Ganz ehrlich, das Kapitel Kinderwagen hatte ich abgeschlossen. Klar, ich zerbrach mir den Kopf darüber, wie wir das im Sommer in Prag machen würden und wäre das Prinzchen am Sonntag mit uns geströmt, als wir auszogen, die Atomenergie zu vertreiben, ich hätte mir einen Wagen aus dem Familienzentrum ausleihen müssen. Aber noch einmal einen kaufen? Nein, das wäre nicht in Frage gekommen. Jetzt sind andere Dinge dran: Die Kaffeemaschine zum Beispiel, oder mal wieder ein Coiffeurbesuch, oder ein Velo für den FeuerwehrRitterRömerPiraten. Man kann doch nicht immer alles Geld für neue Kinderwägen ausgeben.
Dennoch wird morgen früh das Prinzchen mit Kinderwagen Nummer 8 in die Krippe fahren, anstatt auf meinen Schultern zu thronen. Meine Mutter hatte Erbarmen mit dem Prinzchen – oder vielleicht auch mit mir, weiss sie doch, wie schwer sich der Körper nach ein paar Schwangerschaften damit tut, kleine Kinder zu schleppen – und so kaufte sie heute kurz entschlossen Kinderwagen Nummer 8 für uns. Und das Schönste daran ist: Ich brauche nicht mal ein schlechtes Gewissen zu haben deswegen, denn zwei Franken sind wahrlich kein überrissener Preis für den Kinderwagen, der dereinst auch unseren Enkelkindern als Kutsche dienen wird.
Vorausgesetzt, ich überfahre das Ding nicht…