Irgendwann im Leben einer Mama komm der Augenblick in dem das Herz in der Brust für einen kleinen Augenblick stehen bleibt. Vor Schreck und Schock und ganz viel Angst. Bei uns war es nun auch soweit. Dienstag der 07. Juni 2016, ein Sturz, ein Schrei und ein Anblick den ich wohl nicht so schnell vergessen werde. Ein Sturz der ein gerissenes Lippenbändchen und einen Krankenhausbesuch als Folge hatte. Ich weis das es tagtäglich passiert und es ist schrecklich aber wenn das eigene Kind betroffen ist, geht für die Mama´s und Papa´s kurz die Welt unter.
Was genau ist also passiert?
Das JuliMädchen und ich haben uns mit der Oma zu einem schönen vormittags Spaziergang verabredet. Die Luft war schön angenehm und die Hitze stand noch nicht. Der Vormittag ist einfach unsere Spazierzeit! Die Nachmittage sind derzeit sehr heiß und schwül oder aber auch mit Gewitter durchzogen. Wir waren dabei uns fertig zu machen und ich hab der Kleinen noch schnell ein Zöpfchen gemacht und Ihr das Kopftuch angezogen. So ungeduldig wie Sie halt ist, rannte die Maus gleich auf die Haustürlos weil Sie der Oma ganz unbedingt zeigen wollte wie hübsch sie ist. Auch wenn Oma noch gar nicht da war! Aber das kennen wir ja. Ich war direkt hinter Ihr, mit meinem T-Shirt in der Hand, und dann passierte es! Sie rannte auf die Tür zu, stolperte über die Teppichkannte und schlug mit dem Mund auf. Ich hab es einfach nicht mehr geschafft sie aufzufangen.
Diese eine Sekunde in der mein Herz im Brustkorb kurz stehen blieb und dem JuliMädchen so viel Schmerz zufügte. Sie schrie so fürchterlich auf, der Mund voller Blut und diese Angst in Ihren Augen! Der Schreck stand Ihr in Ihr kleines, süßes Gesicht geschrieben. Ich drückte Sie nur fest an mich und versuchte Sie zu beruhigen. Die Maus zeigte nur immer wieder auf Ihren mit Blut verschmierten Mund und sagte “aua, aua, aua …” Ich hab versucht Ihr den Mund abzutupfen um sehen zu können was da los ist aber es war einfach nur alles Blutig. Nachdem ich die Maus endlich einigermaßen beruhigt hatte, konnte ich einen kleinen Blick in Ihren Mund werfen. Es war sofort zu sehen – das Lippenbändchen war komplett durch!
Was tun? Kinderarzt? Krankenhaus?
Ich drückte weiterhin immer wieder ein Tuch auf Ihren Mund um die Blutung zu stoppen, drückte Sie gleichzeitig an mich und versuchte das JuliMädchen weiter zu beruhigen. Ob und was noch verletzt war konnte ich so nicht erkennen. Gleichzeitig habe ich versucht unseren Kinderarzt zu erreichen, den Papa zu informieren und der Oma die Tür aufzumachen. Jetzt war Sie nämlich da, allerdings erlosch Ihre gute Laune im Augenblick indem Sie Ihre Enkelin sah. Der Papa übernahm dann den Anruf beim Kinderarzt mit dem Ergebnis dass wir in die Mund- und Kieferchirurgie ins Krankenhaus mussten! Oma immer noch ganz bleich um die Nase, der Papa dem Herzinfarkt nah und ich mit meiner kleinen Maus auf dem Arm versuchte, bei Ihrem Anblick, nicht in Tränen auszubrechen. Die Mamas unter euch werden mich sehr gut verstehen. Ich bin derzeit mit meinen ganzen Schwangerschaftshormonen noch näher am Wasser gebaut als sonst schon.
Im Krankenhaus angekommen und angemeldet, wurden wir nach ca. zwanzig Minuten schon aufgerufen. Der Chirurg konnte uns nach einem Blick in den Mund und etwas Gewackel an den Zähnen und Kiefer beruhigen. Die Zähne sind unverletzt und “nur” das Lippenbändchen war komplett durchgerissen. Dies ist aber nicht weiter schlimm und würde in max. einer Woche verheilt sein. Es könnte natürlich passieren das die Oberlippe sich entzündet und anschwillt aber dass sei höchst selten. In dem Fall müssten wir noch mal kommen. Ist Gott sei Dank nicht passiert! Die Maus war so tapfer und gab bei der Untersuchung keinen Ton von sich. Hat mich ehrlich gesagt extrem verwundert weil wir noch nicht beim Zahnarzt waren.
Die kleinen sind so tapfer und ich bin immer wieder erstaunt wie schnell so Situationen vergessen werden. Wir sind anschließen noch in die Stadt weil Sie sich “Pomm” (Pommes) zu Mittag gewünscht hat. Der Teppich im Flur ist jedenfalls weg und wird auch nicht so schnell wieder rausgeholt! Noch mal will ich sowas nicht erleben, es hätte auch anders ausgehen können. Ich will da gar nicht drüber nachdenken sonst bleibt mir echt das Herz im Brustkorb stehen.
Es gibt einfach nichts schlimmeres als diese Momente. Auch wenn Sie selten vorkommen, Gott sei Dank, ist es doch wie ein kleiner Weltuntergang für Mamas und Papas Herz. Es tut so weh zu sehen wie die Kleine leidet und man kann Ihr den Schmerz nicht nehmen. Ich hoffe euch blieben solche Erfahrungen bisher erspart und bleiben es auch weiterhin!