Ich liebe ja handgemachte Pasta; und ich meine damit die Sorten, die wirklich nur von Hand gemacht werden können. Also, so etwas wie diese Malloreddus hier, oder die Orecchiette. Oder Pici. Die Liste muss noch fortgesetzt werden. Ich muss in der richtigen Stimmung sein, dann finde ich nichts entspannender, als jede einzelne Nudel von Hand zu rollen. Pasta-Zen.
Ich ging also innerlich auf der Stelle in Habacht-Stellung, als ich hier* von den Kichererbsen-Gnocchetti las. Das musste ich sofort probieren.
Das ganze ist ein klassisches Rezept aus Ligurien. Im Teig ist kein Kichererbsenmehl, sondern gegarte Kichererbsen. Die Pasta ist ein wenig … hmpf….chewy (irgendjemand eine Idee für eine deutsche Entsprechung?) und verträgt sich gut mit rustikalen Saucen. Die Gnocchetti werden genauso geformt wie Malloreddus. Man braucht ein Gnocchi-Brett* dafür. Aber ganz ehrlich….das ist ein wirklich nützliches Hilfsmittel, das es für ganz kleines Geld gibt. Und ich habe es wirklich oft in Gebrauch. Nehmt aber eines mit einem kleinen Rollholz, dann kann man es nämlich auch benutzen, um zum Beispiel Penne zu machen.
Genau, die Sauce. Das ist ein Rezept, das ursprünglich auf Jamie Oliver* zurückgeht. Ich mache diese Sauce oft – genaugenommen immer dann, wenn Auberginen in der Abokiste sind und ich sonst keine Idee habe, was ich damit machen könnte. Ein Familienklassiker, sozusagen :-).
Also los – das Rezept reicht für 4 Personen:
Gnocchetti:
- 140 g gegarte Kichererbsen
- 2 Eier (meine hatten Größe L, M geht auch noch)
- 2 EL warmes Wasser
- 200 g Mehl 405
- etwas Salz
Sauce:
- 1 Aubergine
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 etwas Olivenöl zum Braten
- etwas Rotweinessig
- 1 Prise Chiliflocken
- 1 Dose Tomaten (400 g)
- 50 g Sahne
- 1 Kugel Kuhmilch-Mozzarella
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
Zuerst zu den Gnocchetti:
Dafür die Kichererbsen mit den Eiern und dem Wasser in einen Meßbecher geben und alles glatt pürieren. Dann in eine Schüssel umfüllen, das Mehl zugeben, mit etwas Salz würzen (ich hatte einen halben Teelöffel) und zu einem glatten Teig verkneten. Der Teig muss nicht ruhen, das ist praktisch.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen und mit Mehl bestäuben. Vom Teig ein Stück abnehmen, den Rest in Frischhaltefolie wickeln, damit er nicht austrocknet. Auf der ganz leicht bemehlten Arbeitsfläche eine Wurst von ca. 12 mm Dicke rollen. Diese dann in 12 mm kleine Stückchen schneiden. Jedes Stückchen mit der Innenseite des Daumens über ein Gnocchi-Brett rollen, so entsteht eine kringelige Form mit Rillen auf der einen und einer kleinen Einbuchtung auf der anderen Seite. Fertige Gnocchetti auf das Blech legen und weitermachen, bis der Teig aufgebraucht ist.
Jetzt zur Sauce: Dafür die Aubergine in ca. 0,5 cm große Würfel schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken.
Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Auberginenwürfel darin rundherum goldbraun anbraten. Knoblauch zugeben und kurz mitrösten. Dann die Tomaten angießen, einen Schuss Rotweinessig und die Chiliflocken zugeben und salzen. Mit aufgelegtem Deckel köcheln lassen, bis die Auberginen gar sind sind und die Sauce sämig ist, dann die Sahne angießen.
Für die Pasta einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Gnocchetti zugeben und in ca. 3 min bissfest kochen, dann abgießen.
Den Mozzarella in die Sauce zupfen und unter Rühren schmelzen lassen.
Wenn man es richtig macht, vermischt man jetzt die Gnocchetti mit der Sauce und bringt dann alles gleich zu Tisch. Es gibt hier aber Personen, die das nicht mögen, also serviere ich getrennt.