Kein „Intel inside“ mehr in Trumps Industrierat

Von Klaus Ahrens

Das gelbe Frettchen mit dem daruntergetackerten Donald J. Trump hat erneut eine Negativ-Glanzleistung vollbracht:

Rechtsextreme von Ku-Klux-Klan bis Nazis töten und verletzen Menschen in Charlottesville – und der Trumpel distanziert sich nicht von diesen Menschen, die ihn bei der Wahl zum US-Präsidenten unterstützt haben.

Statt Nazis und andere Rechtsradikale als Verursacher beim Namen zu nennen, wiederholt Trump seinen Spruch zur „Gewalt von allen Seiten“ – eine Manie, die wohl anderen Behinderten abgeschaut hat. Aber auch wenn man fast alles zweimal sagt, werden Lügen nicht wahrer…

Too little, too late

Erst zwei Tage später zwingt in gewaltiger medialer und politischer Druck aus dem In- und Ausland dann doch noch, die rechten Ratten öffentlich zu verurteilen – glaubhaft kommt das so spät allerdings nicht mehr rüber.

Das stieß auch mehreren Mitgliedern von Trumps sogenanntem „Industrierat“ auf, der Trump in wirtschaftspolitischen Fragen beraten soll: Am Montag verließ Merck-Chef Kenneth Frazier das Gremium, danach machten sich auch Intel-Chef Brian Krzanich und Under Armour-Chef Kevin Plank.

„Ich trete zurück und will damit Aufmerksamkeit auf die ernsthafte Gefahr lenken, die die politische Spaltung für wichtige Themen darstellt“, kann man dazu in Krzanichs Blog nachlesen. Er wolle „Fortschritte machen, während viele Leute in Washington mehr damit beschäftigt zu sein scheinen, jeden zu attackieren, der nicht mit ihnen übereinstimmt“. Der Gewerkschaftsverband AFI-CIO erklärte ebenfalls, er prüfe seinen Rückzug aus dem Beratergremium.

Well done, Mr. President!