Wien (OTS/VKI) – Seit kurzem gibt es zwar ein rechtliches Schlupfloch für gentechnisch veränderte Pollen. Erfreulicherweise konnte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) – zumindest vorläufig – keine Gen-Pollen in Honig nachweisen. Das Ergebnis der aktuellen Untersuchung von 20 Blütenhonigen fiel generell überraschend positiv aus. Denn weder Antibiotika noch Pestizide, wie etwa die im letzten Jahr heftig diskutierten Neonicotinoide, wurden gefunden. Kein Honig war zudem durch unerlaubte Zusätze verfälscht oder gärend. Auch die Bestimmung der Herkunft des Honigs (mittels Analyse der Pollenkörner) zeigt, dass die Angaben der Hersteller zutreffen. Der Großteil der getesteten Honige stammt allerdings nicht aus Österreich. Wer statt Importhonig ein heimisches Produkt bevorzugt, muss meist auch etwas tiefer in die Tasche greifen. Alle Details zum Test gibt es in der aktuellen Novemberausgabe des Testmagazins KONSUMENT und unter www.konsument.at.
Importhonig dominiert im Handel
Viele Österreicher sind sich womöglich gar nicht bewusst, dass sie keinen Honig aus Österreich kaufen. Zwei Drittel des im Handel verkauften Honigs kommen aus dem Ausland. Dieses Verhältnis spiegelt sich auch im Test wider: 13 der 20 Blütenhonige stammen laut Laboranalyse aus dem Ausland, und zwar vorwiegend aus Ost- und Südeuropa sowie aus Mittelamerika.
Wer auf heimische Ware Wert legt, sollte daher auf die Herkunftsangabe achten. Hersteller sind verpflichtet, das Herkunftsland des Honigs (so z.B. Österreich) anzugeben. Mit Ausnahme des “natürlich für uns” Bio-Blütenhonigs von Pfeiffer wurde diese Vorgabe auch bei allen getesteten Produkten erfüllt.
Ganz so einfach lässt sich die Herkunft dennoch nicht immer herleiten: Denn wenn es sich um eine Honigmischung aus mehreren Ländern handelt, reicht etwa auch die allgemeine Angabe “EU-Länder” oder “Nicht-EU-Länder”. Je nach Herkunft des Honigs können auch beide Angaben auf dem Produkt zu finden sein. “Wirklich aussagekräftig ist diese Information für Konsumenten dann aber nicht mehr”, wendet VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Zellhofer ein. “Auch die Formulierung ,hergestellt in Österreich” sagt per se nicht viel aus. Es bedeutet nur, dass der Honig in Österreich abgefüllt wurde. Woher er tatsächlich kommt, geht daraus nicht hervor.”
SERVICE: Die Testdetails, u.a. die Ergebnisse der Honigverkostung, gibt es in der aktuellen Ausgabe des Testmagazins KONSUMENT sowie unter www.konsument.at.
Fotocredit: Pollydot