nach einigen abenteuerlichen und sehr Moskito geprägten Tagen auf den Outer Banks, einem kurzen Zwischenstopp in einer Mormonen-Familie in Wilmington und einen langen und super entspannten Aufenthalt am Grand Strand von South Carolina, melde ich mich nun mit neuen Food-Impressionen aus den Südstaaten zurück. Denn - passend zur Jahreszeit - gibt es nämlich ein großes Essensthema, dem man hier in den Staaten momentan unter keinen Umständen aus dem Weg gehen kann.
Ihr ahnt es vielleicht schon - es geht dabei um Kürbisse. Die sind hier nämlich extrem beliebt. Doch dabei rede ich nicht etwa den typischen Kürbisrezepten wie Kürbissuppe, Kürbisbrötchen oder Ofenkürbis, die es bei uns während der Herbst und Wintertage häufig in den Restaurants und privaten Küchen zu genießen gibt. Nein! Ich spreche von einem regelrechten Kürbiswahn, der sich - typisch amerikanisch - nicht unbedingt auf verschiedene Kürbissorten und frisch gekochte Kürbisgerichte bezieht (auch wenn es davon natürlich auch eine gigantisch große und beneidenswert vielfältige Auswahl gibt), sondern von den künstlichen „Pumpkin" Aromen, die sich zur Zeit in so ziemlich ALLEM finden, was der amerikanische Lebensmittelmarkt zu bieten hat. Tatsächlich spricht man sogar von der sogenannten „Pumpkin-Spice Season", da während dieser Saison nicht nur Lebensmittel, Chips und Süßigkeiten, sondern sogar Kerzen, Lufterfrischer und Getränke mit diesem speziellen Aroma, das unter anderem aus Gewürzen wie Zimt, Ingwer, Piment und Muskatnuss besteht veredelt werden.
Ich habe während der letzten Tage einfach öfter mal meine Kamera mit in den Supermarkt genommen, um für euch ein paar authentisch-amerikanische Pumpkin-Spice Impressionen festzuhalten. Und glaubt mir, diese Bilder spiegel wirklich nur einen ganz winzigen Teil der Lebensmittel und Produkte wider, die sich zur Zeit in den Geschäften und Supermärkten kaufen lassen. Ich finde dennoch, dass sie bereits einen guten Eindruck davon vermitteln, wie crazy die Americans about Pumpkin sind ;-) Geschmacklich gibt es meiner Meinung nach dabei übrigens große Unterschiede. Einige der Gerichte und Naschereien, die ich im Zuge meiner Essperimente probiert habe, haben mir tatsächlich richtig gut geschmeckt. Kürbis-Eiscreme und Kürbismuffins kann ich zum Beispiel sehr empfehlen. Andere Dinge hingegen, wie zum Beispiel fertiger Pumpkin-Pie aus dem Supermarkt oder auch so mancher Pumpkin-Spice Latte schmecken mir persönlich allerdings deutlich zu künstlich und häufig auch einfach viel zu süß.
Doch da auch ich ein großer Kürbisfan bin und mich jeden Herbst wieder auf die große Auswahl an leckeren herzhaften sowie süßen Kürbisgerichten in Deutschland freue, habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, den Amerikanern mal ein deutsches Pumpkin-Rezept in Form eines knackig-kernigen Kürbisbrotes zu servieren. Und tatsächlich kam es bei unseren Gastgebern sehr gut an. Sie waren zunächst zwar etwas überrascht vom Geschmack, da Kürbisbrote hier - wie sollte es anders sein - fast immer süß sind. Doch nachdem sie die ersten Bissen des noch leicht warmen und herrlich duftenden Brotes probiert hatten, waren sie auch von der herzhaften Variante mehr als überzeugt :) Das Rezept für mein liebstes Kürbisbrot verrate ich euch natürlich gern. Falls ihr auch Interesse an einem Rezept für die amerikanische Variante habt, lasst es mich gerne wissen. Dann halte ich hier mal die Augen für euch offen :)
Knackiges Kürbisbrot mit Kürbiskernen
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ca. 350g Kürbispüree bzw. 1 mittelgroßer Hokkaidokürbis (das Püree gibt es hier übrigens bereits fertig in Dosen zu kaufen)
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500g Mehl (gerne 250g durch Vollkornmehl ersetzen)
Als erstes den Kürbis in Würfel schneiden und in leicht gesalzenem Wasser für etwa 10 Minuten weich kochen. Anschließend die Kürbiskerne in einer beschichteten Pfanne ohne Fett goldbraun anrösten. Dann den abgekühlten Kürbis zusammen mit dem Honig, der Butter und dem Ei zu einer weichen Creme pürieren.
Nun das Mehl mit der Hefe mischen und anschließend zunächst das Kürbismus, dann die Kürbiskerne und zum Schluss das Salz mit in die Schüssel geben. Alles gut mit dem Rührgerät verkneten bis ein glatter Teig entsteht (sollte dieser noch zu feucht sein, einfach etwas mehr Mehl hinzufügen). Dann den Teig mit einem Handtuch abdecken und etwa 45 - 60 Minuten ruhen lassen, bis sich seine Größe etwa verdoppelt hat.
Vor dem Backen noch einmal alles gut durchkneten und dann in eine mit Backpapier ausgelegte, längliche Backform geben. Erneut etwa 10 Minute darin gehen lassen und dann bei 180° Ober-/Unterhitze etwa 40 Minuten backen.
Mir persönlich schmeckt das Brot vor allem lauwarm besonders gut. Wenn ihr es dann noch mit etwas weicher Salzbutter bestreicht, ist das Kürbisglück absolut perfekt! :) Und wenn ihr mich fragt, ist dieses natürliche Kürbisaroma auch deutlich leckerer, als die ganzen künstlichen Variationen, die ich euch hier fotografiert habe. Aber das ist natürlich Geschmackssache und jedem von euch selbst überlassen. Ich wünsche euch auf jeden Fall frohes Knuspern und weiterhin eine tolle Pumpkin-Season.