Keller im Fertighaus – zusätzlicher Wohnraum

Von Chrishaus

Ein Keller bietet viele Vorteile. Er bietet ausreichend Platz für Hobbys, Büro oder Werkstatt. Er kann sogar als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden. Der Keller steigert zwar die Gesamtkosten beim Hausbau, steigert hierdurch jedoch auch den Wert des Hauses. Daher stellen sich viele zukünftige Bauherrn die Frage, ob mit Keller oder Bodenplatte gebaut werden soll.

Keller oder Bodenplatte?

Hausplanung mit Bauzeichnung Taschenrechener, Linieal © i-picture

Spätestens wenn es an die Planung des Fertighauses geht stellt sich bei vielen die Frage, ob das Haus auf eine Bodenplatte gestellt oder ob ein Keller gebaut wird. Für beides gibt es eine vielzahl von Gründen. In Einzelfällen kommt man um einen Kellerbau auch gar nicht herum. Das kann zum Beispiel bei einer leichten Hanglage der Fall sein. In diesem Fall ist ein Keller sehr sinnvoll, da sonst ein Teil des Fertighauses unter Tage liegen würde. Problematisch daran wäre, dass die normalen Außenwände nicht ausreichend gegen die Feuchtigkeit und die Kälte aus dem Erdreich schützen können. Mit der Entscheidung für einen Keller kann man die Wohnnutzfläche im Haus um bis zu 30 Prozent vergrößern. Die Baukosten hingegen steigen durch den Kellerbau um ca. 20 Prozent.

Ein Argument für die Bodenplatte ist, dass diese sehr viel weniger kostet als ein Keller. Nach einer Musterrechnung der Initiative pro Keller kann man ca. 300 Euro pro Quadratmeter an Baukosten einsparen, wenn man auf einen Keller verzichtet. Gleichzeitig verliert man damit jedoch auch die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Kellers.

Die Nutzungsmöglichkeit im Keller

Ein Keller lässt sich vielseitig nutzen. So kann man dort die Haustechnik und Heizungsanlage unterbringen. Es bietet sich auch Platz für Büro oder Hobbyraum für Sport und Wellness. Wenn genug Tageslicht vorhanden ist oder ein direkter Zugang nach draußen besteht, wird er auch gern als Wohnkeller genutzt. Die Räumlichkeiten können auch später noch in ihrer Funktion umgewidmet werden.

Wenn man sich den Grundriss für einen Keller ansieht, erkennt man häufig eine zusätzliche Etage mit gleicher Grundfläche. Durch einen Keller kann auch auf kompakten Bauplätzen der maximale Wohnraum erschaffen werden. Gleichzeitig macht ein Keller einen zusätzlichen Abstell- und Technikraum im Erdgeschoss überflüssig.

Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss des Kellers auf den Wert des Eigenheimes. Wenn Sie später das Haus einmal verkaufen möchten, lässt es sich mit Keller in der Regel einfacher verkaufen. Sehr viele Hauskäufer sind sehr an einem zusätzlichen Keller interessiert.

Schutz vor Feuchtigkeit

Je nach Bodenbeschaffenheit wird ein Keller mit unterschiedlichen Schutzschichten umgeben. Diese bieten einen optimalen Schutz vor Feuchtigkeit. Man unterscheidet hierbei zwischen einer „Weißen Wanne“ und einer „Schwarzen Wanne“. Die weiße Wanne wird an Außenwänden und Bodenplatte aus wasserundurchlässigen Beton mit zusätzlicher spezieller Fugenabdichtung hergestellt. Bei der schwarzen Wanne wird eine sehr wirksame Abdichtung aus Dickschicht, Folien, Schweißbahnen und verstärkten Polyethylenschichten hergestellt. Hierdurch verhindert man die Diffusion von Wasserdampf. Soll der Keller bewohnt werden, wird sehr häufig eine „Schwarze Wanne“ verwendet.

Ein Fertigkeller für das Fertighaus

Bei einem Neubau wird auf eine gute Wärmedämmung und einen minimalen Energieverbrauch geachtet. Die Qualität der Dämmung hängt dabei vom verwendeten Material und der fachkundigen Montage ab. Beim Bau eines Fertighauses bietet sich daher ein Fertigkeller an. Diese werden nach entsprechenden Qualitätsmerkmalen gefertigt. Es gibt z.B. die Gütegemeinschaft Fertigkeller, deren Keller ein RAL-Gütezeichen für Fertigkeller tragen. Es wird hierfür die Qualität des Fertigkellers beim Fertigungsprozess im Werk, das Baumaterial und der Serviced auf der Baustelle überwacht.

Ein Fertigkeller kann ebenso schnell aufgebaut werden, wie ein Fertighaus. Er besteht aus wasserundurchlässigen Beton und wird maßgenau aufgebaut. Bei der Lieferung werden häufig vorgefertigte Hohlwände geliefert, die auf der Baustelle mit Beton gefüllt werden. Der Fertigkeller wird dabei auf die Statik des Hauses und die vorhandene Bodenqualität hin abgestimmt, geplant und aufgebaut.