Eine jetzt im Journal BMC-Medicine veröffentlichte Studie untersucht mehrere mögliche Erklärungen für den Anstieg:
- Die Immunität nach Impfung verschwindet noch rascher als befürchtet.
- Die Bakterien haben sich verändert, sind entweder mutiert - oder haben anderen Stämmen Platz gemacht, welche durch die Impfung nicht erfasst werden
- Die Impfrate ist gesunken
Gesunken ist die Impfrate nicht. Auch die Auslöser der Krankheit scheinen sich nicht wesentlich verändert zu haben. Und dass die Immunität rascher als gedacht verschwindet, ist ein Faktum - doch dieses Phänomen kann die hohen Fallzahlen in durchgeimpften Populationen nicht allein erklären.
Am wahrscheinlichsten zeigte sich nach Ansicht der Studienautoren ein vierter Erklärungsansatz: Geimpfte mit aufrechtem Schutz erkranken zwar nicht, doch sie übertragen die Bakterien in einem Ausmaß, das man bisher nicht für möglich gehalten hatte.
Als Beleg nennen die Autoren eine Reihe von Beobachtungen, welche den Schluss nah legen, dass wir uns mit dem Wechsel der Impfstoffe (von Ganzzell- auf azelluläre Impfstoffe) wieder dem Muster annähern, wie Keuchhusten in der Ära aufgetreten ist, wo nicht geimpft wurde. Etwa alle vier Jahre zog damals - und zieht heute - eine Keuchhusten-Welle durch.
Auch die Cocooning-Strategie (Impfung von Eltern und Geschwistern) z.B. zum Schutz ungeimpfter Kinder oder von Neugeborenen ist - wie die Autoren schreiben - "vielfach gescheitert".
Die Wissenschaftler des "Santa Fe Institute" setzen ihre Hoffnung auf neue Impfstoffe - bzw. die Impfung von Schwangeren. Möglicherweise, schlagen sie vor, sollte man - zumindest für die erste Impfdosis - wieder zu den alten Ganzzell-Impfstoffen zurück kehren.