Ich musste über die Auflistung der Kinder-Gesetze bei Super Mom sehr schmunzeln.
Da wir ja auch schon größere Exemplare hier haben, dachte ich mir, die Liste könnte ich daher für diese Altersgruppe weiterführen.
§1 Dinge aus dem kindlichen Besitz, die durch die Mutter auf die Treppe gelegt werden, nachdem sie diese in der ganzen unteren Etage zusammengesucht hat, bleiben dort liegen bis sie anwachsen. Sie dürfen keinesfalls mit in das Ursprungszimmer genommen werden.
§2 Wer aus der Schule nach Hause kommt, wirft seine Schultasche in den Flur. Bei netten Aufforderungen zum Wegräumen schaltet man auf Durchzug. Erst das Exerzieren pädagogischer Kniffe kann eine Verhaltensänderung forcieren.
§3 Nette Aufforderungen werden grundsätzlich ignoriert.
§4 Wenn nach netten Aufforderungen direkte Tonarten folgen, beschwert man sich, dass die Eltern “immer sofort ‘rummeckern müssen”
§5 Man begleitet bis zu seinem Auszug aus dem Elternhaus seine Mutter in jedes Zimmer. Besondere Schwerpunkte liegen hierbei auf dem Badezimmer bei Toilettengängen und dem Schlafzimmer beim Umziehen. Bei beidem sind Kommentare zum Gesehen unbedingt unerlässlich.
§6 Wenn man kleine Geschwister betreut sollte dies unbedingt wie folgt ablaufen: Das zu betreuende Kleinkind wird auf den Arm gehoben und zwecks Veranschaulichung der eigenen übergroßen Leistungen pausenlos der Mutter hinterhergetragen. Vor allem wenn sie aufräumt oder bügelt. Es ist wichtig, das Kleinkind hochzuhalten und folgende Losung zu wiederholen: “Guck mal! Guck Mal! Guck mal, Mama! Ist der nicht süß?” oder es wird mit dem Kleinkind selber gesprochen: “Ui guck mal, wir schauen mal, was die Mama gerade macht. Ach, sie bügelt, na dann nerven wir sie nicht weiter. Wir bleiben einfach hier mitten in der Tür stehen, bewegen uns nicht mehr weg und quatschen sie voll.”
§7 Das Ins-Wort-Fallen darf in keiner Altersstufe unterlassen werden. Wütende Ausraster für eigenes Unterbrochenwerden ebenfalls nicht.
Zusatz: Zur Vermeidung des Ins-Wort-Fallens wendet man folgende Taktik zwingend an: Nach Ermahnung durch die Eltern öffnet man seinen Mund leicht und verharrt in dieser Stellung einer verbal-geladenen Waffe, bis eines der sich unterhaltenden Elternteile Luft holt, um weiterzusprechen. In diesem Moment feuert man die Waffe ab.
§8 Bei einem elterlichen Arbeitsauftrag ist folgendes Verhalten aufzunehmen:
1. Betonung der Tatsache, dass man schon irgendwann im Leben einmal irgendwas getan hat und daher verschont werden muss.
2. Ausstrecken des Zeigefingers mittels dem man auf umstehende Geschwisterkinder zeigt, um die Aufgabe unter lauten Wortäußerungen an diese zu delegieren.
3. Wortgefecht mit den Geschwisterkindern beginnen. Vorgeblich, um herauszufinden, wer genau denn noch nie etwas getan hat und daher die Aufgabe erledigen muss. Jeder muss hierauf abstreiten, zu wenig zu tun und den Vorwurf an den nächsten weiterreichen.
Dies muss alles zwingend drei Mal so lange andauern, wie das Erledigen der Aufgabe gedauert hätte.
§9 Sollte sich die Mutter eine Schachtel Pralinen, eine Tüte Kekse oder ähnliche Leckereien gönnen, dann wird sie einem davon anbieten. Man nimmt dankend ein Teil. Sobald sie den Raum verlässt ist es unerlässlich, den gesamten restlichen Vorrat aufzufressen.
§10 Auf die Frage: “Wer war das?” antwortet man immer mit: “Ich nicht.” Besonders, wenn niemand anderes für die Tat in Frage kommt.
Zusatz: Dies gilt besonders beim Pralinen-Wegfressen
§11 Alle Untaten lassen sich mit akutem Regredieren in sprachliche Kleinkindphasen in Kombination mit Wimperklimpern lösen.
Zusatz: Sollte dies nicht greifen, muss man die härtesten Geschütze aufführen: Ein betroffenes Gesicht und das Anbieten des Tee-Kochen für die geschädigte Mutter Person sind hier passende Mittel.
§12 Kurz nachdem man seine Eltern zum enervierten Seufzen oder explosionsartigem Weinen brachte, passt man den Moment ab, indem sie wieder Luft holen und sagt: “Ich ziehe hier niemals aus! Ich bleibe für immer bei euch wohnen!”