“Ich weiß nicht wer das Wasser entdeckt hat, aber es war sicher kein Fisch.”
Dieses Zitat stammt vom Ass der Kommunikationswissenschaftler. Marshall McLuhan.
Was der Mann uns damit sagen wollte, er ist schon tot, dürfte dem einen oder anderen langsam dämmern.
Die menschliche Wahrnehmung ist immer eine Interpretation und damit im Kern ein Fazit. Ein Fazit aus all den Eindrücken und Ereignissen, die der Mensch aufnimmt und die sein Gehirn zu etwas zusammenbaut, was der Mensch dann als Realität akzeptiert.
Realität A hat mit Realität B wenig zu tun. Auch dann nicht, wenn sich Person A und Person B an einem identischen Ort zu einer identischen Zeit aufhalten. Jede Realität ist ein künstliches, individuelles Produkt einer Person, die es nur einmal gibt.
In der Physik erkannte Albert Einstein, dass es absolute Gleichzeitigkeit nicht geben kann. Es kommt immer auch auf den Standpunk im Raum an.
In der Soziologie erkannte Gustave Le Bon, dass kaum etwas mehr voneinander abweicht wie Zeugenaussagen, eingeholt von Personen einer Masse, die demselben Ereignis beiwohnten.
Der Volksmund erkannte: Allen Menschen Recht getan ist eine Kunst die niemand kann.
Die Natur ist einmalig. Nichts existiert zweimal. Dennoch haben alle sozialen Wesen das Bedürfnis einer Gruppe anzugehören, die ihnen das Gefühl gibt dazu zu gehören. Da man sich hier als Gleicher unter Gleichen wähnt. Ein Trugschluss.
So wenig wie es gleichzeitig gibt, so wenig wird es einem Menschen je gelingen etwas umzusetzen, was in der Alltagssprache gerne eingefordert wird.
„Ich an deiner Stelle”
Es gibt jede Stelle nur einmal. Wenn X Stelle X verlässt, um Y an X treten zu lassen, muss Y Standort X erst verlassen und steht dann an Z.
X kann nie an X stehen, solange Y an X stehen bleibt.
Damit ist es unmöglich, die Redewendung „Ich an deiner Stelle” auch tatsächlich umzusetzen.
Massen können süchtig machen. Süchtig nach der Illusion, unter dem Dach der Masse würde eine allgemeine Überhöhung des Ichs garantiert. Selbst das farbloseste Individuum steigt für sich in der Masse auf. Aus einer Null kann ein Held werden. Alles was es dazu bedarf ist z.B. Person X bei einem Fußballendspiel wahllos aus der Masse zu fischen und mittels TV-Großaufnahme ins Bewusstsein der Massen zu packen. So wird aus Lieschen Müller über Nacht DAS GESICHT DER WM.
Goebbels wusste von den Mechanismen, die in Massen wirkten. Er bediente sie, um sie zu benutzen.
„Der Verstand sinkt mit der Masse der Versammelten”. Dieser von Gustave Le Bon, einem französischen Soziologen, stammende Satz gehört zu den elementarsten Erkenntnissen, die ein Mensch überhaupt machen kann. Vor allem wenn er sich die Frage stellt, warum die Welt so aussieht wie sie aussieht. Konkret, warum sich so wenig tut, oder anders, warum Veränderungen auch unter modernen Menschen so unendlich lange dauern, bis sie überhaupt als Veränderungen gelten können.
Das was man den gesunden Menschenverstand nennen könnte, Intuition, versagt völlig, wenn Menschen in Massen zusammenkommen oder aber wenn sie als Masse angesprochen werden, z.B solo vor dem Fernseher sitzend.
Für Pyramiden-Gesellschaften gilt daher, dass sie nur stabil bleiben können, wenn die Spitze der Pyramide, das Machtzentrum, stets dafür sorgt, dass der untere Teil der Pyramide, die einzelnen Kasten in ihren unterschiedlichen Funktionen stets als Masse behandelt werden.
Pyramidengesellschaften leben vor allem von Verknappung. Sie verknappen Wissen. Ressourcen. Geld.”