Kein Parkplatzbedarf in der City?

Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich: Laut „HL-Live“ sieht die Bauverwaltung trotz des Wegfalls der Parkhäuser im Wehdehof mit ihren 420 Stellplätzen keinen Bedarf nach zusätzlichem Parkraum in der Lübecker Innenstadt! Es habe sich gezeigt, dass die bestehenden Parkangebote in der der Altstadt und am Altstadtrand die Kapazitäten des Wehdehofs auffangen konnten, ohne dass Gesamtkapazitätsgrenzen erreicht wurden, so die Analyse der Bauverwaltung. 

Diese erscheint allerdings sehr abstrakt und wenig an den tatsächlichen Wünschen der potentiellen Nutzer orientiert, wie die Verwaltung indirekt selbst einräumt. Zitat: „Die Parkierungsanlagen am Altstadtrand stoßen nur auf wenig Akzeptanz und werden meist nur dann angenommen, wenn keine Stellplätze in zentralen Bereichen mehr verfügbar sind.” Was ja wohl nicht anderes heißt, als dass der typische potentielle Innenstadtbesucher, der sich für das Beförderungsmittel „Auto“ entscheidet, in der City parken möchte und nicht beträchtlich davon entfernt, zumal wenn er dafür „gutes Geld“ in Form von Parkgebühren zahlen soll. Das mag denn auch erklären, warum die versuchsweise erfolgte Umnutzung des Busparkplatzes an der MuK nach der plötzlichen Schließung der beiden erwähnten Innenstadt-Parkhäuser mangels Nachfrage im August wieder aufgehoben wurde.

Dieselbe Bauverwaltung, die uns einst die angeblich von den Bürgern und Besuchern gewünschte „autofreie Altstadt“ mit dramatischen Folgen für den dortigen Handel beschert hatte, versucht offenbar einmal mehr, sich den Autofahrer umzuerziehen, in diesem Fall durch Zahlenspiele. Da wird einfach ein großer Kreis um die City (sprich: Einkaufsstraßen) herum „gemalt“ und alles zur „Innenstadt“ erklärt. Folglich gehören dann die am inneren Rand des Kreises gelegenen kostenpflichtigen Parkplätze zur Innenstadt. Ob ein potentieller Besucher, der die Innenstadt zu Einkaufszwecken aufsuchen möchte, dies auch so empfindet, wird dabei völlig ausgeblendet, ebenso wie die Frage, ob nicht potentielle City-Kunden deshalb schlicht wegbleiben.

 Ähnliche Qualität dürfte die „analytische“ Einschätzung der Bauverwaltung haben, dass anstelle von Innenstadt-Parkplätzen eher am Burgfeld neue Parkmöglichkeiten gebraucht würden. Auch ohne tiefgreifende Fachkenntnisse darf man feststellen, dass eigentlich im dortigen Bereich jedenfalls kein dramatischer Parkplatzmangel herrscht, wie auch die dort ansässigen Gerichte mehrfach betont haben (vgl. Beitrag “BfL billigen Parkgebühren vor dem Burgtor!”, hier). Freilich dürfte sich das ändern, wenn die Bauverwaltung demnächst auch dort „für den Bürger“ tätig wird und bislang gebührenfreies Parken unterbindet. Dann werden in der Tat Langzeit-Parkplätze insbesondere für die Mitarbeiter der Gerichte auf einen Schlag fehlen.



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