Folgt man den Medien, dann hätte die am 27.01.2015 in Griechenland installierte neue Koalitionsregierung der linken SYRIZA mit der rechten ANEL unter Ministerpräsident Alexis Tsipras sich ziemlich tollpatschig angestellt.
Die sofortigen zahlreichen Affronts gegen die Troika und ihre europäischen "Freunde" haben enorme Kapitalbeträge aus dem Land vertrieben. Und trotzdem will die griechische Regierung nicht einmal die letzte Tranche des Rettungspakets annehmen.
Sind die deppert?
Nein, ganz im Gegenteil: Die machen abgefeimte Schachzüge im Rahmen der griechischen Erpressungsstrategie gegen ihre europäischen Partnerländer.
Als Ratio der scheinbaren "Anfängerfehler" des Teams um Alexis Tsipras und seinen Finanzminister Yanis Varoufakis dekodiere ich folgendes Motiv: Die beiden wollen ihr Land mit EZB-Geld vollsaugen, um einen "Kompromiss" dann noch teurer verkaufen zu können.
Die abgezogenen Bankeneinlagen gleicht die griechische Notenbank, letztendlich also das EZB-System, mit reiner Gelddruckerei aus: In der Hoffnung, dass es sich nur um eine vorübergehende Maßnahme handelt, weil die Einlagen später zurückfließen und die Banken dadurch die Hilfskredite zurückzahlen können.
- Je mehr Sparkapital die Regierung jetzt aus dem Land herausschreckt, umso mehr Geld muss die EZB drucken.
- Außerdem wird sich die Regierung durch kurzfristige Kredite der Banken (T-Bills) über Wasser halten. Es würde den Markt verderben, und der EZB auffallen, wenn die Griechen auf einmal unüblich hohe Summen aufnehmen würden. Deshalb muss sie die offiziellen Hilfen möglichst lange hinauszögern, um möglichst lange, und folglich möglichst viel, an EZB-Krediten zu ergaunern.
Also wird sie, und werden die anderen Eurozonäre, weitestgehend auf die Forderungen der cleveren Griechen-Gang eingehen.
Chapeau: Die beiden wissen, wie man seinen "Freunden" immer neues Geld aus dem Kreuz leiert!
ceterum censeoSouveränität zurückholen: €-Gulag zerschlagen! Textstand vom 04.02.2015. Für Paperblog-Leser: Die Original-Artikel in meinem Blog werden im Laufe der Zeit teilweise aktualisiert bzw. geändert.