Quelle: www,mlehner.org
Meine heutige MorgennotizDer Dichter Christian Morgenstern sagte einmal:
„Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte,
durch die viel Gutes in den Menschen hinein huschen kann.“
Deshalb soll die heutige Morgennotiz auch dazu dienen, Euch neben einigen Gedanken, die Euch zur Nachdenklichkeit anregen sollen, auch zum Schmunzeln zu bringen, damit Ihr heiter und wohlgelaunt in den Tag startet.
Ich möchte Euch dazu eine kleine Begebenheit aus meinem Leben erzählen:
Es ist schon etliche Jahre her und mein jüngerer Sohn Simon war damals 4 Jahre alt.
Es hatte damals eine sehr rebellische Phase und ich beobachte mit großem Wohlwollen, wie viel Kraft in diesem kleinen Kerl steckte und dass er dabei war, eine starke Persönlichkeit zu entwickeln.
Aufgrund meiner Erlebnisse als Eselskind in Kindheit und Jugend war ich ja sehr daran interessiert, dass meine beiden Söhnen zu selbstbewussten Menschen heranwuchsen, denn ich wusste:
Das ist der beste und stärkste Schutz vor sexuellem Missbrauch.
Warum aber müssen unsere Kinder und Enkelkinder eigentlich so stark sein,
um sich gegen sexuellen Missbrauch wehren zu können?
Die Antwort ist eine ganz einfache:
Den sogenannten „Böse Mann“, vor dem man uns noch in unserer Kindheit gewarnt hat, gibt es auch, der wie bei dem kleinen Mirco ein Kind überfällt und es missbraucht und vielleicht sogar tötet, aber dieser sogenannte „Böse Mann“ macht gerade einmal ein Zehntausendstel aller Sexualstraftäter aus!
9.999 von 10.000 Sexualstraftätern kommen aus dem vertrauten Umfeld, aus der Familie, aus dem Sportverein, der Kirche, dem Freundes- und Bekanntenkreis.
Gegen den sogenannten „Bösen Mann“ hat ein Kind ohnehin keine Chance, aber gegen den Sexualtäter aus dem vertrauten Umfeld, der mit freundlichen Worten und Geschenken versucht, ein Kind für sich gewinnen um dieses Kind dann zu missbrauchen, brauchen die Kinder ganz besonders viel Kraft, weil es Kindern besonders schwer fällt, zu einem vertrauten Menschen, der ihnen freundlich und lieb begegnet, NEIN zu sagen, wenn dieser mit ihnen etwas machen möchte, das sie nicht wollen.
Deshalb, Ihr Lieben, helft alle mit, dass unsere Kinder und Enkelkinder geschützt werden, indem Ihr ihnen helft, zu selbstbewussten starken Persönlichkeiten heranzuwachsen!
Aber nun zurück zu meinem Sohn Simon:
Simon benutzte im Alter von 4 Jahren eine Zeitlang mit Vorliebe das Wort: „Arsch“
Alles, was ihm nicht gefiel, war „Arsch“.
Ich habe mich dann mit ihm zusammengesetzt und ihm klar gemacht, dass seine Mutter dieses Wort nicht benutzt, dass sein Bruder dieses Wort nicht benutzt und dass auch ich dieses Wort nicht benutze und dass ich mich sehr freuen würde, wenn auch er in Zukunft auf dieses Wort verzichten würde!
Da Simon mich sehr liebte, dachte er darüber nach und gab sich sehr große Mühe, in der Folgezeit dieses Wort zu vermeiden.
Simon hatte ein besonderes Leibgericht: Nudeln mit Fleisch und viel leckerer Soße!
Etwa zwei Wochen nach unserem ernsten Gespräch über das Wort „Arsch“ kam er zu mir und sagte:
„Papa, kannst Du nicht mal wieder Nudeln mit Gulpopo kochen?“
Ich wusste erst gar nicht, was er meinte, bis mir klar wurde,
dass er nur meinen Wunsch in die Tat umgesetzt hatte.
Für Simon war klar:
Sein Papa hatte gesagt, das Wort „Arsch“ ist nicht schön, also verwende ich das Wort auch nicht mehr, denn ich liebe ja meinen Papa, deshalb darf ich auch nicht mehr das Wort „Gula(r)sch“ sagen. Also hat er konsequenterweise das Wort verändert in „Gul-popo“.
Und so wurde es bis heute in unserer Familie zu einem immer wieder gerne benutzten Spruch, zu sagen: „Papa, koch doch mal wieder Nudeln mit Gulpopo!“
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch heute einen fröhlichen Tag mit ganz viel Mut und Durchhaltevermögen und ich grüße Euch alle ganz herzlich
Euer fröhlicher Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt