Madison Avery ist immer noch tot, noch immer die neue schwarze Zeitwächterin und hat noch immer Nakita und Barnabas an den Hacken kleben. Und ihren Körper hat sie auch noch nicht gefunden. Wenn sie den finden würde, dann könnte sie nämlich wieder lebendig sein, so richtig, mit allem drum und dran. Denn wenn sie ehrlich ist, fehlt es ihr ganz schön, dass sie nicht essen und nicht schlafen muss.
Zum Glück liebt Josh sie auch so, obwohl sie tot ist, und obwohl er sie ständig bei irgendwelchen Rettungsmissionen begleitet und damit in Teufels Küche gerät. Seelen und Menschenleben retten ist keine leichte Aufgabe.
Doch dann findet Madison ganz unverhofft ihren Körper wieder. Was jetzt? Kann sie trotzdem die schwarze Zeitwächterin bleiben, will sie das überhaupt oder sehnt sie sich nicht eigentlich nach einem ganz normalen Teenagerleben zurück?
Der dritte Teil der Madsion Avery-Trilogie reiht sich nahtlos an seine beiden Vorgänger an und bildet einen würdigen Abschluss der Reihe – so lese ich es jedenfalls und ich habe bis jetzt keinerlei Hinweise auf einen vierten Teil gefunden. Wer etwas anderes weiß, MUSS sich bei mir melden!
Zurück zu Madison. Sie ist noch immer das leicht schräge Mädchen, das sie auch schon vor, als sie noch lebendig war – doch sie hat mit ihrer Aufgabe gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Nicht nur für Barnabas und Nikita, die ja quasi ihre Lehrlinge sind, sondern auch für die Menschen, deren Seelen und Leben eigentlich schon verloren sind. Sie hat es sich auf die Fahnen geschrieben, jeden zu retten und das Gute in ihm zum Vorschein zu bringen. Auch wenn sie laut Jobbeschreibung eigentlich nur die Seele retten müsste – das Leben nicht, das müsste sie sogar beenden.
Madison stellt sich quer, sie handelt nach ihrem eigenen Gewissen, auch wenn sie sich damit ganz schön viele Probleme einhandelt. Genau das ist es, was mir an ihr so gefällt, sie lässt sich nichts sagen, hat ihren eigenen Kopf. Sie läuft nicht vor Schwierigkeiten davon, sondern stellt sich ihnen. Damit ist sie trotz ihrer renitenten Art ein Vorbild und beweist, dass man auch ganz gut gegen den Strom schwimmen kann.
Wenn dies tatsächlich das Ende ist, werde ich Madison und ihre Freunde vermissen – aber ich wünsche ihr viel Spaß mit ihrem wiedergefundenen Körper, ihrem Leben, und immer eine Frittenbude in der Nähe.
Broschiert: 314 Seiten, erschienen bei Loewe, Januar 2012. Aus dem Amerikanischen von Sandra Knuffinke und Jessika Komina, Originaltitel: Something Deadly This Way Comes
ISBN: 978-3785571989