Kinderfotos im Internet

Kinderfotos im Internet

Jetzt, wo die Geburt immer näher rückt, gibt es ein Thema, das Finn und mich immer wieder beschäftigt: Die Frage danach, ob und in welchem Umfang wir Kinderfotos auf dem Blog veröffentlichen wollen. Kinderfotos im Internet, das ist wohl eines der Themen, das Eltern (und auch Nicht-Eltern) spaltet und zu dem wohl jeder eine Meinung hat. Im ersten Moment schien auch mir die Antwort auf diese Frage schnell (natürlich keine!), die Argumente der Befürworter haben aber durchaus auch ihre Legitimität.

Zunächst: Was spricht gegen Kinderfotos im Internet?

Kinderfotos im Internet lösen bei vielen nicht gerade Begeisterung aus. Die Gründe dafür sind vielfältig, meist lassen sie sich aber auf zwei Argumente zurückführen:

1. Pädophile können ungehindert auf diese Bilder zugreifen
Eine große Angst von Eltern und anderen Verwandten oder Freunden ist sicher, dass die Kinderfotos in die falschen Hände gelangen. Wer Bilder auf Facebook postet, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass unter Umständen jeder auf diese Bilder zugreifen kann. In den Privatsphäre-Einstellungen kann man zwar festlegen wer welche Inhalte sehen kann, die bedeutet jedoch nicht unbedingt „volle Kontrolle" (kann man sich wirklich sicher sein, dass niemand, der für das jeweilige Bild freigeschaltet ist, dieses nicht doch teilt?) und zudem scheinen diese Einstellungen ihre Tücken zu haben. So berichten Nutzer immer wieder, dass sie der Meinung waren, dass niemand Fremdes ihre Bilder sehen könne und sie geschockt waren, dass Ihnen dann erzählt wurde, dass das doch der Fall ist.

Um solche unschönen Überraschungen zu vermeiden, lohnt es sich sein Profil regelmäßig zu überprüfen. Das kann man, indem man auf sein Profil geht und in der rechten Ecke auf die drei Punkte (neben „Aktivitätenprotokoll anzeigen") klickt. Dort wählt man den Punkt „Anzeigen aus der Sicht von...", schon sieht man das Profil aus der Sicht eines Fremden. Wenn man mag, kann man zudem schauen, wie das eigene Profil für bestimmte Freunde aussieht. So kann man herausfinden, welche Inhalte andere sehen und eventuell die Einstellungen für diese Beiträge ändern.

2. Das Kind sollte selber über seine Bilder entscheiden. Solange es das nicht kann, sollte man keine Bilder veröffentlichen.
Das zweite Argument bezieht sich mehr darauf, dass Eltern eventuell gegen den Wunsch des Kindes handeln, wenn sie einfach Bilder veröffentlichen. Vielleicht ist es dem Kind irgendwann peinlich, dass die Eltern diese Bilder veröffentlich haben und das große Problem ist ja, dass Bilder, die einmal im Internet zu finden waren nur schwer wieder komplett gelöscht werden können (bzw. man hat einfach keine Kontrolle darüber, wo diese Bilder überall auftauchen und kann eventuell nichts dagegen tun).

Selbst bei älteren Kindern, die eigentlich schon eigene Entscheidungen treffen können, ist es schwer zu sagen, ob sie tatsächlich wissen, welche Konsequenzen es hat, wenn ein Bild im Internet online geht. Weiß ein Mädchen von zehn Jahren, dass dieses Bild von jedem gesehen werden kann? Kann sie einschätzen, dass ihr zukünftiger Arbeitgeber in 15 Jahren genau dieses Bild finden könnte?

Was spricht für Kinderfotos im Internet?

Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die es nicht so schlimm finden Bilder von Kindern im Internet zu veröffentlichen. Sie führen ebenfalls hauptsächlich zwei Argumente an:

1. Indem man keine Kinderbilder veröffentlicht, kann man sein Kind nicht unbedingt schützen
Klar, im Internet ist es für Pädophile sehr leicht an Kinderbilder zu kommen. Auf der anderen Seite sind das (wenn die Eltern Fotos mit Bedacht veröffentlichen) oft eher neutrale Bilder, also keine, auf denen das Kind nackig zu sehen ist. Wenn Pädophile sich hingegen im Schwimmbad aufhalten, können sie dort meist recht einfach sehr viel intimere Kinderbilder machen und diese Bilder könnten dann verbreitet werden, ohne dass Eltern dies überhaupt mitbekommen.

2. Das Internet sollte kein kinderfreier Raum werden
Das zweite Argumente bezieht sich darauf, was passieren würde, wenn tatsächlich niemand mehr Kinderbilder veröffentlichen würde: Das Internet würde zu einem kinderfreien Raum werden. Und das möchte wahrscheinlich niemand so wirklich, Kinder gehören schließlich zu unserem Leben dazu, real wie virtuell.

Was denke ich darüber?

Wir sind blogger. Das bedeutet, dass wir nicht nur von Freunden im Internet gefunden werden, sondern auch von vielen Fremden. Ich weiß nicht, wer genau meine Artikel ließt, wer meine Fanpage geliket hat und wie mit den dort bereit gestellten Infos umgegangen wird. Zudem muss ich laut deutschem Recht ein Impressum angeben, indem meine komplette Adresse ersichtlich ist. Jeder weiß also wo ich wohne. Zusammen mit den privaten Geschichten, die ihr hier nachlesen könnt, wisst ihr also ziemlich viel über mich und uns als Familie.

Die Frage ist nun, ob es da noch einen Unterschied macht, ob ich Bilder meiner Kinder veröffentliche oder nicht. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass das kaum mehr einen großen Unterschied macht. Was für mich hingegen viel mehr zählt, ist der Punkt, dass ich eine solche Entscheidung nicht über den Kopf des Kindes hinweg entscheiden möchte. Ich möchte nicht, dass mein Kind mir irgendwann einmal vorwirft, dass ich peinliche Fotos hochgeladen hätte oder gar, dass ich es für den Blog „benutzt" hätte. Denn eins ist nicht zu leugnen: Blogs, die Bilder ihrer Kinder zeigen, bekommen für diese Bilder oft die meisten Likes und Reaktionen. Kinderbilder kommen bei den Lesern gut an, was ja durchaus nicht verwunderlich ist.

Meine Entscheidung
Bei Faminino werdet ihr wohl keine Kinderbilder finden, auf denen man das Kind erkennen kann. Bilder, auf denen man das Gesicht nicht sieht (von hinten, von der Seite, mit Mütze etc.) finde ich ok, ebenso Bilder, die so bearbeitet wurden, dass man das Kind nicht mehr wirklich erkennen kann. Und wenn ich irgendwann das Gefühl habe, dass meine Kinder das wollen und sich darüber im Klaren sind, was das bedeutet, dann wird es vielleicht auch andere Bilder geben. Bis dahin hoffe ich sehr, dass du meine Entscheidung nachvollziehen kannst.


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