Eine Handelsstrategie kann am Papier gerade noch profitabel sein und in der Realität produziert sie trotzdem unterm Strich ein Minus. Vielfach finden die Gebühren keine Berücksichtigung in der Entwicklung von mechanischen Handelssystemen.
Bei meinem One Day Trader Ansatz waren die Gebühren das erste um das ich mich gekümmert habe. Nachdem ich mit sehr engem IniStop in den Markt gehe und somit auch das Risiko in absoluten Beträgen sehr niedrig ist, war mir bewußt das sich meine Stückzahl damit erhöht. CMC Marktes verlangt $ 0,02 / US Aktie, würde ich da Aktien handeln die um die $ 10 - 20 notieren hätte ich eine so hohe Stückzahl und daraus resultierende Gebühren, dass das schon wieder einen beträchtlichen Teil meines R-vielfachen ausmacht.
Was habe ich also gemacht? Ich filtere für meine Signale nur mehr Aktien die über $ 40 gehandelt werden. Bei 1% IniStop ergeben sich da min. $ 0,40. Damit dividiere ich meinen Risikobetrag den ich gewillt bin einzusetzen (R-vielfache), bei mir derzeit 3% vom Depotstand mit fixer Progression bei Gewinn oder Verlust. So halte ich meine Kosten pro Trade im Bereich des erträglichen.
Und ich hab mir sogar ausgerechnet wieviel ist bei unterschiedlichen IniRisko bezahle. Bei einem IniRisiko von $ 0,50 müsste ich von meinem Risikobetrag nochmal 8% Gebühren abschlagen um das Gesamteinzelrisiko von 3% / Trade nicht zu übersteigen. Bei einem IniRisiko von $ 1,00 sind wir nur mehr bei 4% Gebühren, alles darüber trifft nicht die breite Masse. Meine "Durchschnittsaktie" notiert bei rund $ 60,-.
Da die Gebühren in absoluten Beträgen trotzdem sehr niedrig sind, schlage ich sie nicht vom Einzelrisiko ab sondern nehme sie gesondert in Kauf. Wenn wir wieder zum Beispiel mit dem IniRisiko von $ 0,50 zurück kehren, kann ich noch dazu sagen, das ich alle 12,5 Trades 1R an Gebühren verliere. Diese Zahl wird genauso in der Strategieerstellung berücksichtigt. Denn wenn mein System angenommen alle 12,5 Trades nur 1R Gewinn produzieren würde, weiß ich damit das unterm Strich trotzdem nichts überbleibt.
Mittlerweile nimmt die Berechnung von Positionsgrößen und Risiken und die dazu gehörige Dokumentation (Journal), mehr Zeit in Anspruch als der eigentliche Handel bzw. die Signalfindung. Aber ich war noch nie so erfolgreich wie jetzt :-)