Kindersitztest - welcher ist gut und welcher nicht?

Aus Sicherheitsgründen dürfen Kinder nur in einem Kindersitz befördert werden. Doch nicht jeder Sitz ist wirklich sicher. Der ÖAMTC hat 23 Kindersitze getestet, davon ist einer mit Bomben und Kranaten durchgefallen. In den GRACO Junior Max sollte man sein Kind nicht hineinsetzen.

Kindersitztest - welcher ist gut und welcher nicht?

 

An der Spitze kam der Römer Baby-Safe II mit ISOFIX Base und 15 Kandidaten erhielten ein “Gut”, 5 Kandidaten erhielten ein “Befriedigend”, einer ein “Genügend” und der GRACO Junior Maxi ein “Nicht genügend”. Untersucht wurden sie auf Sicherheit, Bedienung und Ergonomie sowie Schadstoffbelastung, Reinigung und Verarbeitung.

Sicherheit beim Frontaufprall:

Die ‘Test 2011 fielen nicht viel anders aus als die der letzten Jahre. Sieben der mit Bestnoten in dieser Kategorie bewerteten Sitze werden entgegen der Fahrtrichtung montiert. “Das ist die beste Methode, um ein Kleinkind im Auto zu sichern. Da der gesamte Körper beim Aufprall von der Sitzschale abgestützt wird, erfolgt keine Relativbewegung zwischen Kopf und Oberkörper”, betont ÖAMTC- Techniker Steffan Kerbl. Eine Ausnahme bildet der Kiddy Energy Pro 2, der als erster vorwärts gerichteter Kindersitz beim Frontalaufprall mit “sehr gut” bewertet wurde, in der Gesamtwertung jedoch nur ein “Befriedigend” erhielt. Der ÖAMTC empfiehlt generell so spät wie möglich auf den Kindersitz der nach vorne gerichtet ist umzusteigen.

Sicherheit beim Seitenaufprall:

Die Note “Sehr gut” konnten zehn Produkte erreichen. “Eine durchaus positive Bilanz, vor allem, wenn man bedenkt, dass für die Zulassung von Kindersitzen nach wie vor kein Seitenaufprallschutz verpflichtend ist”, sagt der ÖAMTC- Techniker. Auch hier war der GRACO Junior Maxi der schlechteste. Hier kann man die Rückenstütze abnehmen, bietet jedoch dann zu wenig Schutz und das Verletzungsrisiko ist somit zu hoch.

Bedienung:

Bei der Bedienung leisten sich die meisten Modelle keine gravierenden Schwächen, lediglich beim CHICCO Eletta ist der Sitzeinbau relativ aufwendig, was zu einer vergleichsweise schlechteren Beurteilung führte.

Ergonomie:

Diese Kategorie ist neu und es konnte keiner der Testprodukte ein “Sehr gut” bekommen. Dafür aber gab es 16 “Gut”. Die drei mit ‘genügend’ beurteilten Modelle sind trotz Ausrichtung gegen die Fahrtrichtung für ältere Kinder gedacht. Die Insassen haben hier sehr wenig Platz dafür braucht er aber im Fahrzeug sehr viel Raum.

Schadstoffüberprüfung:

In dieser Kategorie gab es viele “Sehr gut”. Man konnte in der Hälfte der getesteten Kindersitze keine oder nur sehr geringe Schadstoffspuren finden. Neben dem Testverlierer Graco Junior Maxi wurden in zwei weiteren Produkten erhöhte Mengen an schädlichen Stoffen festgestellt, was jeweils zu einem “Genügend” in der Schadstoffwertung und einem “befriedigend” im Gesamturteil führte.

Sehr schön ist es, dass es in jeder Gewichtsklasse gute Kindersitze gibt. Es ist jedoch nach wie vor so, dass hochpreisige Produkte gegenüber günstigeren Varianten in fast allen Belangen die Nase vorne haben. Doch jeder Kindersitz schützt nur dann, wenn man ihn auch richtig montiert und die Kinder richtig sitzen. Auch der verlauf der Gurte muss ordnungsgemäß erfolgen. Und das auch bei kurzen Strecken!

Für den ÖAMTC- Kindersitztest 2011 wurden neue Kriterien erarbeitet und erstmals angewendet. Die bisherige Beurteilung des Komforts wurde um die Kriterien “Platzangebot” und “Sitzposition des Kindes” erweitert und bildet nun gemeinsam mit “Platzbedarf im Fahrzeug” die neue Kategorie “Ergonomie”. Zusätzlich wurde das Kriterium Schadstoffprüfung eingeführt. Eine direkte Vergleichbarkeit mit den Tests der vergangenen Jahre ist somit nicht mehr in jeder Kategorie möglich.

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