ab und an machen wir auch die erste vorsorge u2 konsiliarisch in der hiesigen entbindungsklinik. der ablauf ist immer ähnlich – gespräch mit eltern, untersuchung des säuglings, nähere zukunft besprechen.
ich: „also, dann gehen sie wohl morgen schon nach hause? haben sie denn eine hebamme als betreuung?“
mutter: „nö.“
ich: „ah, ok… brauchen sie nicht? klappt das so gut? ist doch das erste kind. sie wissen doch, dass sie ein anspruch auf eine hebamme haben?“
mutter: „ja, weiß ich. das brauch ich nicht, klappt schon.“
ich: „alles klar, ok. ich wollt´s ihnen nur empfehlen. oft ist man dann nach der entbindungsklinik zu hause, keine krankenschwester mehr weit und breit, und dann kommen die ersten fragen, wie geht jetzt was, mit stillen, nabel, wickeln.“
mutter: „da komme ich nach einer woche eben zum kinderarzt, oder?“
ich: „… äh… nein?“
doch. das kommt regelmäßig vor. mag ja sein, dass die leute niemand zuhause haben wollen zum kontrollieren oder auf die finger schauen. aber die nachsorge durch die hebamme ist eine der wichtigsten maßnahmen überhaupt – vor allem in der empfindlichen zeit des wochenbettes und der unsicherheit. der mann hat meist eh keine ahnung oder hält sich aus allem raus, und welche mutter wird schon als solche geboren? meist sind das mütter, die leider auch keine vorbereitungskurse besucht haben. weil, die können eh schon alles. nun gut. aber die betreuung danach?
es ist manchmal erschreckend, wieviele eltern nach ein zwei wochen mit dem säugling in der kinderarztpraxis aufschlagen und ohne hebammenbetreuung nicht mehr weiter wissen. kind halb verhungert, nie draußen gewesen, fingernägel bis zum handrücken, nabelrest verpekt, aber dafür mit fünf schichten klamotten, wärmeflasche im bett und mit puder auf dem hintern.
muss diese beratung wirklich mein job sein?