Kick the Blog Blues!

Von Meikeleopold

Blogger haben es nicht leicht, noch dazu gehören sie zu einer eher grüblerischen Spezies. Deshalb stellen sie sich dauernd die Sinnfrage: Wozu überhaupt noch bloggen in einer Online-Welt, die zunehmend von sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Googleplus und Co. dominiert wird? Steht man mit seinem Blog nicht zunehmend allein da im Online-Universum, abgeschnitten vom sonstigen Geschehen – zumal die Blogs untereinander immer weniger verlinken? Und wie löst der Blogger das leidige Problem, seine Bloginhalte sinnvoll auf all diese sozialen Netzwerke zu bringen? Wie dockt er gekonnt an an die riesigen summenden Bienenkörbe des sozialen Austauschs und bekommt im ewigen Strom der Nachrichten die nötige Aufmerksamkeit? Gute und berechtigte Fragen. Das Bwl zweinull Blog stellte in diesem Zusammenhang kürzlich die etwas defensive These auf: “Blogs sind immer weniger soziale Knoten im Netz und dafür immer mehr (nur) Lieferanten für Inhalte.”

Ein Blog ist keine Website!

Leute, kick the blog blues! Das sage ich dazu mit meiner mehr als dreijährigen Erfahrung als Corporate Bloggerin. Klar: Natürlich betrachten wir unser Blog auf jeden Fall als zeitgemäßes Corporate Publishing Instrument. Hier können unsere Autoren ihre Inhalte, Gedanken und Ideen – ein wenig im Sinne von Kleist (“Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“) – aktuell kommunizieren. Sie sind damit ein Stück weit unabhängig von mehr oder weniger langen internen Abstimmungsprozessen. Sie können sich spontan äußern zu dem, was sie beschäftigt und sich im Netz einen Namen machen. Und natürlich ihre (Fach-)Inhalte, ohne dass sie bereits “in Marmor gemeißelt” sind, unmittelbar zur Diskussion stellen. Genau darin liegt für uns der Mehrwert des Bloggens gegenüber der klassischen Website, die andere Funktionen hat: Aktuelle oder kontroverse Inhalte aus einer persönlichen Perspektive PLUS Dialog (SEO kommt dann von allein).

Vernetzung ist harte Arbeit!

Hier kommt das Wörtchen “social” ins Spiel: Das Blog ist zwar unser “Wohnzimmer”, auf dem unser Hausrecht und nicht das von Marc Zuckerberg gilt. Aber es darf und soll natürlich nicht abgeschlossen sein, damit es schön sauber bleibt.  Die Tür zu unserem Wohnzimmer steht offen! Wir wollen gelesen und “geteilt” werden, wir sind auf das Feedback unserer Leser angewiesen. Dass nicht jeder freiwillig über die Schwelle in unser Wohnzimmer hineinspaziert und sich mit uns zum Plaudern an den Kamin setzt, ist klar. Dazu müssen wir laufend einladen und das ist harte Arbeit! Aus diesem Grund halte ich es eher mit Robert Basic, der sagt: “Echte Profi-Blogs sind heute kleine Wunderwerke vernetzter Verlagskunst”.

Möglichst viele Kontaktpunke schaffen

Das gilt aus meiner Sicht nicht nur für die kontinuierliche Verdrahtung des Cirquent Blog mit Facebook, Twitter, Xing oder Youtube für mehr Kommentare, Retweets, Likes und damit auch eine bessere Reichweite. Genauso wichtig ist die enge Verzahnung des Blogs mit dem weiteren Cirquent Kommunikationsmix. Das Kundenmagazin weist auf das Blog hin, das wiederum Stories aus dem Magazin anteasert. Der monatliche Newsletter stellt in einer festen Rubrik Blogbeiträge vor. Die Website zeigt den aktuellen Blogstream an. Das Blog verweist auf unsere Microsites zu verschiedenen Themen und lenkt die Besucher auch zu Facebook und Twitter. Die Kollegen verweisen in ihren Xing-Statusmeldungen auf das Blog und so weiter…

Das bedeutet: Wir schaffen möglichst viele Kontaktpunkte mit unserem Unternehmen und kommen so dem heutigen Informationsverhalten entgegen. Und wir laden immer wieder ein zu einem Plausch in unser “Wohnzimmer”: Die (hoffentlich interessanten) Ideen und Themen stehen dort zur Auswahl, jeder kann sie nach seinen eigenen Vorlieben und Interessen am Kamin mit uns diskutieren oder auch mit rausnehmen und weiterempfehlen.

Fazit: Wir setzen das Blog ein als Dreh- und Angelpunkt der Social-Media-Aktivitäten im Unternehmen und machen gute Erfahrungen damit. Welche Meinung habt ihr dazu? Im Sinne einer besseren Verdrahtung mit anderen Blogs würde ich mich natürlich besonders über Kommentare von (Corporate) Bloggern freuen.