Unser Team-Kollege Karan hat kürzlich die neue Ausgabe des Stern-Magazins gekauft und einen Enthüllungsartikel zu Marcel H. lesen dürfen. Dieser fängt erst einmal mit dem Titel „Viel Spaß in der Anime-Welt" an. Im einleitenden Text wird außerdem von der „surrealen Welt der japanischen Zeichentrickfilme" gesprochen. Das Magazin ist hierbei auf interessante Fakten gestoßen.
Zum Beispiel scheint Marcel H. ein großer Fan der brutalen Anime-Serie Yu-Gi-Oh! zu sein, in der Kinder mit scharfen und spitzkantigen Duel Disks gegeneinander kämpfen müssen. Wohl auch deshalb kam das Magazin Stern mit dem passenden Vergleich zu Marcel H.s anderem Hobby, dem Kendo. Die japanische Schwertkampfkunst ist natürlich genauso gewalttätig wie die messerscharfen Duel Disks, mit denen die Charaktere in Yu-Gi-Oh! gegeneinander antreten.
Ein erstaunliches Detail, was den Stern-Journalisten auffiel, ist der Charakter Marcel Bonaparte, der denselben Vornamen wie der Kindermörder von Herne besitzt. Zufall? Wir glauben nicht! Auch wenn die Stern-Schreiberlinge die Serie als „Film" bezeichnen, lenkt das doch nicht von der journalistischen Sorgfalt in diesem höchstspannenden Beitrag ab.
Anime die neuen Killerspiele?
Doch möchten wir noch weiter gehen als das Stern-Magazin und auf weitere Hinweise auf die Gefahr hinter Anime zeigen. So ist zum Beispiel die Amokläufer-Quote an Schulen seit den 90ern deutlich gestiegen. Dies kann nur mit der Serie Sailor Moon in Zusammenhang stehen. In dieser Serie kämpfen unter LSD-Sucht leidende Mädchen gegen imaginäre Monster und fantasieren, dass sie besondere Fähigkeiten haben. Diese verzerrte Realität hat sich deshalb wohl auch auf die diversen Amokläufer übertragen. Es überrascht deshalb, dass der Publisher Kazé eine Neuauflage der Serie zugelassen hat.
„Killer-Anime sind die neue verbotene Kultur"
Natürlich gibt es auch harmlose Anime-Serien aus Japan wie School Days oder Elfenlied, doch sind diese in der Minderheit. Unsere Jugend wurde schon oftmals durch jugendgefährdende Inhalte wie DoReMi, Digimon/Pokémon und Super Kickers auf die schiefe Bahn gebracht. Doch die Bundesregierung unternimmt bisher nichts. Kein einziger Anime wurde bisher auf den Index gesetzt, also verboten. Eine Frechheit, findet auch der frei erfundene Verein „Eltern gegen Killer-Anime e.V.". Die Sprecherin des Vereins, Marcella Schmidt, gibt hierzu an: „Unsere Kinder sind einer neuen Gefahr ausgesetzt. Killer-Anime sind die neue verbotene Kultur, die unsere Jugend korrumpiert und die Kriminalitätsstatistik in die Höhe treibt. Wir fordern von der Regierung ein deutliches Signal."
Tatsächlich gab es in Japan im Jahr 2015 ca. 1.099.048 Straftaten registriert (1). „Diese Zahl ist astronomisch!", so Frau Schmidt. Tatsächlich gab es in Deutschland im selben Zeitraum ca. 6.330.649 Straftaten (2). Frau Schmidt erklärt dies damit, dass in Japan die Anime-Kultur deutlich kleiner sein müsse als in Deutschland. Bedauerlicherweise konnte sie dies nicht mit Sicherheit sagen. Generell gab Frau Schmidt an, nicht viel über Japan zu wissen.
(1) https://asienspiegel.ch/2016/01/das-land-der-sicherheit/
(2) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/197/umfrage/straftaten-in-deutschland-seit-1997/
Ehemals studierte ich Japanologie und Sinologie in Frankfurt. Mittlerweile bin ich im (Online-)Marketing international aktiv und leite den Japan-Bereich der EpicCon (epiccon.de). Japaniac startete als Hobby, um meine Zuneigung zur japanischen Kultur auszuleben. Dabei werde ich von Gleichgesinnten unterstützt!