs. Einmal die Woche, ich glaube mich zu erinnern, dass es der Mittwoch Nachmittag war, kam er in einen Raum hinter dem Rathaus, es war der Gruppenübungsraum der Feuerwehr. Wir dürften im Schnitt so 8 bis 10 Kinder gewesen sein. Die einen mit etwas mehr, die anderen mit etwas weniger musikalischem Talent. Und so lernten wir Woche für Woche, Monat für Monat weitere Stücke aus dem roten Notenbuch für Blockflöte. Um am Jahresende ein Konzert in der Grundschule zu spielen. Für die Zuhörer muss es grauenhaft gewesen sein, aber alle sind tapfer geblieben und haben am Schluss applaudiert.
Ich war sogar ein weiteres Jahr im Blockflötenkurs „für Fortgeschrittene“. Danach allerdings hatte ich zugegebenermaßen keine Lust mehr, obwohl Herr Fischer viel Musikalität in mir vermutete. Und mir für mein damaliges Alter so grauenhafte Vorschläge wie Hackbrett oder Harfe machte … Richtig, mein Abschied von Herrn Fischers Angebot war für immer. Nur musste ich dann im Musikunterricht am Gymnasium auch noch Blockflöte spielen. Da gabs sogar Noten drauf (obwohl der Vater eines Mitschülers dagegen sein Veto eingelegt hatte, hm).
Was mir Herrn Fischers Musikschule aber fürs Leben beigebracht hat: ich kann Noten lesen. Und in meiner späteren Laufbahn als Sängerin musste mir die Flöte öfter mal helfen, Passagen einzustudieren. Natürlich nur, wenn keiner Zeit hatte, mich auf dem Klavier zu begleiten. Daher kam öfter mal der Gedanke, dass ich doch zu gern Klavier gelernt hätte … Tja.
Nina sammelt Kindheitserinnerungen, dieses Mal ist ihr Thema Musik.