Cloud Nothings „Attack On Memory“ (Wichita)
Eine Spur von Understatement klingt da schon durch: „I need time to start moving“ schmirgelt Dylan Baldi, als Garage-Punk-Band Cloud Nothings quasi eine Ich-AG, in der ersten Single „Stay Useless“ zu irre schrammelnden Gitarren ins Mikro – dabei legt der Mann aus Cleveland/Ohio nur knapp ein Jahr nach seiner letzten Platte mit „Attack On Memory“ zu Jahresbeginn sein nunmehr drittes Album vor. Arrangiert und gemischt hat dieses Steve Albini, wer das weiß, verknüpft leicht Nirvanas „In Utero“, lange nicht so glatt und gefällig wie deren supertolle Jahrmillionenplatte, und „Surfer Rosa“ der Pixies mit Baldis LoFi-Sound. Stücke wie „No Future/No Past“ oder „No Sentiment“ stehen deutlich in der Tradition des grobkörnigen Slackerkrachs, für „Wasted Days“ nimmt man sich ganze neun Minuten Zeit für kreischendes Gitarrengetöse. Möglich, dass Baldi mit seinem näheren oder auch weiteren Umfeld nicht ganz so zufrieden ist – die wütend gebellten Texte legen diesen Schluss zumindest nahe – wie so oft verleitet ihm das aber keineswegs den Spaß am leidenschaftlichen Musizieren. „Attack On Memory“ ist ein mit acht Songs zwar knapp gefülltes Werk, aber in puncto Hingabe und Energie eines, das durchaus ein größeres Publikum verdient hat. www.myspace.com/cloudnothings/music