Neulich lag eine Postkarte für “Meinen” im Briefkasten. “Lieber Herr Venditti”, stand darauf, “seitdem ich nicht mehr zu Ihnen in die Schule gehe, haben sich meine Noten sehr verbessert. In Deutsch habe ich jetzt eine fünf, in Mathematik eine viereinhalb, in Sachkunde eine fünf und in Geschichte ebenfalls eine fünf. Liebe Grüsse aus Honolulu.”
Das Kind geht schon seit Jahren nicht mehr zu “Meinem” in die Schule, seine Noten sind ganz okay – bei uns ist bekanntlich eins die schlechteste Note und sechs die beste -, es hat Sommerferien und dürfte ganz unbeschwert sein. Warum bloss verspürt das arme Kind den Drang, dem ehemaligen Lehrer eine Zusammenfassung seiner Schulleistungen um den halben Globus zu senden?