Was haben Enzyme im Speichel mit dem Dicksein zu schaffen? Mehr, als man bisher erforscht hatte, wie ein Team von Wissenschaftlern um Tim Spector vom King’s College in London durch genetische Analysen herausgefunden und im Magazin nature genetics veröffentlichte.
Einem Artikel in scinexx zufolge war in dieser Studie eine Korrelation zwischen wenigen Kopien eines Genes, das die Amylaseprodukiton (Verdauungsenzym für Kohlenhydrate) beeinflusst, und der Körperform der Personen aufgefallen. Menschen mit einer schwachen Amylaseproduktion können Kohlenhydrate schlechter abbauen, was offenbar zu einem bis zu achtfachen höheren Risiko fürs Dickwerden führt.
Irgendwie verwirrt mich das, weil ich bislange dachte, dass gerade die guten Verwerter von Nahrung am schnellsten zunehmen würden. Wie sich hier zeigt, ist der Stoffwechsel bei weitem komplizierter, als ich Laie es mir vorgestellt hatte.
Kann es sein, dass ein schlechterer Abbau von Kohlenhydraten auch eine geringere oder verzögerte Sättigung bewirkt und manche Menschen deshalb eine größere Menge essen müssen, bis ihre schwachen Verdauungssäfte es schaffen, diese Kohlenhydrate zu verdauuen und der Zuckerspiegel steigt? Dass dieses Mehr dann einfach länger im Körper bleibt und schlussendlich doch noch verdaut wird, auch wenn der Körper eigentlich längst genug hätte?
Ich bin gespannt, was die Wissenschaftler mit dieser Erkenntnis anfangen werden. Diäten nach Speicheltests? Künstliche Amylase in Kapseln?
Wie immer, diese Erklärung und die daraus resultierenden Hilfen werden vielleicht ein paar Menschen leichter machen, doch da die Ursachen für das Dicksein vielfältig sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich daraus eine Wunderwaffe für alle ergibt, die dünner werden wollen.