Beautiful Oblivion
Jamie McGuire
Piper, 2015
978-3492305815
9,99 €
Als Cami in einer Bar Trenton Maddox kennenlernt, hat sie keinen Zweifel daran, dass ihre Freundschaft mit dem berüchtigten Weiberhelden eine platonische bleiben wird. Schließlich ist sie wie er mit rüpelhaften Brüdern aufgewachsen und weiß, mit Männern wie ihm umzugehen. Doch wenn sich ein Maddox-Bruder verliebt, dann liebt er für immer. Und er kämpft – auch wenn alles andere daran zu zerbrechen droht.
Diesmal dreht sich alles um Cami. Sie ist genau so ein Mädchen, wie wir sie von Jamie McGuire gewöhnt sind: stur, hübsch, eigenwillig und liebenswert. Ich mag sie, denn ihre Arbeit in der Bar passt zu ihr. Sie hat aber auch leise Momente und eine Familie, die echt nicht einfach ist.
Die Maddox-Brüder sind schon lange als verrucht und schwierig bekannt. Trenton bildet da keine Ausnahme. Sehr gut gefallen haben mir die Szenen, in denen Travis auftaucht oder die ganze Familie zusammen kommt. Beide Geschichten verknüpften sich und ich hatte “Aha-Erlebnisse”.
Die Kulisse ist den anderen Büchern von Jamie McGuire angepasst. Die Schlägerhalle kennen wir schon und auch die Bar kommt uns vage bekannt vor. Je nachdem wie aufmerksam, die anderen Romane gelesen wurden, kann der Leser mehr oder weniger wiedererkennen.
Die Handlung ist recht schnell und simple zusammengefasst. Cami hat einen Freund, den will sie nicht betrügen oder verlassen. Also beginnt sie eine tiefe Freundschaft zu Trenton. Sie haben viel Spaß, einiges gemeinsam und mögen sich. Oft knistert die Luft, alle ahnen es – nur Cami will es nicht wahrhaben.
Außerdem gibt es noch ein paar dunkle Geheimnisse, die ich aber im Endeffekt recht lächerlich finde. Erahnt habe ich das große Geheimnis schon nach 100 Seiten. Ich war nur noch gespannt, wann Blitzmerker Trenton dahinter kommt.
Die Stimmung im Roman gleicht der Geschichte von Travis und seiner Freundin. Ich finde es schön, dass die alten Figuren auch hier vor kommen. Schade ist nur, dass die Hochzeit von Travis und Co. so simple eingebaut ist, dass die Gefühle auf der Strecke bleiben. Mit der Zeit hatte ich sowieso das Gefühl, dass mir das Kribbeln fehlt, die Überraschung und all das, was die anderen Bücher von der Autorin ausmachte.
Trotzdem ist es eine recht runde Geschichte, die die richtigen Fans wahrscheinlich begeistern kann.
Das Cover gefällt mir sehr, obwohl ich bald keine Schmetterlinge mehr brauche. Ansonsten hat sich am Stil nicht viel geändert und wer wie gewohnt einen leichten, seichten Roman mit harten Jungs lesen will, ist hier auf der sicheren Seite. Aber es gibt auch keinen Überraschungseffekt – alles ist so, wie der Leser es erwartet.
Ich vergebe drei Bücherpunkte. Ich wusste, was mich erwarten würde, vermisste aber das “Jamie McGuire-Kribbeln”.