Kein Brennpunkt für Blutbad

Kein Brennpunkt für BlutbadEr trägt einen muslimischen Namen, kommt aus einem Land, in dem Moslems seit hunderten von Jahren gegen Christen kämpfen, er ist 21 und lebt in Deutschland, er besorgte sich eine Waffe, lief am Flughafen in Frankfurt auf einen Bus mit US-Soldaten zu und erschoss zwei GIs. Ein blinder, tauber und fest schlafender Profiler einer fränkischen Dorfpolizeistation schlösse messerscharf auf islamistischen Terror.
Und er läge sowas von falsch. Denn die Reaktion der deutschen Medien ist eine ganz andere. Dieselben Zeitungen und Fernsehsender, die einen von keinerlei Fakt und festem Hinweis gestützten Alarmruf des damals noch als Innenminister dilettierenden Thomas de Maiziere über einen bevorstehenden "Terrorangriff" zu "Brennpunkten" und Sonderausgaben über "Blutbäder" aufgeblasen hatten, finden nun kaum Platz für den wirklich geschehenen Anschlag. In der "Tagesschau" steht die Nachricht über die Tat des Kosovo-Albaners Arid U. an siebter Stelle, n-tv hat den Anschlag nach zwei Stunden schon wieder aus dem Laufband genommen. Nur der "Spiegel" orakelt, als käme das sehr überraschend: "Immer mehr Details deuten darauf hin, dass die Schüsse auf US-Soldaten vor dem Frankfurter Airport eine Terrorattacke waren".
Ist der Papst katholisch? Guttenberg zurückgetreten? Angela Merkel das erste FDJ-Mitglied im Kanzleramt? Das Publikum wird es erfahren, sobald "deutsche und amerikanische Sicherheitsbehörden "mit Hochdruck" ermittelt haben, "ob die Schüsse am Frankfurter Flughafen ein gezielter Terroranschlag gegen die amerikanische Armee waren" (Spiegel).
Es wäre eine faustdicke Überraschung, denn der so überaus besonnenen warnende Thomas de Maiziere hatte gerade erst vor einem Monat klargemacht, dass er die drohende Blutbad-Gefahr vorerst habe abwenden können. Die Gefährdungen seien "bis heute ausermittelt" worden, neue habe es nicht mehr gegeben. Man könne so nun zu einer "allmählichen und lageangepassten Verringerung" der Sicherheitspräsenz der Polizei kommen, beruhigte Thomas de Maiziere das Volk. Er behalte sich aber vor, "auf Gefährdungsspitzen zu reagieren".
Ob es sich bei dem Terroranschlag von Frankfurt um eine solche handelt und "und ob möglicherweise weitere Attacken auf US-Soldaten in Deutschland drohen" (Spiegel), sollte in den nächsten Tagen im Kleingedruckten der Qualitätspresse stehen. Es gebe "mittlerweile deutliche Hinweise auf Verbindungen des Angreifers zu islamistischen Zirkeln in Deutschland", verkündet das in Sachen Blutbad-Terminierung führende Terrormagazin "Spiegel". In den USA werde sogar befürchtet, dass der Mann Teil einer Terrorzelle sein könnte, schreiben die Experten - formulierungstechnisch ein deutlicher Hinweis darauf, dass das in Deutschland nicht befürchtet wird. Offen ist, ob der neue Innenminister Hans-Peter Friedrich diese Ansicht durchhalten kann oder zur besonnenen nachträglichen Warnung greifen wird.
Zur Terrordrohung von de Maiziere
Blutbaden in der Statistik
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