10 FRAGEN AN KERSTIN HACK
Sie gründete und leitet den DtE (Down to Earth) Verlag in Berlin. Außerdem ist sie Autorin und Coach. Sie ist in Franken aufgewachsen und hat in Tübingen und Singapur Ethnologie (Völkerkunde) mit Schwerpunkt interkulturelle Kommunikation und neuere Englische Literatur studiert…
Hallo Kerstin,
meine Frau und ich haben Dich schon vor Jahren auf unserer Hochzeitsreise kennengelernt, aber nicht geschnallt, was du alles so bewegst…
Du bist Verlegerin, Coach, schreibst Bücher, bloggst auf verschiedenen Plattformen, gibst Seminare und baust jetzt noch, so nebenbei, ein ehemaliges DDR– Torpedoboot zu einem Seminarboot um — hab ich was vergessen??
Aber der Tag hat bei Dir doch auch nur 24 Stunden –
woher nimmst Du die Power, das alles umzusetzen?
Kerstin:
Für mich heißt das: Ich versuche nicht, alles in einen Tag zu packen. Verschiedene Aufgaben erledige ich schwerpunktmäßig an bestimmten Wochentagen. So ist zum Beispiel dienstagmorgens Planen und Buchführung dran, Mittwochvormittag Marketing für den Verlag. Dienstag und Donnerstagnachmittag vergebe ich Coaching-Termine. Und mein Schiff bekommt Mittwochnachmittag und Samstag meine Aufmerksamkeit. Und zum Schreiben nehme ich meist die frühen Morgenstunden, wenn mein Kopf noch klar und frisch ist.
Diese Aufteilung hilft mir, in dem Vielen nicht unterzugehen. Und ich habe ein Team, das mich super unterstützt und muss, als Single-Frau, keine direkte Verantwortung für andere Menschen tragen – außer für meine Patenkinder und Menschen, die ich als Mentorin begleite.
Wer oder Was hat Dich im Leben am meisten beeindruckt
oder — gibt es ein Vorbild für Dich?
Kerstin:
Beeindruckt bin ich immer Phasenweise. Je nachdem, welche Veränderungen in meinem Leben gerade anstehen, begleitet mich die eine oder andere Biographie oder das eine oder andere Buch. Aktuell faszinieren mich Johannes Gutenberg und Bill Johnson.
Und bei Bill Johnson mag ich, dass er das, was er selbst im Bereich übernatürliches Leben mit Gott lernt, an andere weitergibt und multipliziert – auf alle Wege, die ihm einfallen.
In Deinen Büchern schreibst Du u.a. viel über christliche Themen und Werte –
Was bedeutet der Glaube für Dich persönlich?
Kerstin:
Gott ist mein Freund und wir gehen zusammen durchs Leben – das ist Glaube für mich. Wie bei allen guten Freundschaften gibt es auch mal die eine oder andere Krise, aber das erweitert und vertieft die Beziehung. Glaube ist für mich weniger ein „für-wahr-halten-von“ als vielmehr ein „dynamisch-leben-mit.“
Gibt es Situationen in denen sich Kerstin Hack mehr Glauben wünschte
und magst Du uns ein Beispiel nennen?
Kerstin:
Oh, ja. Zum einen im Bereich Finanzen. Als Pionierin, die ständig neues entwickelt, bringe ich mich mit einer sturen Regelmässigkeit in Situationen, in denen das Geld nicht für die Projekte ausreicht. Trotz aller überraschenden Erlebnisse mit der Versorgung Gottes – gerade auch beim Schiffsprojekt – habe ich doch immer mal wieder mit der Angst zu kämpfen, dass es doch nicht reichen könnte.
Und ich bin riesig dankbar für Menschen, die mir da im Gebet – oder indem sie finanziell oder praktisch helfen – den Rücken stärken.
Und dann fordert mich die Aussage Jesu heraus, dass wir Kranken die Hände auflegen sollen – und es wird besser mit ihnen werden (Markus 16). Das finde ich ganz schön steil. Und auch wenn ich gerade in letzter Zeit öfters auf Gebet hin richtig überraschend gute Dinge und spontane oder schrittweise Heilungen erlebt habe, wünsche ich mir in dem Bereich viel mehr Glauben und Gottvertrauen.
Und was macht Dich glücklich?
Kerstin:
Wenn ich ein Leuchten in einem Gesicht sehe, strahle ich mit. Beim Coaching liebe ich es, wenn Menschen – ausgelöst durch meine Fragen – ein Aha-Erlebnis haben und eine Lösung entdecken. Leuchten kann aber auch heißen, dass ich sehe, wie sehr ein Kind sein Eis genießt oder über einen Maikäfer staunt oder wie zufrieden mein Bootsbauer mit seiner Arbeit ist.
Was uns noch interessiert — seit wann bist Du gläubig und wie kam es dazu?
Kerstin:
Als ich 10 Jahre alt war, war ich bei einem Spaziergang unachtsam mit meiner kleinen Schwester und sie fiel mit dem Kopf auf die Steine. Ich log meine Eltern an und fühlte mich unendlich schlecht. Das belastete mich sehr.
In dieser Situation auf einem Kinderferienlager zu hören, dass Gott vergibt, war für mich die beste Nachricht aller Zeiten. Ein „Bekennerbrief“ an meine Eltern und ein Gebet um Vergebung an Gott markierte den Beginn meines Lebens mit Gott.
Wenn man Deinen Lebenslauf so liest, vom Studium in Tübingen dann über Singapur bis jetzt Berlin und Deine beachtliche Kompetenz an weiteren Ausbildungen im Bereich Coaching und Supervision, die Erfolge als Verlegerin und Autorin …
da könnte man ja schon etwas eingebildet werden –
Aber wie schaffst Du es trotzdem so „normal“ und Du selbst zu bleiben?
Kerstin:
Ich kenne auch meine schwachen Seiten und ich habe gute Freunde, die meine schwachen Seiten ebenfalls kennen… das hilft Sehr !!
Wer so viel Themen gleichzeitig jongliert, bei dem fällt auch mal was runter – aus aktuellem Anlass weiß ich, Du schreibst erst mal darüber — hier nachzulesen: könig&krüppel.
Doch nun mal ganz ehrlich – so ganz privat — geht man als Coach, der über sowas nun viel mehr gelernt hat, selbst immer den „optimalen“ Weg?
Kerstin:
Das Handwerkszeug, das ich in meinen Ausbildungen gelernt habe, hilft schon sehr. Und ich nutze es häufig, um eigene Themen durchzusortieren und – zumindest ein stückweit – zu lösen. Doch sich 100% selbst coachen geht – glücklicherweise – nicht. Wie jeder andere brauche ich auch Menschen, die mir helfen, Gedanken zu entwirren und Knoten zu lösen. Und ab und an auch mal ein professionelles Coaching. Um dann vielleicht keinen optimalen, aber zumindest einen halbwegs guten Weg zu finden.
Welche drei Dinge würdest Du gern auf die berühmte einsame Insel mitnehmen?
Kerstin:
Einen Menschen. Meinen Zugang zu einer Online-Leihbibliothek (wenn das nicht erlaubt ist, wenigstens meine Kamera) und Sonnencreme.
Insgesamt halte ich einsame Inseln nur zeitweise für sinnvoll. Wir Menschen sind nun mal für Gemeinschaft geschaffen.
Noch eine letzte Frage -
Was würde Dir, bei deinen Vorhaben, zur Zeit am meisten helfen?
Kerstin:
Das Schiff, das ein Ort werden soll, an dem Menschen Unterstützung und Hilfe erfahren, ist im letzten Viertel seiner Fertigstellung. Und die Konten sind leer. Ich würde es gern bald fertig bauen, um dort Menschen Hilfe bieten zu können. Aktuell wünsche ich mir – weil die Finanzen drücken – finanzielle Unterstützung, um die Heizungsanlage an Bord fertig zu stellen. Entweder direkt (steuerlich leider nicht absetzbar) oder durch richtig schöné, große Einkäufe bei mir im Verlag. Das nächste Weihnachten kommt bestimmt
Schiffsprojekt: https://www.betterplace.org/de/projects/12684-heart-of-berlin-das-schiff-wird-umgebaut
Verlags-Shop: www.down-to-Earth.de
Und dann Menschen, die mit anpacken. Einfach ein paar Stunden oder Tage an Bord kommen – man kann da auch schon schlafen – und streichen, spachteln, entrosten, Isolierung anbringen usw. Handwerkliche Kenntnisse sind wünschenswert und hilfreich, aber nicht erforderlich.
Kerstin — Herzlichen Dank daß wir etwas Einblick in deine Arbeit und auch in deine Gedanken und Überzeugungen haben durften. Wir wünschen Dir, dass sich für das Schiffsprojekt immer genügend helfende Hände und Portmonees melden werden — auch wenns manchmal eng wird — Gott versorgt!
Auch mögen viele Menschen durch Deine Begegnung und Bücher Hilfe und Rat bekommen, um ihre Lebenssituationen besser nach Gottes Idee zu meistern, oder wenigstens darüber ins Nachdenken geraten
Und Ihr liebe Leser, schaut doch mal in den Verlagsshop — da findet Ihr bestimmt das eine oder andere was für Euch und Eure Situaion passt, dann ist das né klassische win-win Situation — also let’s shopping -
Zum DtE-Verlag: www.Down-to-Earth.de/
oder auf Facebook: https://www.facebook.com/DtEVerlag
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Texte und Impulse aus dem Down to Earth Verlag: www.lesbar.down-to-earth.de/
Kerstin’s Impulse: www.kerstinpur.de/
zum Schiffsprojekt auf Betterplace:
https://www.betterplace.org/de/projects/12684-heart-of-berlin-das-schiff-wird-umgebaut
Mehr Info zum Schiffsprojekt «heart of berlin»: www.kerstinpur.de/category/hausboot-heart-of-berlin/
Foto No.1 © Birgit-Kathrin Duval