Zuletzt hatte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) ein zunehmend rücksichtsloses Verhalten von Fußgängern im Straßenverkehr kritisiert. Im Wahlkampf in NRW bekam die Idee drakonischer Strafen für Fußgänger Röttgenwind: Es solle kein Unterschied "zwischen echten Fußgängerzonen-Rambos und solchen Fußgängern gemacht werden, die auch mal eine Abkürzung nehmen", sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen vor seinem Umzug nach Nordrhein-Westfalen.
Dringend notwenidg ist es, denn nach Zahlen des Autofahrerverbandes ACDC benehmen sich "immer mehr Fußgänger, als gehöre die Straße ihnen." Polizeigewerkschafter Witthaut sagte, notwendig sei auch eine höhere Kontrolldichte, um den Druck zu erhöhen, dass Fehlverhalten auch geahndet wird. Hierfür fehle aber oft Personal.
"Seit Jahren steigt die Zahl der Fußgänger, und in Zukunft bekommen wir es noch mit einer ganz neuen Herausforderung zu tun, den Gehhilfen", betonte Witthaut mit Blick auf die Alterung der Gesellschaft. Der sei mit Einwanderung allein nicht beizukommen. Die Polizei beobachte insgesamt eine Verrohung der Sitten, in der Stadt wie auf dem Land. «Vom Anzugträger bis zum Kind gehen alle mal bei Rot über die Ampel.»
Der GdP-Vorsitzende sprach sich auch für eine drakonische Anpassung der Promillegrenze an die für Autofahrer aus. Derzeit existiere überhaupt kein Promillewert für Fußgänger, außerdem müsse über eine "bestimmte Art der Kennzeichnung" eine Identifizierung von Fußgänger ermöglicht werden. Angesichts steigender Zahlen bei Ampelsündern und Querüberquerern sei das dringend nötig. "Sonst verpuffen alle Kontrollen." Fußgänger hätten über Jahre hinweg gefordert, als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wahrgenommen zu werden. Diesem gemeinsamen Ziel komme man mit einer einheitlichen Kennzeichnungspflicht für Fußgänger endlich näher.